Im Sinne des Reiches ganz klar JA, aber im Sinne des Hauses Österreich?Hätten die Habsburger unter Josef I. und Karl VI. ihre Ressourcen und Kräfte, welche sie für den Gewinn der spanischen Krone aufwendeten, im Sinne einer Reanimierung des Reiches nicht besser in Italien investieren müssen?
Karl VI. musste befürchten, dass entweder Bayern oder Sachsen, beide katholisch und dynastisch mit dem Kaiserhaus verbunden, nach seinem Tod nach der Kaiserkrone greifen würden. (am 30.10. 12:03 hatte ich diese Option schon betont). Die Reichslehen in Italien wären dann direkt dem Zugriff eines Kaisers aus dem Hause Wittelsbach oder Wettin ausgeliefert gewesen und die Reichsexekution, die sich ja selbst Frankreich 1741-45 auf die Fahnen schreiben durfte, hätte als scharfes Schwert noch wirkungsvoller gegen das Haus Österreich geschwungen werden können.
Erstaunlicher für mich ist, dass Louis XIV. nicht versuchte ein Reichsstand zu werden/zu bleiben, womit er dauerhaft besser Einfluss auf das Reich hätte ausüben können, als mit seinem Rheinbund, der sich als mehr als anfällig erwies. Diese wunderlich Entwicklung drängte Frankreich, sosehr es auch an Boden gewann aus dem Reich heraus, bis dann in der 2.Hälfte des 18.Jh. der Einfluss nur noch marginal war und höchstens noch militärisch beeindruckend. Sicherlich passte das einfach nicht in das Denkschema des Sonnenkönigs. Die polnischen Versuche zur Zeit Karl VI., die Frankreich mehrfach mit dem Prinzen Conti und auch dem Schwiegervater Louis XV. startete, waren daher allerdings von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Diese europäische Politik zu betrachten ist höchst spannend, habe ich das schon erwähnt?=)