MfS, warum in diesem Ausmaß?

Vor einigen Wochen wurde berichtet, daß Peter Grottian, ein renommierter Sozialwissenschaftler, seit 2003 durch V-Leute beobachtet und abgehört.

Das die Nachrichtendienste in der BRD vom Parlament konntrolliert werden, mag auf dem Papier stimmen, aber der Fall Grottian zeigt deutlich, daß die Dienste ein Eigenleben haben. Dem Berliner Senat konnten nach Veröffentlichung der Affäre schlicht keine Dokumente vorgelegt werden, weil es angeblich nach 3 Jahren Observation keine gibt.

Außerdem scheinst du einen Denkfehler zu begehen. Du transformierst das System der Einbindung der Geheimdienste der BRD als idealtypisch. Auch in vielen westlich- demokratischen Ländern läuft das Geheimdienstsystem ähnlich der DDR am Parlament vorbei.
 
Robert_Lee schrieb:
Auch in vielen westlich- demokratischen Ländern läuft das Geheimdienstsystem ähnlich der DDR am Parlament vorbei.

Die verbrecherichen Machenschaften des MfS scheint es für dich nicht gegeben zu haben. :motz:
 
Robert_Lee schrieb:
Vor einigen Wochen wurde berichtet, daß Peter Grottian, ein renommierter Sozialwissenschaftler, seit 2003 durch V-Leute beobachtet und abgehört.

Das die Nachrichtendienste in der BRD vom Parlament konntrolliert werden, mag auf dem Papier stimmen, aber der Fall Grottian zeigt deutlich, daß die Dienste ein Eigenleben haben. Dem Berliner Senat konnten nach Veröffentlichung der Affäre schlicht keine Dokumente vorgelegt werden, weil es angeblich nach 3 Jahren Observation keine gibt.

Außerdem scheinst du einen Denkfehler zu begehen. Du transformierst das System der Einbindung der Geheimdienste der BRD als idealtypisch. Auch in vielen westlich- demokratischen Ländern läuft das Geheimdienstsystem ähnlich der DDR am Parlament vorbei.

Natürlich ist unser System auch nicht perfekt, welches ist das schon?
Die Kontrolle der Geheimdienste in der Bundesrepublik liegt beim Parlament, es sollte zumindest so, natürlich läuft das nicht immer so wie es laufen soll.
Doch da ist ein Unterschied ob sowas passiert, es von den Medien aufgedeckt wird und ein politisches Nachspiel hat, es also offen als rechtswidrig gilt oder ob sowas einfach Bestandteil des Systems ist wie in der "DDR".
Außerdem gibt es Rechte, die der Mensch hat und die im Westen, wenn auch nicht immer, eingehalten werden. Die Verletzung dieser Rechte hat Folgen, in der "DDR" gehörte das wiederum zum System, die systematische Überwachung der Bevölkerung.
 
Würdest du, wenn es ihn denn gäbe, auch einen Link der "Opfer" von BND und Verfassungsschutz hier bringen?

Ich denke mal nein.

Welchen Unterschied macht es denn, wenn wie z.B. der Mauerflüchtling beim Fluchtversuch erschossen wurde und der Einwanderer beim Eindringen nach Europa von der spanischen Grenzpolizei die Kugel bekam?
1 Beispiel: 29.08.2005 2 Tote am Grenzzaun von Melilla.

Warum ist der eine plötzlich Opfer? Der andere aber nicht? Lesen konnten wohl beide nicht, daß dort nach Anruf geschossen wird, oder sie gingen das Risiko ein und es mag zynisch klingen: sie verloren.

Es tut mir da wirklich leid, aber einen Unterschied kann ich da überhaupt nicht erkennen, als den, daß bei dem einen Fall alles rechtens zugeht und der andere als Beispiel herhält für die Ungerechtigkeit eines Staates.
 
Robert_Lee schrieb:
Würdest du, wenn es ihn denn gäbe, auch einen Link der "Opfer" von BND und Verfassungsschutz hier bringen?

Ich denke mal nein.

Welchen Unterschied macht es denn, wenn wie z.B. der Mauerflüchtling beim Fluchtversuch erschossen wurde und der Einwanderer beim Eindringen nach Europa von der spanischen Grenzpolizei die Kugel bekam?
1 Beispiel: 29.08.2005 2 Tote am Grenzzaun von Melilla.

