Schließlich steht der Begriff
Same auch für die Nachkommenschaft selbst. Wenn die Bibel vom Samen
Abrahams spricht, dann sind damit die aus Abraham hervorgegangenen Nachkommen gemeint (Jes 41, 8; Jer 33, 26).
In der Bibel gibt es eine sehr interessante Geschichte, deren Protagonist Namensgeber für eine Form männlicher Sexualität geworden ist:
"Es begab sich um dieselbe Zeit, daß Juda hinabzog von seinen Brüdern und tat sich zu einem Mann von Adullam, der hieß Hira. Und Juda sah daselbst eines Kanaaniter-Mannes Tochter, der hieß Sua, und nahm sie. Und da er zu ihr einging, ward sie schwanger und gebar einen Sohn, den hieß er Ger. Und sie ward abermals schwanger und gebar einen Sohn, den hieß sie
Onan. Sie gebar abermals einen Sohn, den hieß sie Sela; und er war zu Chesib, da sie ihn gebar. Und Juda gab seinem ersten Sohn, Ger, ein Weib, die hieß Thamar.
Aber Ger war böse vor dem HERRN; darum tötete ihn der HERR. Da sprach Juda zu Onan: Gehe zu deines Bruders Weib und nimm sie zur Ehe, daß du deinem Bruder Samen erweckest.
Aber da Onan wußte, daß der Same nicht sein eigen sein sollte, wenn er einging zu seines Bruders Weib, ließ er's auf die Erde fallen und verderbte es, auf daß er seinem Bruder nicht Samen gäbe. Da gefiel dem HERRN übel, was er tat, und er tötete ihn auch."
Natürlich können wir nicht davon ausgehen, dass Die Menschen früher eine biologisch genaue Vorstellung von Eizellen und Spermien hatten, aber dass sie den Zusammenhang von Sexualität, Schwangerschaft und Monatsblutung nicht gekannt haben sollen, erscheint mir nach wie vor absurd. Klar, wir wissen heute ohne Frage mehr als unsere Vorfahren, aber unsere Anlagen - körperlich wie geistig - sind die gleichen geblieben.
Natürlich wird Sexualität vom Instinkt beeinflußt aber Homo sapiens hat doch seine Triebe mehr oder weniger unter Kontrolle. Hunger, Durst, Schlaf alles Triebe über deren Befriedigung wir in der Regel nur für uns selbst entscheiden können, trotzdem essen wir nicht nur triebgesteuert sondern mindestens mit Bewußtsein, meist mit Vernunft.
Hm... :grübel:... Der Mensch ist das einzige Tier, dass
aus Lust isst. Er ist das einzige Tier, das sich überfrisst und auch dann isst, wenn es eigentlich keinen Hunger mehr verspürt. Man könnte darüber nachdenken, ob das wirklich vernünftig ist...