Und ich finde es bedenklich, nach so langer Zeit immer noch Angst zu haben, man könnte mit diesen zweien über 80 Jahre alten Filmen noch jemand hinter dem Ofen hervorlocken, der nicht schon sowieso geschichtsvergessen stramm rechts steht.
Die letzte Antwort ist inahltlich aber zur Kenntnis genommen worden?
Entsprechende Filme haben durchaus auch weiterhin ihre Wirkung, bedingt nicht durch die konkreten politischen Aussagen innerhalb des Films, sondern durch die Anlage der manipulativen, zurechtgebastelten Rahmenhandlung.
Wäre dem anders, dürfte man die unzähligen John Wayne Filme auch nicht unkommentiert zeigen, die nur so strotzen von der Überlegenheit der weißen Rasse gegenüber den amerikanischen Ureinwohnern und den Schwarzen.
Was zeigt, dass du die letzte Antwort inhaltlich offenbar nicht verstadnen hast.
Einschlägige Filme aus der NS-Zeit liefern jenseits rssistoidem Herumparolieren manipulative Gesamtbilder im Bezug auf die Darstellung der Gesellschaftlichen Tatsachen der NS-Zeit oder im Sinne einer dezidierten Rezeption von NS-Geschichtsbildern.
Nehmen etwa diesen schönen Film hier:
Carl Peters (Film) – Wikipedia
Da wird mit Peters ein Sadist und Massenmörder zum harmlosen Abenteurer, Gralshüter der guten Sitten und unterschwellig zum Opfer jüdisch-sozailistischer Intriegen, im Film verkörpert durch das Brüderpaar Kayser stilisiert und Deutschland per se als von Britannien schickaniert dargestellt.
Übrigens weitgehend ohne dass einschlägiges NS-Vokabular überhaupt fällt.
Ohne nähere Kenntnis der Vorgänge im damaligen Ostafrika, der tatsächlichen Haltung Bismarcks zum Thema Kolonien etc., die man offensichtlich nicht bei der Mehrzahl der potentiellen Rezepienten vorraussetzen kann, wie sollte der normale Rezipient, vollkommen egal wie politisch mündig er ist, dies als manipulative Fehldarstellungen erkennen und zurückweisen können?
Es funktioniert schlicht nicht.
Da wir aber nun hoffentlich darüber enig sind, dass diese Gesellschaft etwas besseres zu tun hat, als unterschwellige Widergänger von NS-Darstellungen und manipulierten Geschichtsbildern zu schaffen, aus denen der eine oder andere möglicherweise noch auf die Idee kommt, fehlgeleitete Konsequenzen zu ziehen, ist es wohl mindestens angebracht eine Vorführung (die es mMn sehr gerne geben darf, schon allein weil es als Musterbeispiel für Manipulationstechniken nachhaltig wertvoll ist) mit einer adäquarten Gegendastelung zu versehen?
Wenn du mir vergleichbare für Deutschland rellevante Manipulationsebenen bei John Wayne zeigen kannst, bitte, nur zu, ich nehme mir das gerne an. Wenn nicht, ist der Vergleich unsinnig.
Diese Demokratie ist nicht mehr die von Weimar und Filme haben auch nicht mehr die gleiche Macht wie damals in ihrer Jugend.
Und sie ist vor allem deswegen nicht mehr die von Weimar, weil man damit aufgehört hat extremistischen Anschauungen Plattformen zu bieten und die Möglichkeit die kontrafaktischen Narrative ihrer Weltanschauungen ungehindert in der Gesellschaft zu verpflanzen. Darin sind wir uns wohl auch einig?
Ich bin sehr für die Veröffentlichung von Orriginalmaterial, ob das nun "Mein Kampf" ist oder ob das einschlägige Filme sind, denn daraus kann man durchaus noch eine ganze Menge lernen. Aber eben mit entsprechenden Kommentaren dazu, die Darstellungen als objektiv richtig, verzerrt oder vollkommen konstruiert ausweisen. Zu jedem tatsächlich erkenntnisorientierten Vorgang gehört, nach meinem Verständnis, ohne dies sämtliche verfügbaren Darstellungen zu einem Thema auch zu konsumieren, statt scih dabei selectiv zu verhalten. Ich denke davon, dass der Konsum von NS-Propagandagut in erster Linie Erkenntnisinteressen dieht und nicht das Unterhaltungsprogramm für Freitag-Abend darstellt, darf man ausgehen?
In dem Fall verstehe ich demnach deine Aversion gegen eine zweite, faktengestützte Meinung nicht und wenn du meinst an dieser festhalten zu müssen, führt das auf meiner Seite nur zu der Konsequenz mich zu fragen, welches Ziel du mit dieser Diskussion eigentlich verfolgst.
Das es nicht angehen kann, dass der deutsche Staat bzw. seine Glieder, als die Inhaber der Rechten betreffenden Propaganda-guts, schon aus Gründen der Staatsraison und der aus der NS-Zeit resultierenden Verantwortung für die Zukunft, eben dieses Propaganda-gut in unbearbeiteter Form in erneut in die Welt setzt, darf man wohl als Konsens vrraussetzen?
Da du gegen eine, den Regeln des Faches nach bearbeitete Ausgabe aber offensichtlich so eine Aversion hast, würden mich deine Beweggründe dazu interessieren.
Füchtest du die Zuführung von zu viel Information und Diskursansätzen, könne in irgendeiner Form nachteilige Auswirkungen haben, nach dem Motto "Wehe dem, der die Bibel übersetzt, auf dass jeder sich einen sauberen Überblick über den Inhalt verschaffen kann?"
Ich bitte um nähere Erklärung.