Warum ist der eine plötzlich Opfer? Der andere aber nicht? Lesen konnten wohl beide nicht, daß dort nach Anruf geschossen wird, oder sie gingen das Risiko ein und es mag zynisch klingen: sie verloren.

Es tut mir da wirklich leid, aber einen Unterschied kann ich da überhaupt nicht erkennen, als den, daß bei dem einen Fall alles rechtens zugeht und der andere als Beispiel herhält für die Ungerechtigkeit eines Staates.


Ja es gibt aber. meines Wissens, keinen Link mit den Opfer des Verfassungsschutzes warum wohl?
Weil wir alle von den westlichen Geheimdiensten kontrolliert und manipuliert werden? Sie sind überall.....

Ich weiß nicht, welche Vorstellung du von mir hast, ich lebe nicht in einer Schwarz-Weiß-Welt, der Osten war nicht der Hort des Bösen und der Westen auch nicht der des Guten.

Was hat die Problematik an der spanischen Grenze mit dem Thema zu tun?
Ich heiße das nicht gut, in beiden Fällen sind Menschen ungerechtfertigt Opfer geworden, kein Opfer ist besser als das andere. Ich bin nicht in dieser problematik drin, doch dieser Schießbefehl ich wirklich widerlich. Nochmal, ich halte es nicht für rechtens wenn Menschen an irgendeiner Grenze, egal wo, erschossen werden.
Das lasse ich mir auch nicht unterstellen!

In der "DDR" war es ebenso Unrecht:
Der Schießbefehl für "Republikflüchtige" war klar, der Staat, die Regierung des Staates hat den klaren Befehl gegeben, Menschen zu töten. Das ist Unrecht.

Doch immernoch stellt sich mit die Frage, was die Grenzproblematik mit dem Vergleich der Geheimdienste in West und Ost zu tun hat.
 
Robert_Lee schrieb:
Welchen Unterschied macht es denn, wenn wie z.B. der Mauerflüchtling beim Fluchtversuch erschossen wurde und der Einwanderer beim Eindringen nach Europa von der spanischen Grenzpolizei die Kugel bekam?

Der Unterschied ist: Der Mauerflüchtling wollte raus.

Es macht durchaus einen Unterschied, ob ich auf einen Einbrecher schieße oder einen Hausbewohner, der hinaus will.
 
Robert_Lee schrieb:
Armutsflüchtlinge pauschal zu kriminalisieren stellt dir ein ziemliches Armutszeugnis aus. :unten:

Niemand kriminalisiert pauschal Armutsflüchtlinge. Mit dieser Unterstellung stellst Du Dir selbst ein Armutszeugnis aus.

Den Unterschied zwischen "rein" und "raus" hast Du aber inzwischen bemerkt?

Gut, zurück zum Thema.
 
Meine Frage:
Welchen Unterschied macht es denn, wenn wie z.B. der Mauerflüchtling beim Fluchtversuch erschossen wurde und der Einwanderer beim Eindringen nach Europa von der spanischen Grenzpolizei die Kugel bekam?

Deine Antwort:
Es macht durchaus einen Unterschied, ob ich auf einen Einbrecher schieße oder einen Hausbewohner, der hinaus will.Gestern 15:13

Aber jetzt wirklich zurück zum Thema.
Es wurde gesagt, daß die DDR- Staatssicherheit einen so großen hauptamtlichen Sicherheitsapparat hatte, weil systematisch jeder Mensch in der DDR überwacht wurde und heute alles ganz anders ist. Auch die Arbeit der Geheimdienste.

Und so antwortete ich Solidarnosc auf seinen Beitrag, der leider gelöscht wurde.

Ja es gibt aber. meines Wissens, keinen Link mit den Opfer des Verfassungsschutzes warum wohl?
Weil wir alle von den westlichen Geheimdiensten kontrolliert und manipuliert werden? Sie sind überall.....

Der NSA überwachte von 2001 an sämtliche Telefonate und auch andere westliche Geheimdienste lesen mit, was im Internet geschrieben wird, wie man aus den letzten Pressemeldungen von Verhaftungen potentieller Terroristen erfahren konnte. Überwachung des elektronischen Datenverkehrs wäre hier das Stichwort.

Ich weiß nicht, welche Vorstellung du von mir hast, ich lebe nicht in einer Schwarz-Weiß-Welt, der Osten war nicht der Hort des Bösen und der Westen auch nicht der des Guten.

Leider liest es sich aber so.

Was hat die Problematik an der spanischen Grenze mit dem Thema zu tun?
Ich heiße das nicht gut, in beiden Fällen sind Menschen ungerechtfertigt Opfer geworden, kein Opfer ist besser als das andere. Ich bin nicht in dieser problematik drin, doch dieser Schießbefehl ich wirklich widerlich. Nochmal, ich halte es nicht für rechtens wenn Menschen an irgendeiner Grenze, egal wo, erschossen werden.
Das lasse ich mir auch nicht unterstellen!

Den Link dazu hast du selber als interessant bezeichnet und einige Postings weiter oben reingestellt. Die Angehörigen der Mauertoten bezeichnen sich als Opfer der Stasi und SED- Diktatur.

In der "DDR" war es ebenso Unrecht:
Der Schießbefehl für "Republikflüchtige" war klar, der Staat, die Regierung des Staates hat den klaren Befehl gegeben, Menschen zu töten. Das ist Unrecht.
Einen Befehl, daß Menschen zu erschießen sind gab es nicht und wurde auch nicht forciert. Ansonsten frage ich dich, was der Bundeswehrsoldat auf Wache anders zu tun hat außer: 1. Anruf, 2. Anruf, Warnschuß und dann den gezielten Schuß?

Ich halte dies für das Thema außerordentlich wichtig, da ein objektiver Vergleich zwischen den DDR Organen und bestehenden Staatsorganen zwingend für das Verständnis notwendig ist und wie die Diskussion zeigt, der ein und andere doch noch im Kalten Krieg lebt.
Und ja, ich war zu keiner Zeit Angehöriger der Staatssicherheit oder SED noch irgendeiner anderen Partei. Und war ich auch nie DDR staatsnah. Vorbeugend, falls jemand doch auf den Gedanken kommt mir den linken Bösewicht zu unterstellen.
 
Einen Befehl, daß Menschen zu erschießen sind gab es nicht und wurde auch nicht forciert.
Aus der Wikipedia, Artikel "Schiessbefehl":
Die Dienstvorschriften der Grenztruppen der DDR regelten das System der Sicherung der Staatsgrenze. Vor jedem Einsatz wurden die Grenzsoldaten entsprechend der seit 1974 gültigen Dienstvorschrift DV 018/0/008 "Einsatz der Grenztruppen zur Sicherung der Staatsgrenze, Grenzkompanie" mit folgendem Befehl vergattert:
"Der Zug (...) sichert die Staatsgrenze der Deutschen Demokratischen Republik im Abschnitt der (...) Grenzkompanie mit der Aufgabe, Grenzdurchbrüche nicht zuzulassen, Grenzverletzer vorläufig festzunehmen oder zu vernichten und den Schutz der Staatsgrenze unter allen Bedingungen zu gewährleisten - Vergatterung!"

Ansonsten frage ich dich, was der Bundeswehrsoldat auf Wache anders zu tun hat außer: 1. Anruf, 2. Anruf, Warnschuß und dann den gezielten Schuß?
Das ist doch völlig aus dem Kontext gerissen. Wie viele Bundeswehrsoldaten versuchen dich aufzuhalten, wenn du über die Grenze nach Holland (oder anderswohin) fahren willst?

Ich halte dies für das Thema außerordentlich wichtig, da ein objektiver Vergleich zwischen den DDR Organen und bestehenden Staatsorganen zwingend für das Verständnis notwendig ist und wie die Diskussion zeigt, der ein und andere doch noch im Kalten Krieg lebt.
Aber gerne! Dann fang doch mal damit an, DDR-Volkskammer und Bundestag miteinander zu vergleichen...
 
Es besteht der Unterschied zwischen rein und raus:

Der spanische Staat hat das Recht Einwanderung zu unterbinden, die den Staat noch weiter belastet. Spanien hat ein Arbeitslosigkeitsproblem, da ist es nur klug Einwanderung zu begrenzen.
Ich halte wie gesagt nichts von diesem Schießbefehl, aber Spanien hat das recht zu entscheiden ob jemand reinkommt oder nicht.

Wenn ich in deine Wohnung will, dann hast du auch das Recht zu sagen: "Nein du kommst nicht rein!"
Wenn ich aber raus will, dann musst du mich gehen lassen.

Da wäre wir schon in der "DDR".
Wie gesagt, in diesem Staaten waren die Menschen eingesperrt, der Staat zwang sie, in einem Land zu bleiben, ausbrechen war mit dem Tode bedroht. Das war zwar vll nicht offiziell festgeschrieben, aber in angesicht von 800 Fällen, muss einem klar werden, dass da System hintersteckte.

Kriminell?
Da liegen die Gesetzeslagen verschieden:
Spanien hat wie gesagt das recht zu entscheiden, welche menschen einwandern und welche nicht. Dieses Recht hat jeder souveräne Staat.

Die "DDR" hat aber seinen Bürgern die Ausreise verwehrt, sie hat damit in die Freiheit der Menschen eingegriffen.

Nun wirst du natürlich sagen können:

Tut das Spanien nicht auch, greift es nicht in die Rechte der Menschen ein, wenn Einwanderer abgewiesen werden?

Meiner Meinung nach nicht, Staaten dürfen selbst über Einwanderung entscheiden und sind in keinster Weise verpflichtet Einwanderer aufzunehmen.

Ich frage mich sowieso was du mit alle dem bezwecken willst:

Die "DDR" war eine Diktatur, sie konnte nur besteht in dem sie die Menschen wie in einem großen Gefängnis hielt.
Die BRD ist demokratisch, natürlich nicht perfekt, aber doch kein Vergleich zur "DDR" ,das sind Fakten.
Meine Welt ist nicht schwarz-weiß, aber du kannst nicht leugnen, dass es sich bei den "Volksdemokratien" um Diktaturen handelte, die die Menschenrechte gravierend verletzten. Aber was sind schon "bürgerliche Freiheiten", wenn man doch die Weltrevolution mit Endziel Kommunismus haben kann.....
Der Westen ist demokratisch, Menschenrechte sind gesichert, ja natürlich werdne sie manchmal verletzt, aber dann kommt es zu einem Aufschrei in den Medien, die Politik beschäftigt sich damit etc.
Im Osten war es ein Bestandteil des Systems

Ach einige Grenzschützen und Stasi-Mitarbeiter müssen sich ja richtig freuen wenn sie das lesen, sie waren ja nur ganz normale Männer, die ihren Dienstgetan haben, wie alle anderen.
Die anderen warn ja genauso schlimm.......:autsch:
 
Robert_Lee schrieb:
Aber jetzt wirklich zurück zum Thema.
Es wurde gesagt, daß die DDR- Staatssicherheit einen so großen hauptamtlichen Sicherheitsapparat hatte, weil systematisch jeder Mensch in der DDR überwacht wurde und heute alles ganz anders ist. Auch die Arbeit der Geheimdienste.

Und so antwortete ich Solidarnosc auf seinen Beitrag, der leider gelöscht wurde.

Der NSA überwachte von 2001 an sämtliche Telefonate und auch andere westliche Geheimdienste lesen mit, was im Internet geschrieben wird, wie man aus den letzten Pressemeldungen von Verhaftungen potentieller Terroristen erfahren konnte. Überwachung des elektronischen Datenverkehrs wäre hier das Stichwort.

Vielleicht muss man Dich daran erinnern, was 2001 passiert ist? 3.000 Menschen wurden auf us-amerikanischem Boden von Attentätern ins Jenseits befördert. Dass die Natur und das Ausmaß der Anschläge die Ausweitung der Geheimdiensttätigkeiten zur Folge hatte, ist nicht nur nachvollziehbar, sondern wurde von der Mehrheit der Bürger und Parlamentarier befürwortet.

Kein Mensch hätte - wäre es zu einem weitereren Anschlag gekommen - das Argument der Geheimdienste gelten lassen, sie hätten nicht gehandelt, weil sie die Privatsphäre eines potenziellen Terroristen nicht verletzen wollten. Das bedeutet nicht, dass das Ziel sogar ein Guantanamo heiligt. Es ist vielmehr Aufgabe der demokratischen Kontrollinstitutionen, der Öffentlichkeit und der Presse, die Geheimdienste stets in ihre Schranken zu weisen.

