Traklson
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Die Colegiata de San Pedro de Cervatos hat sehr interessante Kragsteine, wo überdimensionierte Phalloi und Vaginen keine Seltenheit sind,
Das führt uns zu einer faszinierenden Gruppe von Figuren:
Sheela-na-Gig – Wikipedia
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Die Colegiata de San Pedro de Cervatos hat sehr interessante Kragsteine, wo überdimensionierte Phalloi und Vaginen keine Seltenheit sind,
Natürlich – auch die alten Griechen waren kein Volk aus einem Guss: Es gab Städte, in welchen die nackten Statuen zur Normalität gehörten, und andere, die sich darüber mokierten.Ein paar Worte zum ach so lockeren Umgang der griechischen und römischen Heiden mit Nacktheit:
Ein bisschen nuancierter und komplexer war das schon.
Man sollte das nicht überbewerten: Die geschlechtszeigenden Figuren an den mittelalterlichen Kirchen sind laut Hans Peter Duerr aus der vorchristlichen Zeit übernommenen Abwehrzauber. Nachzulesen in seinem ersten Buch zum Thema Mythos vom Zivilisationsprozess mit dem Titel: Nacktheit und Scham.... sehr interessante Kragsteine, wo überdimensionierte Phalloi und Vaginen keine Seltenheit sind ...
Rückkehrende Kreuzzügler haben nicht nur die Badekultur der Römer zurück nach (West)Europa gebracht, sondern auch die Mode der Intimrasur - oder was sollte dieses Bild sonst zeigen?… Geschichte der Intimrasur(?) ein Relief aus einer Kirche gezeigt, auf dem sich eine Frau ein Messer(?) an die Scham hält (ob hier tatsächlich eine Rasur angedeutet werden soll bezweifle ich, um ehrlich zu sein).
Rückkehrende Kreuzzügler haben nicht nur die Badekultur der Römer zurück nach (West)Europa gebracht, sondern auch die Mode der Intimrasur
abgesehen von diesem Einwand: wie bezeichneten die zurückgekehrten Kreuzfahrer "die Mode der Intimrasur"? Gibt es da irgendeine mittelalterliche Quelle, ganz egal ob mhd., altfrzs., mittellat.?dass erst durch Kreuzzugsrückkehrer in Mitteleuropa öffentliche Badehäuser in Mode kamen, wirkt erstaunlich: "juhu, wir sind wieder daheim" jubelt der Kreuzritter in seiner Burg am Rhein und hebt an, seine Heldentaten zu besingen "wir haben's den satanischen Heiden ordentlich besorgt, ihnen die Köpfe abgehauen und ins mahomedanische Bethaus geschissen, Krak de Chevaliers gebaut, Jerusalem befreit, aber halt: was müffelt hier so? saperlot, nun wollen wir hier erstmal Badehäuser wie die Heiden bauen"...- - einigen Kulturaustausch mit eher spätrömisch-mediterranen Kulturen wie Byzanz, "maurisches" Spanien wird es wohl schon vor den Kreuzzügen gegeben haben.
Es gibt eine Anekdote über einen Franken, die Usama ibn Munqidh (1095–1188) in seiner Autobiografie (Kitab al-Iʾtiba) wiedergibt.Gibt es da irgendeine mittelalterliche Quelle, ganz egal ob mhd., altfrzs., mittellat.?
Mir ist das auch nicht klar, aber wenn El Quijote das Argument Intimrasur in den Faden einbringt, dann darf man darauf schon eingehen – oder etwa nicht?(ansonsten ist mir nicht klar, was die angebliche Intimrasur der Kreuzfahrer mit dem Ende der Gladiatoren- & Zirkusspiele, Wagenrennen etc zu tun hat)
Das weiß ich nicht. Vielleicht zeigt es Intimrasur. Vielleicht aber auch Selbstverletzung. Aber was war die Darstellungsabsicht des Künstlers.oder was sollte dieses Bild sonst zeigen?
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Führt er auch irgendwelche Belege an? Denn meines Wissens gibt es vor dem HochMA keine ähnlichen Darstellungen in der Region.Man sollte das nicht überbewerten: Die geschlechtszeigenden Figuren an den mittelalterlichen Kirchen sind laut Hans Peter Duerr aus der vorchristlichen Zeit übernommenen Abwehrzauber. Nachzulesen in seinem ersten Buch zum Thema Mythos vom Zivilisationsprozess mit dem Titel: Nacktheit und Scham.
