Neue archäologische Entdeckungen

Es handelt sich um ein Grab einer vermutlich jungen Frau, welche abweichend von den üblichen christlichem Bestattungssitten begraben worden sei. Was nun genau die Abweichung war, wird leider nicht erklärt. Die erhalten gebliebenen Bekleidungsreste mit Silber-und Goldbesatz weisen auf eine höhergestellte Frau hin.

Archäologie: Die überraschenden Funde aus Wallensteins riesigem Heerlager - WELT
Das Bayrische Landesamt für Denkmalpflege schreibt:

Rätsel gibt den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am BLfD weiterhin ein Grab am Lagerrand auf, bei dem es sich um die bisher einzige vollständig archäologisch dokumentierte und aufwendig untersuchte Einzelbestattung des Heerlagers handelt. Die Ausrichtung des Skeletts – ein junger Mensch, vermutliche eine Frau – in Seitenlage weicht vollends von der üblichen christlichen Bestattungssitte ab. An einem Finger der linken Hand trug die Person einen Bronzering; mehrere Gewandhaken und -ösen und eine Kette aus einer Zinn-Blei-Legierung wurden in dem Grab gefunden. Die jüngsten Ergebnisse aus den Restaurierungswerk-stätten des BLfD lassen nun eine Vermutung zur gesellschaftlichen Stellung der Person zu: zwei Textilreste aus Seide, Gold und Silber, in aufwendiger Technik verwoben, zeugen von einem sehr hochwertigen Stoff, in dem die Person gekleidet war. Sie weisen darauf hin, dass es sich um eine höhergestellte Person, vielleicht eine Offiziersfrau, gehandelt haben könnte. Wer die Person tatsächlich war, ob Mann oder Frau, woran sie starb und warum sie so ungewöhnlich aber sorgfältig bestattet wurde, wird sich vermutlich nicht mehr klären lassen; eine Herkunftsanalyse (Strontiumisotopenanalyse) hat hierzu keine weiteren Ergebnisse erbracht. Die Einordnung der Bestattung in den Kontext des Heerlagers konnte durch die Radiokarbondatierung eines Knochens allerdings bestätigt werden.​
 
In York wurde das Skelett eines Gladiators gefunden, an dem noch Bißspuren eines Löwen nachzuweisen waren:


Und jetzt auch auf Deutsch:

 
Dazu ein Foto der Lage der Stadt inmitten der modernen Stadt:

Kissa.jpg
 
Laut dem Artikel von der Universitat de Barcelona sollen die Mauern 8 Meter dick und die Gräben 14 Meter breit und 4 Meter tief gewesen sein, die Stadt habe drei Stadtviertel gehabt und zwei Straßen seien 6 Meter breit gewesen. 5.000 EW berechnet das Team von Jaume Noguera. Das finde ich doch schon ziemlich erstaunlich bei einer Stadt von vergleichsweise geringer Größe.
 
Nichts Neues (ich finde ohnehin nichts Neues, mich interessiert eher Altes):
Also ein in Kroatien ein römisches Boot, bei dem die Planken mit Hanf nicht nur kalfatert, sondern auch vernäht sind.

Das ist von der Technik einem Kajak oder Faltboot ähnlich:
Erst wird die Bootshaut gefertigt, dann die Spanten gesetzt.
Ich habe also Hanfseile längs zwischen den Planken (= Kalfaterung), wobei Hanfseil und Planken wiederum mit Hanfseilen quer dazu verbunden sind. Diese Seile laufen durch Löcher, die durch Holznägel verpfropft werden.
Wenn die Spanten mit den planen Planken verbunden werden, ist die Kalfaterung der jetzt gewölbten Bootswand unter Spannung und sofort dicht. Ein sehr elegantes Verfahren, das eine strömungsgünstige glatte und überaus feste Bootsform (Planken Stoß an Stoß) ergibt.

NOTA: Auch in diesem Artikel ein Hinweis darauf, dass in römischer Zeit der Meeresspiegel in der Adria niedriger war als heute.
Siehe unsere alte Diskussion:
Das Satellitenbild zeigt, dass auch heute noch eine Insel in dieser flachen Bucht (nur 4-5m tiefen) durch einen begehbaren künstlichen Damm angebunden ist. Das Meer wird hinter der Bucht gleich recht tief: laut Seekarte 57m bzw. 32m unmittelbar an der Küstenlinie, die vor 7.000 Jahren anzunehmen wäre. Die angeblich gepflasterte Straße fand man in 4-5 m Tiefe.

Anhang anzeigen 21921

Der Meeresspiegel der Adria ist von Ende der Eiszeit an um Größenordnung 1m / 1.000 Jahre angestiegen. Wir sollten uns das auch so gedanklich modellieren, dass die heutige Bucht vor 7.000 Jahren Land war, das im Laufe der Jahrtausende zunehmend überschwemmt wurde. Erst nur bei Flut, und irgendwann dann dauerhaft. Der Zugangsdamm musste laufend erhöht werden, um die "Plätze" noch trockenen Fußes erreichen zu können.