Der MfS hatte keinen demokratischen Kontrollinstanzen. Er war legitimiert, schon bei einem Verdachtsmoment eines lapidaren Vergehens Verhöre, Scheinprozesse und Internierungen vorzunehmen. Ohne Rechtshilfe, ja, ohne irgendwelche bürgerlichen Rechte. Von Sippenhaft garnicht zu sprechen!

Diese Wischiwaschi-Gleichmacherei von DDR-Nostalgikern zur Rehabilitierung des eigenen Unvermögens erinnert mich stark an das weisse Südafrika von heute: Rassismus gibt's doch überall, die Schwarzen haben auch Verbrechen begangen, wir mussten uns doch wehren, bla bla bla --- :motz:
 
Vor allem sind die Gesetzgebungen, im Westen demokratisch legitimiert.
Jeder hat das Recht, gegen z. B: den Patriot Act zu demonstrieren, Michael Moore greift ihn sogar in einem Buch an.

Versuch das mal im Osten.....:motz:
 
Vielleicht willst du wirklich nicht schwarz-weiß malen, aber machen tust du es trotzdem, vielleicht unbewußt.

Auf der einen Seite z.B. die BRD, die sicher ein paar kleine Macken hat, aber ansonsten nichts Böses tut und wenn etwas passiert, die Täter gleich zur Rechenschaft zieht und auf der anderen Seite z.B. die kommunistische DDR, woder Mensch kein Mensch war und das Böse System hatte.

Und da zeigt sich eins. der Kommunistenhaß des Kalten Krieges lebt nach wie vor, denn der einen Seite wird Kritik zur Besserung zugestanden, was der anderen verweigert wird. Sie ist von vornherein schlecht und unverbesserlich.

Um jetzt aber die sachliche Ebene wieder zu bedienen unterhielt der BND gemeinsam mit CIA und anderen westlichen Gehimdiensten im Kalten Krieg eine Organisation, welche im Kriegsfall für Terrorakte und Sabotage bereitstand. Die Staatssicherheit bildete auch eine solche Gruppe für den Kriegsfall aus. Beide unterstanden nicht der Beaufsichtigung de sParlamentes. So weiß man bis heute nicht, ob die Organisation des BND im Zuge des Mauerfalls aufgelöst wurde oder noch existiert.
Und das Interessante, weil immer wieder die Kontrolle des Parlamentes und die Rechtmäßigkeit des Tuns westlicher Geheimdienste hervorgehoben wird bstehet darin, daß die Mitglider dieser Geheimorganisation in den Achtzigern Auftragsmorde an kommunistischen Politikern in Italien ausführte, die den "roten Brigaden" in die Schuhe geschoben wurden, um einen möglichen Schwenk Italiens politisch zu unterbinden. Hierzu arbeitete man bewußt mit Rechtsextremen auch in Deutschland zusammen. Die Täter wurden bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen. Soviel zur Demokratie und der viel beschworenen Rechtsstaatlichkeit.

Infos, soweit sie über diese paramilitärische Einheit veröffentlicht sind, kann man unter "Gladio" finden.

Und spätestens hier stellt man fest, daß die westlichen und die östlichen Geheimdienste einen gemeinsamen Nenner in ihrer Arbeit haben und die Arbeitsweise sich doch erstaunlich gleichen tut, der Unterschied aber darin besteht, daß die einen für das "Gute" ihren Job verrichten und die anderen für das "Böse". Wer ist nun aber der Gute und wer der Böse und vor allem warum? Trennen kann man die Arbeit der Geheimdienste und deren Kontrollen, auch wenn manches auf Papier festgehalten wurde nicht wirklich, denn Papier ist geduldig zumal ein Geheimdienst, wenn er denn Hundertprozentig kontrolliert werden würde kein Geheimdienst mehr ist.
 
Ich möchte bei dem großen OT-Thema Spanien nur auf zwei Dinge hinweisen:

1.) Schätzungsweise 300.000 Menschen bereiten sich in Marokko und Mauretanien auf den großen Sprung nach Europa über Spanien vor, in Lybien und Algerien sind es noch mal soviele. die über Italien kommen wollen. Ich habe durchaus Verständnis für diese Leute - jeder mit ein wenig Empathie hat das, aber es wäre weder für Europa, noch für die Herkunftsländer (brain drain) sinnvoll, diese auch alle hereinzulassen (von Drogen, Waffen und Sprengstoffen (11. März 04), die auf diesem Wege mit eingeführt werden, will ich gar nicht reden).

