Den Anwurf, Marx habe das "Proletariat" auf eine welthistorische Mission, im Kontext einer aus religiösen Kontexten entlehnten oder an sie angelehnten Heilserzählung geschicht, bzw. es darin eignebaut, kann man ihm machen, wenn man auf idealistischen Versatzstücke seiner Theorie abzielt.
@Shinigami : Danke für Deine umfangreichen, substanziellen Antworten....auf meine halbgaren fragmentarischen Versatzstücke...
Die idealistischen Motive und Elemente bei Marx, von ihm später nochmals zusätzlich herangezogen, meinte ich sowieso, doch nicht primär.
De facto hielt Marx, meine ich, an der Konzeption eines offenkundig idealistischen und von christlichen Motiven geprägten Endzustandes nicht nur kapitalistisch geformter Industrie- und Handelsökonomien fest.
Das Ausbleiben der politischen Revolution aufgrund mangelnden Bewusstseins entwickelte sich folgerichtig zu einem der größten "Vergehen", gegen die Armen, die Unterprivilegierten, die Landlosen, die Proletarier mit dem richtigen Bewusstsein und Verständnis, gegen die Menschheit, welche die interessierten Kreise, Agenten der Herrschenden, oder die kapitalistischen Bürger, die Industriellen-Schicht usw. mit verschiedensten Methoden bewirkten oder begingen.
Doch mir ging es mehr darum, dass es wenig überzeugen kann bzw. mich wenig überzeugt, den frühen Marx, der u.a. die genossenschaftlich organisierte, staatlich unterstützte Arbeitsbeschaffungsversuche in Frankreich befürwortete, gegen den späteren einzutauschen, welcher u.a. in der Kritik des Gothaer Programms Anleihen im Programm an das französische Modell ablehnte. Usw., usw., usw.
Ansonsten scheitern auch moderne nicht-kapitalistische Entwürfe und Ideologien auf Dauer. Ob es das maoistische China, Kambodscha unter den Roten Khmer, Hoxha-Albanien, Rumänien unter Ceaușescu, die Honecker-DDR, Nordkorea, Yugoslawien unter Tito und diverse blockfreie Staaten während des Kalten Krieges waren.