Konnten Kriegselefanten eine Schlacht entscheiden?

So einfach ließen sich Elefanten nicht einfangen . Die Römer fingen die Elefanten ein indem sie vorher eine Grube aushoben ,die dann abgedeckt wurde und in der Richtung der Grube wurden dann die Elefanten getrieben.
Einfach ist das natürlich nicht solche wehrhaften Tiere lebend zu bekommen aber wenn man eine größere Anzahl Elefanten fangen will ist es der schnellere Weg eine Herde Kühe zu fangen als einzelne Elefantenbullen ,die weit verstreut leben und auch keinen Herdentrieb besitzen. Die Inder fangen meist ganze Herden mit Hilfe einiger abgerichteter Tiere.
 

Ja. Wobei ich sehe, dass ich da falsch informiert war. Ich hatte gelesen, die Stoßzähne hätte man in der lagune gefunden, die Isla Grosa liegt aber davor auf offener See.

Laut diesem Artikel: http://www.laverdad.es/murcia/20100115/cultura/tesoro-fenicio-manga-20100115.html, handelt es sich übrigens um Stoßzähne von Nordafrikanischen Elefanten. Als Schiffsladung wird es sich vermutlich um Handelsware handeln, die mit Kriegselefanten nichts zu tun hat. An Bord waren jedoch auch Zinn und Bleibarren die wohl in Spanien geladen wurden und sogar Bernstein aus dem Ostseeraum.

Ich habe diese Zähne letztes Jahr in Cartagena gesehen, im Museo de Arqueología Marina. Ein schönes Museum, aber offensichtlich mit zu wenig Information an den Ausstellungsstücken.
 

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So einfach ließen sich Elefanten nicht einfangen . Die Römer fingen die Elefanten ein indem sie vorher eine Grube aushoben ,die dann abgedeckt wurde und in der Richtung der Grube wurden dann die Elefanten getrieben.

Und dann haben sie die Elefanten mit einem Autokran aus der Grube gehievt? Das mit den Kühen klingt plausibler.
 
Bei Elephant de habe ich folgende Schilderung eines Dompteurs gefunden.
Zitat:
" Man sagt, dass für jeden Bullen in Gefangenschaft ein Trainer gestorben ist. Ein anderer Blickwinkel der Bullenhaltung ist, dass Bullen niemals einer Herde oder einem Leittier folgen. Sie sind in der Tat Einzelgänger, die in der Herde nur zu Gast sind, wenn eine Kuh in Hitze ist. Sie gehören nicht zur Gruppe, haben keinen Anführer und sie verteidigen keine Elefantenkuh. Wenn sie auf andere männliche Exemplare treffen, klären sie nur, wer der Stärkere ist, und der Stärkere jagt den Schwächeren davon. So ist es für Bullen unnatürlich, einem Anführer zu folgen und sie werden schliesslich immer versuchen, selbst der Anführer zu werden, was sie in den meisten Fällen erreichen werden. "

Wenn man das liest ist eine ganze Herde von Bullen, was ja bei einem Einsatz als Kriegselefanten der Fall wäre, fast unmöglich da die Tiere ständige Rangkämpfe ausführen und sich auch ihren Mahouts nie richtig unterwerfen würden. Einen erwachsenen Elefantenbullen kann man überhaupt nicht dressieren . Da bei ihnen die Hoden im Inneren des Körpers liegen, dürfte mit antiken Mitteln eine Kastration auch nicht möglich gewesen sein.
Ich halte Elefantenkühe für viel wahrscheinlicher, was sich auch mit Eichelhähers Polybios-Zitat decken würde.
 
Vielleicht sollten wir für die Klärung dieser Frage mal einen indischen Mahout oder auch in Südafrika die Ranchs kontaktieren, auf denen man afrikanische Elefanten reiten kann, was die dazu sagen.
 
Vielleicht sollten wir für die Klärung dieser Frage mal einen indischen Mahout oder auch in Südafrika die Ranchs kontaktieren, auf denen man afrikanische Elefanten reiten kann, was die dazu sagen.
Die werden ihre Touristen nicht auf einen Bullen setzen. In Sri Lanka kann man auch auf mittelgroßen Elefantenkühen reiten.
 