Ist ja kein großes Geheimnis, dass es bei diesen Darstellungen um Abschreckung durch Geschmacklosigkeiten ging, die derart deftig sein sollten, dass man sich vor Scham und Ekel abwandte. Man erwartete dieses Verhalten auch von den bösen Geistern. Bemerkenswert ist aber, dass diese Abbildungen genau das zeigen, was man damals als widerlich empfand. Sie waren also keine lustvollen Darstellungen, die ein heutiger pornobewanderter Mensch hineininterpretieren könnte, sondern das pure Gegenteil.Die geschlechtszeigenden Figuren an den mittelalterlichen Kirchen sind laut Hans Peter Duerr aus der vorchristlichen Zeit übernommenen Abwehrzauber. Nachzulesen in seinem ersten Buch zum Thema Mythos vom Zivilisationsprozess mit dem Titel: Nacktheit und Scham.
Die Frau rasiert sich nicht, sondern hält sowas wie einen Dildo in der Hand. Die Absicht hinter der Darstellung war, was äußerst Intimes und Widerliches zu zeigen, was den Betrachter (allen voran die unerwünschten Geister) beschämt und zum Wegschauen zwingt.Vielleicht zeigt es Intimrasur. Vielleicht aber auch Selbstverletzung. Aber was war die Darstellungsabsicht des Künstlers.
Ich will an dieser Aussage aus berufenem, wohl auch haarlosem Munde nicht herummäkeln, mache aber darauf aufmerksam, dass es sich ausweislich der Bildlegende auch um hundsgewöhnliche "feindliche Propaganda" handeln könnte: "...is said to represent emperor Frederick I, Holy Roman Emperor's wife in a debasing attitude..." Offenbar soll hier der wohlbehaarte deutsche Barbarossa aus politischen Gründen durch den Hinweis aufs prokant Unbehaarte seiner Frau Beatrix verumglimpft werden! Würde mich nicht wundern, wenn Alexander III. dahinter stak.
Aus der Antike als "Olisbos" bekannt, aber gibt es eine europ. mittelalterliche Quelle? Irgendwas mhd., lat., altfrz.?sowas wie einen Dildo
Das ist interessant!! @Dion ich hab danach gesucht, finde aber nichts - wo finde ich das in Übersetzung?Es gibt eine Anekdote über einen Franken, die Usama ibn Munqidh (1095–1188) in seiner Autobiografie (Kitab al-Iʾtiba) wiedergibt
Selbstverständlich ist das eine Spekulation, wenn auch keine allzu gewagte. Wikipedia zu »Dildo«: »Die erste bekannte literarische Erwähnung des Begriffes „Dildo“ findet sich in dem Gedicht „Signor Dildo“ von 1672, veröffentlicht 1702 in dem Band Poems on Affairs of State.[8] Das Gedicht wird allgemein John Wilmot, Earl of Rochester zugeschrieben.« Nichtsdestotrotz wäre es aus meiner Sicht eher eine Spekulation, dass die Frau des Mittelalters nie masturbiert und dazu nie Hilfsmittel verwendet hätte…Aus der Antike als "Olisbos" bekannt, aber gibt es eine europ. mittelalterliche Quelle? Irgendwas mhd., lat., altfrz.?
Wenn nicht, bleibt das Spekulation.
Hier gibt es eine englische Übersetzung der Stelle.Das ist interessant!! @Dion ich hab danach gesucht, finde aber nichts - wo finde ich das in Übersetzung?
Usāma ibn Munqid ist recht heterogen zu bewerten. Gerade in Bezug auf Sexualmoral weisen Islamwissenschaftker und Historiker darauf hin, dass man nicht alles, was muslimische Autoren über Nichtmuslime schreiben für bare Münze nehmen solle. [...] Kern der Story sind wohl a) mangelnde Hygienesitten bei den Christen und b) ein recht laxer, zu wenig eifersüchtiger Umgang mit der Frau.
Eines Tages kam er nach Hause und fand einen Mann
bei seiner Frau im Bett.
»Was hat dich denn zu meiner Frau geführt ?« fragte
er den Fremden.
»Ich war so müde. Deshalb bin ich eingetreten, um
mich etwas auszuruhen !«
»Und wie bist du in mein Bett gekommen ?«
»Ich fand das Bett gemacht vor und legte mich schlafen.«
»Und meine Frau hat mit dir geschlafen ?«
»Das Bett gehört ihr doch. Wie konnte ich sie daran
hindern, sich in ihr Bett zu legen ?«
»Bei meinem Glauben ! Wenn du das noch einmal
tust, gibt es Streit zwischen uns !«
So sehen Mißbilligung und höchste Eifersucht bei
den Franken aus.