2.) Die Schüsse wurden nicht von spanischer Seite abgegeben. Man kann allenfalls sagen, dass die marokkanische Polizei im Interesse der EU handelte oder zu handeln glaubte.

So... ich könnte zu diesem Thema noch eine Menge Dinge mehr schreiben, aber das wären keine Fakten mehr, sondern Meinung und "Visionen", und da das ein politisches Thema ist und für die nächsten Jahrzehnte aktuell bleiben wird, gehört es nicht in dieses Forum (und in diesen Thread sowieso nicht!)
 
Entschuldige "Robert" wenn ich jetzt doch politisch werde: das was MfS und die bisherigen sogenannten "kommunistischen" oder "sozialistischen" Führungen gemacht haben, hatte sehr wenig mit dem zu tun, was man nach marx'scher Lektüre unter Kommunismus verstehen darf. Dass es Gruppen gibt, die sich dem Kommunismus zuordnen, die sich wiegern diese Geschichte aufzuarbeiten bzw. sie auf welche Weise auch immer beschönigen, kratzt sehr stark an ihrer eigenen Glaubwürdigkeit!
 
Kommt es mir nur so vor, oder ist zur Ausgangsfrage in diesem Thread relativ wenig zu finden?

ein paar Punkte zu den Ursachen des MfS und dessen Wachstum:

- die DDR war kein souveräner Staat (ebensowenig wie die BRD!), daher mechanische Übernahme des sowjetischen Sicherheitssystems: d.h. u.a. Einheit von Inlands- und Auslandsnachrichtendienst in einem Ministerium (analog zum KGB)

- Lage der DDR an einer brisanten Schnittstelle des Kalten Krieges

- starkes Bedrohungsgefühl bei der maßgeblichen Nomenklatura (von innen wie von außen; in Verbindung dazu der sich entwickelnde Kalte Krieg)

- ein stark defensives Konzept von Sicherheit (Reaktion statt Aktion, Bewahren einer Position statt Gewinnen neuer)

- Probleme des Einparteienstaats bei der Integration von Opposition (nicht unbedingt nur politischer)-> Abweichung tendiert dazu, als Bedrohung angesehen zu werden

- Bürokratien, wenn sie erstmal existieren, tendieren immer zum Wachstum. Das war beim Ministerium für Staatssicherheit nicht anders. Da geht es um Planstellen, Zuschüsse, Rechtfertigung der eigenen Existenz. Für einen Geheimdienst bedeutet das, möglichst viele und große Gefahren und Verschwörungen zu konstruieren. (z.B. hing Mielkes Stellung im Politbüro natürlich auch von der Bedeutung seines Ministeriums ab)

- als die DDR gegründet wurde (1949) war in der UdSSR die Zeit des Hochstalinismus; diese stalinistischen Geburtsdefizite konnten leider auch nach 1956 nicht überwunden werden. (ein Exempel wäre der Fall Havemann)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt wohl nicht nur dir so vor, sondern es ist wohl so. ;)

Aber ein paar Einsprüche habe ich doch.

Das MfS wurde 1950 gegründet und der KGB erst 1954 aus verschiedenen Behörden und Abteilungen. Demzufolge konnte das sowjetische Modell kein Muster darstellen.
Auch besaß der KGB nie kriminalpolizeiliche Kompetenzen, während das MfS bei schweren Straftaten die Ermittlungen aufnahm. Gründungsgedanke des Mfs war allerdings die Sabotageabwehr und baute auf den in Deutschland von Berija installierten deutschen NKWD Abteilung und der sowjetischen politischen Polizei K5 in Deutschland auf.

Eher würde ich bei der Struktur des MfS Ähnlichkeiten zum Reichssicherheitshauptamt sehen.

Warum östliche Geheimdienste mehr IMs (heute nennt man sie in westlichen Geheimdiensten V-Leute) hatten als ihre Pedanten im Westen liegt in der unterschiedlichen Strategie. Die östlichen Geheimdienste legten mehr Wert auf Human Intelligence, während die westlichen aufgrund der wesentlich besseren technischen Ausstattung die Signal Intelligence bevorzugen. Also Bildaufklärung, Abfangen und Decodieren von Funksprüchen, digitalen Signalen usw.
 
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