Und dann haben sie die Elefanten mit einem Autokran aus der Grube gehievt? Das mit den Kühen klingt plausibler.

Das Rausholen ist ganz einfach:
Einfach massenhaft Reisig oder anders Gedöns in die Grube werfen, der Elefant klettert dann irgendwann alleine heraus - könnte allerdings sein, dass dann die Probleme erst anfangen.;););)
 
Manchmal muss man schon Mitleid mit den geschundenen Dickhäutern haben:
Medieval Bestiary : Elephant

Da wird doch genau erläutert, wie man diese Tiere fängt: Man sägt einen Baum an, und wenn ein Elefant sich zum schlafen dranlehnt, kippt er um und kann nicht mehr aufstehen da er keine Kniegelenke hat.

Das Problem verbleibt jedoch, da man 12 weitere Elefanten benötigt um einen Umgekippten aufzurichten.
 
Da wird doch genau erläutert, wie man diese Tiere fängt: Man sägt einen Baum an, und wenn ein Elefant sich zum schlafen dranlehnt, kippt er um und kann nicht mehr aufstehen da er keine Kniegelenke hat.

Das Problem verbleibt jedoch, da man 12 weitere Elefanten benötigt um einen Umgekippten aufzurichten.
Und einen Baby-Elefanten noch dazu! Elefanten haben es wirklich nicht leicht. :D
 
Und einen Baby-Elefanten noch dazu! Elefanten haben es wirklich nicht leicht. :D
ich kann mir lebhaft vorstellen, dass die zugehörige mächtige Mutti des Baby-Elefanten sich als wenig kooperativ erweist, wenn man ihr ihren Liebling wegfangen will... :D
wie verhielten sich eigentlich die großrüsseligen Trompetentiere bei Hannibals Alpenüberquerung? Bommelmützen, Rüsselwärmer und Schneeanzüge? (ich weiß es nicht)
 
Die Numider haben alle den Winter durchgestrickt und dann die Elefanten geyarnbombed? :D

Bei Polybios oder Livius ist nichts überliefert, wie die Elefanten vor Kälte geschützt wurden. Die Kälte scheinen sie aber einigermaßen ausgehalten zu haben - ich vermute, Decken werden anzunehmen sein.
 
Bei der Schlacht von Herakleia haben Kriegselefanten eine ganz römische Reiterei zur Flucht getrieben. Als Bewaffnung wurden auf den Elefanten Wurfsperre Pfeil und Bogen und lange Lanzen aber auch Steine als Wurfgeschosse mitgeführt bzw. verwendet.Ich frage mich nur wie viel Menschen und Kriegsbewaffnung so ein Elefant nun tragen konnte und ,ob es je nach Gefecht nicht hinderlich war soviel mitzuschleppen .So auch bei der Schlacht von Herakleia , als die Elefanten die römischen Krieger zu Pferde in die Flucht geschlagen haben. Ich vermute das die Elefanten dort nur wenig mit Gewicht belastet wurden .
 
Bei Polybios oder Livius ist nichts überliefert, wie die Elefanten vor Kälte geschützt wurden. Die Kälte scheinen sie aber einigermaßen ausgehalten zu haben - ich vermute, Decken werden anzunehmen sen
Für einen gewissen Zeitraum können Elefanten der Kälte ausgestzt werden da es in manchen Gebieten, in denen sie leben nachts auch recht kalt wird. Das trifft aber hauptsächlich auf asiatische Elefanten zu, die auch am Fuße des Himalajas vorkommen. Gefährdet sind die dünnhäutigen Ohren, die normalerweise der Abgabe von zu großer Körperwärme dienen, da Elefanten keine Schweißdrüsen besitzen. Weil afrikanische Elefanten größerer Hitze ausgesetzt sind, sind ihre Lauscher entsprechend groß. Dadurch bieten sie aber auch dem Frost eine viel größere Angriffsfläche.
 
Ich frage mich nur wie viel Menschen und Kriegsbewaffnung so ein Elefant nun tragen konnte und ,ob es je nach Gefecht nicht hinderlich war soviel mitzuschleppen .
Ein Foto von 1880 zeigt thailändische Militärelefanten. Die tragen schon eine Menge Zeugs. Wenn man bedenkt, dass eine Elefantenkuh mehrere Tonnen Elefantenbulle auf ihrem Rücken, bei der Paarung aushält und Arbetselefanten große Baumstämme auf den Stoßzähnen tragen können so sind die nicht so schnell überladen.
 

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Zur Frage des Größenunterschiedes:
Ich weise nur mal darauf hin, dass nicht nur der nordafrikanische Elefant ausgestorben ist, sondern auch der vorderasiatische.
Es gibt heute noch mehrere Unterarten des Asiatischen Elefanten mit teilweise deutlichen Größenunterschieden. Es gibt in Asien mehrere Fälle von Inselverzwergung. Das heutige Verbreitungsgebiet des Indischen Elefanten war nie Teil des Perser- oder Alexanderreiches. Und selbst wenn antike Autoren von Elefanten aus Indien sprechen, meinen sie ganz anderes Indien als wir heute. Das antike Indien beginnt nämlich schon in Afghanistan.
Ob die in der Antike in Ägypten oder Africa vorkommenden Elefanten dem afrikanischen Wald- oder Steppenelefanten näherstanden, bleibt Mutmaßung.
Man muss der Tatsache ins Auge blicken, dass man über beide Elefantenpopulation, die in der Antike von Persern, Griechen, Römern usw. genutzt wurden, so gut wie nichts weiß. Beide Arten sind ausgestorben.
 
Nicht ganz uninteressant: War Elephants - John M. Kistler - ?????? Google

Der Schwerpunkt liegt wohl auf der Schilderung von Kampfereignissen - Krähenfüße werden bspw. als eine probate Abwehrwaffe aufgeführt. Am Beginn erfährt man auch etwas zu den logistischen Dimensionen die so eine "Waffe" mit sich bringt, speziell Input und Output.

Die Aussage, dass für Kampfzwecke fast ausschließlich männliche Tiere verwendet wurden, dürfte sich auf Grund von Zoo-Erfahrungen nicht so einfach widerlegen lassen, dazu unterscheiden sich Zoo und freie Wildbahn doch zu sehr.

Auch ausgewachsene männliche Bullen haben "erzieherische" Aufgaben in einer Elefantenpopulation, indem sie die männlichen heranwachsenden Tiere wortwörtlich in Schach halten. Durch den Einsatz nur weniger ausgewachsener männlicher Tiere gelang es innerhalb kurzer Zeit im Hluhluwe-Umfolozi Park in Südafrika die verwaisten ausgerasteten Jungbullen, die die Nashörner im Park töteten oder vergewaltigten, zur Räson zu bringen. (Stichworte: 'Just Another Confused Elephant', 'Pilanesberg').

Da weibliche asiatische Elefanten keine oder nur rudimentäre Stoßzähne tragen sind sie nicht nur weniger imposant, sondern ihnen fehlt auch eine "Montagestation" für Waffen. Sie sollen daher eher beim Troß Verwendung gefunden haben.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Kommunikationsfähigkeit. Die Verständigung per Infraschall über weite Entfernungen ist gut dokumentiert - ein Tier, das nach unseren Maßstäben kilometerweit von seiner Herde entfernt ist, kann durchaus gerade mit der Herde kommunizieren und ist eigentlich mittendrin.

Wohl recht neu ist der Befund, dass afrikanische Elefanten - ähnlich wie Hunde - in der Lage sind menschl. Gesten zu lesen:
Elefanten knnen menschliche Gesten interpretieren - Wissen - Sddeutsche.de
 
Hier (unten rechts) sehen wir auch einmal, das der gleichzeitige Einsatz von Kampfelefanten männlichen und weiblichen Geschlechts mitunter suboptimal war.
Wenn so was noch ansteckend ist, kommt ja die ganzen Schlachtordnung durcheinander.
 
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