Ja, Usama übertreibt, um eben das Obige plastischer darzustellen, denn klar war die Hygiene der Kreuzfahrer mangelhaft und deren Umgang mit Frauen im Vergleich zu der von Muslimen zu lax.Kern der Story sind wohl a) mangelnde Hygienesitten bei den Christen und b) ein recht laxer, zu wenig eifersüchtiger Umgang mit der Frau.
Ist das so klar? Oder fällst du bloß auf Usāma herein?Ja, Usama übertreibt, um eben das Obige plastischer darzustellen, denn klar war die Hygiene der Kreuzfahrer mangelhaft und deren Umgang mit Frauen im Vergleich zu der von Muslimen zu lax.
Und schau mal, was dort über diese Anekdote hier steht:Hier ein Text, der sich mit Usama Ibn Munqidhs Text über die Kreuzfahrer/Franken beschäftigt.
Vorurteile sind, anders als das Wort suggeriert, Urteile im Nachhinein: Meistens gibt es zuerst eine Anzahl von realen Beobachtungen, bevor ein sog. Vorurteil entstehen kann.As humorous as Usama’s stories may be, they do shed some light on some of the cultural prejudices prevalent at the time.
Das ist zwar eine innovative, in der Sache aber inkorrekte Privatdefinition. Einfach mal bei Wikipedia unter "Vorurteil" nachlesen.Vorurteile sind, anders als das Wort suggeriert, Urteile im Nachhinein: Meistens gibt es zuerst eine Anzahl von realen Beobachtungen, bevor ein sog. Vorurteil entstehen kann.
möglicherweise das hier überlesen:Habe bei Wikipedia nachgeschaut und
der Artikel ist ja auch sehr lang, da kann passieren, dass man nicht alles liest.
Das Vorurteil wird durch folgende Merkmale charakterisiert:
- Es ist ein voreiliges Urteil, also ein Urteil, das überhaupt nicht oder nur sehr ungenügend durch Realitätsgehalt, Reflexionen oder Erfahrungen gestützt wird, oder es wird sogar vor jeglicher Erfahrung oder Reflexion aufgestellt.
- Es ist meist ein generalisierendes Urteil, d. h., es bezieht sich nicht nur auf einen Einzelfall, sondern auf viele Urteilsgegenstände.
- Es hat häufig den stereotypen Charakter eines Klischees und wird vorgetragen, als sei es selbstverständlich oder zumindest unwiderlegbar.
- Es enthält neben beschreibenden oder theoretisch erklärenden Aussagen direkt oder indirekt auch richtende Bewertungen von Menschen, Gruppen oder Sachverhalten.
- Es unterscheidet sich von einem Urteil durch die fehlerhafte und vor allem starre Verallgemeinerung. Bei der Fehlerhaftigkeit geht es weniger darum, ob denn der Inhalt des Vorurteils empirisch mit der Realität übereinstimmt oder nicht. Vielmehr ist die Übergeneralisierung von Bedeutung: Ich lehne eine Person (oder mehrere) nur aufgrund deren Gruppenzugehörigkeit ab. Die Gruppe kann zwar „im Mittel“ bestimmte Eigenschaften aufweisen, jedoch betrifft dies kaum alle Mitglieder dieser Gruppe („ökologischer Fehlschluss“).
soso... welche "realen Beobachtungen" verursachen denn dieses oder jenes Vorurteil? (ich hab beim zitieren bissel was fett & unterstrichen markiert, in der Hoffnung, dass da jetzt keine lange und nutzlose Diskussion über das, was man nachlesen kann, entsteht)Vorurteile sind, anders als das Wort suggeriert, Urteile im Nachhinein: Meistens gibt es zuerst eine Anzahl von realen Beobachtungen, bevor ein sog. Vorurteil entstehen kann.
Der Text stammt aus dem 4. oder 5. Jhdt., lediglich die englische Übersetzung wurde 1921 veröffentlicht.Beispiel: Neulich habe ich über den römischen Kaiser Commodus hier Haarsträubendes gelesen – angeblich alles belegt, sprich gründlich und umfassend untersucht. Der Text ist aus dem Jahr 1921, aber heute sieht man manches etwas anders – sicher auch alles gründlich und umfassend untersucht, oder?
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