Ein Archäologie studium ist kein garant für eine gute ausgarbung , genauso wenig ist ein Bäckermeister kein garant für gutes Brot.
Es soll auch Archäologie Studenten geben, die es machen weil nichts besseres frei war .
Natürlich gibt es überall solche und solche. Die Leute, die keine Ahnung von ihrem Fach haben, bekommen aber gerade in solchen Bereichen, wie der Archäologie, wo es
mehr Absolventen als freie fachspezifische Stellen gibt, keinen Job. Abgesehen davon ist die Archäologie eher ein Orchideenfach. Das studieren eher wenige Leute, die nicht wissen was sie machen sollen, zumal auch die
Anforderungen in der Archäologie nicht unbedingt die niedrigsten sind (je nach archäologischem Fach u.U. Latinum, Graecum). Solche Leute studieren eher Lehramt (als Lehramtsabsolvent darf ich das sagen) oder BWL (ich glaub, die meisten davon studieren BWL... :devil
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Wie ich schon weiter oben schrieb, habe ich meine zweifel das man ein solches Lager im klassischen sinne ergraben kann. Allen falls kann man die dimension, art der tore usw aufnehmen.
Was meinst du mit "im klassischen Sinne ergraben"? Du wirst selbstverständlich nur die Gräben und Gruben anhand von Bodenverfärbungen wiederfinden und die Hinterlassenschaften, welche aufgrund der individuellen örtlichen Gegebenheiten (Bodenchemie, landwirtschaftliche Nutzung, Erosion, Ablagerung) die Jahrtausende überdauert haben.
Das Bild mit dem messlatten man beweist aber das man so vorgegangen ist klassisch . Ein solcher vorgang kann aber keine vier jahre dauern.
Wie gesagt, ich habe selbst in einer wesentlich kleineren Grabung
(25 m2) ein Dreivierteljahr gearbeitet. Die Messlatten werden benötigt, um die Grabung einzumessen ("Nivellieren" - Z.B.: Wie hoch (tief) über (unter) NormalNull liegt ein Punkt im Profil), etwa beim Zeichnen eines Profils. Halbmeterstäbe, Meterstäbe, Nordpfeile etc. werden für Fotos verwendet, damit deutlich wird, wo/wie ein Befund gelegen hat und wie groß der Bildausschnitt ist.
Das ist wie bei der Absicherung gegen Einbrüche, wenn du das Familiensilber zur Dokumentation zusammen mit einem Zwei-€uro-Stück fotografierst, damit es nach einem Diebstahl im Pfandhaus zweifelsfrei identifiziert werden kann.
Genauso beweist das Bild das der zu erwartende Laufhorizont vom bagger weggeschoben wurde, da dieser in der Ackerschicht liegt .
ein weiteres indiz dafür der Spitzgraben, ehr ein gräbchen dessen schulter Profil einhach nicht mehr da ist .
Sorry, erst kritisierst du, dass die Grabung vier Jahre gedauert hat, dann nimmst du die aktuellen Fotos als den einzigen Grabungsbefund an? Das passt nicht ganz zusammen. Ob ein Laufhorizont bei einem maximal wenige Tage genutzten Lager überhaupt nachzuweisen ist, ist noch eine weitere Frage. Ich kenne Laufhorizonte nur aus Gebäuden, in denen der Boden zunächst mit Absicht und dann über die jahrzehntelange Nutzung zusammengestampft wurde. Solche Laufhorizonte erkennt man im Profil meist ganz gut als sehr dünne Schichten.
Hier beim Bild des Backofens kannst du noch ganz gut erkennen, dass die Schicht, in welcher die römischen Bodeneingriffe zu finden sind, von anderen Schichten überlagert werden:
Studium hin oder her, kritik und das hinterfragen von vorgehensweisen muss sich auch die Archäologie gefallen lassen .
Korrekt. Nur Kritik kann nur dann geäußert werden, wenn man auch Ahnung a) von den Methoden und b) von der konkreten Grabung und ihren Fehlern hat. Du nimmst bisher nur - auf Basis von was eigentlich - Fehler an. Was du betreibst, ist keine Kritik, sondern Archäologenbashing vom Schreibtisch aus.
Ich habe grundsätzlich kein Problem damit wen eine Privatperson Antike gegenstände besitzt. Wen diese für eine gewisse zeit der forschung somit uns allen zur verfügung gestellt wurden. Wir wären alle reicher an wissen .
I.d.R. kommen solche Gegenstände durch Diebstahl und Vandalismus in die Hände privater Sammler. Die Gegenstände werden ja i.d.R. nicht auf dem eigenen Grundstück ergraben. Wissenschaftlich gesehen sind die Hinterlassenschaften nur noch einen Bruchteil von dem Wert, wenn sie von unkundigen Händen aus dem Boden geholt werden. Der Befundzusammenhang zu dem Stück fehlt dann völlig. Es reicht eben nicht, mit der Sonde durchs Gelände zu gehen und wenn sie anschlägt, ein Loch zu buddeln!
Anders sieht es aus, wenn professionelle Grabungsfirmen Gegenstände legal bergen,
Befund und Funzusammenhänge dokumentieren und die Artefakte im Anschluss verkaufen. Ich finde das zwar persönlich nicht gut, hier ist aber den Ansprüchen der Wissenschaft Genüge getan.
Historische Textquellen die von Profis übersetzt wurden, haben uns bezüglich Varus usw nicht ein lager finden lassen. Die funde die mir bekannt sind waren allesamt zufalls funde, insofern sollte man auch die Profis nicht überbewerten. Der persönliche Kritischeblick ist durch nichts zuersetzen.
Archäologen sind Menschen und keine allwissenden Götter. Du stellst unerfüllbare Ansprüche an die Archäologen um ihnen dann vorzuwerfen, dass sie diese Ansprüche nicht erfüllen können.
Das ist in etwa so, als würdest du von Physikern erwarten, dass sie die Trägheit aufheben und dich dann beschwerst, dass dein Auto immer noch max. 150 km/h fährt und nicht fliegen kann.
-Schade finde ich das offensichtlich keiner der Leute hier aus dem Forum bei den grabungen vorort war, da ich gerne wissen würde wie viele leute an der selben teil genommen haben?. eine frage die ich nun zu mürbe bin um sie ein viertes mal zustellen
Und damit stellst du eine Anforderung an das Forum, die das Forum nicht leisten kann - bis vor wenigen Tagen war die Grabung geheim gehalten! Stell die Frage doch einfach an die richtige Adresse, das Landesamt für Bodendenkmalpflege in Thüringen.