Zur Illustration ein anderes Beispiel von der Adria: Zwischen den Ruinen der untergegangenen Hafenanlage von Sipar (bei Umag) kann man heute schnorcheln. Das sieht dort so aus:

Anhang anzeigen 21922

Der Zugang ist nur bei Ebbe trockenen Fußes begehbar.

Zur Frage des Verkehrsaufkommens: auf einem nur aus groben (Kalk') Bruchsteinen aufgeworfenen Damm ohne jegliche Deckschicht geht es sich sehr unbequem. Wehe du hast etwas zu Tragen! Zum Beispiel einen Thunfisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Römischer Phallus entdeckt
...oh diese wüsten und vulgären Römer... nicht nur ausbeuterischer Kolonialismus zzgl Sklavenhalterei & Sklavenhandel, sondern auch noch sowas... sogar bis Hedemünden verbreiteten die derartige "Spielsachen": dort wird das auf Infotafeln demonstriert.
;)
 
...oh diese wüsten und vulgären Römer... nicht nur ausbeuterischer Kolonialismus zzgl Sklavenhalterei & Sklavenhandel, sondern auch noch sowas... sogar bis Hedemünden verbreiteten die derartige "Spielsachen": dort wird das auf Infotafeln demonstriert.
;)
Wir sollen dem britischen Kollegen dankbar sein, der Archäologen/innen (siehst Du, @El Quijote, wenn ich mal ausnahmsweise tschändere, ist es schon wieder ungewollt sexistisch) für den archäologischen wie auch den nicht-archäologischen Alltag ein phalloarchäologisches Klassifikationssystem an die Hand gibt:
"Nine morphological traits: the rocket, the hammer, the kinky-winky, the splitcock, the pointer, the double-dong, running hard, the beast and the lucky dip."
NOTA: ich musste es mühselig abtippen, da aus sittlichen Gründen die britischen prüden Kollegen die "copy&paste"- Funktion abgeschaltet hatten.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Sakkara (Ägypten) wurde das Grab des Prinzen Userefre entdeckt. Es handelt sich um den Sohn des Pharaos Userkaf (5. Dynastie - etwa 2.500 vuZ). Inschriftlich wird er im Grab als Erbprinz bezeichnet. Nach meiner bescheidenen Kenntnis über das alte Ägypten werden in Gräbern gerne hochtrabende Titel genannt, welche mit der Realität nicht übereingestimmt haben. Userefre war der Forschung bisher unbekannt.

Im Grab gefunden hat man eine Statue von Pharao Djoser, dessen Frau und den zehn Töchtern des Pharos. Der Bericht ist da nicht genau. Ob es sich um eine Figurengruppe handelt oder um 12 Statuen ist nicht genau erklärt. Ich vermute aber ersteres. Djoser regierte etwa 200 Jahre vor Userkaf. Die Statue war vormals wohl nahe der Stufenpyramide des Djoser aufgestellt. Warum sie in das Grab von Userefre gekommen ist, will die ägyptische Archäologie nun noch klären.

https://www.focus.de/wissen/forsche...uer_4fc6cb9d-2564-4131-b185-c6426c8f1d13.html

Userkaf – Wikipedia
 
Anders als der Titel suggeriert wurden allerdings keine Reste der Brücke selbst gefunden, sondern nur des Brückenkopfkastells.

Und hier noch ein weiterer und ausführlicherer Artikel zu dem Thema:

 
Und hier noch ein weiterer und ausführlicherer Artikel zu dem Thema:

Gibt es Vorstellungen, wie die Gesamtanlage ausgesehen haben könnte?
 
Hilfreich ist der Vergleich der jetzigen Befunde mit der sehr guten Dokumentation der Ausgrabungen von 1898.

Gerade in ihr zeigt sich die intakte Nordwestecke des Kastells, mit innenliegendem Nordwestturm. Wenn die Brücke im Inneren des Kastells verlief, dann zwischen Nordwest- und Nordostturm, quer zur Flussrichtung.

Aufschluss über die tatsächlichen Abmessungen ergäbe eine weitere Grabung im Bereich der im Plan von 1898 angedeuteten Fortsetzung der nördlichen Mauer nach Osten, und die Überprüfung ob die verstärkten Mauerkonstruktionen im Südwesten Teil eines Turms waren.
Eine Grabung im Uferbereich würde allerdings das Bodendenkmal durch zukünftige Verstärkung der Erosion gefährden.
Hilfreich wäre auch eine zerstörungsfreie archäologische Prospektion mit Unterwasser-Magnetometer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben