egdarjung
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timotheus schrieb:Ach, dafür braucht es gar nicht viel Phantasie, sondern es genügt vielmehr ein Blick auf die realen historischen Ereignisse.
Ein Friedensvertrag nach deutschen Maßstäben war bspw. der Diktatfrieden von Brest-Litowsk
Vgl. dazu http://www.dhm.de/lemo/html/wk1/aussenpolitik/vertrag/ bzw. http://www.dhm.de/lemo/html/dokumente/brest/index.html
Ich kann in dem Vertrag (Diktat) Text nicht viel Anrüchiges erkennen.
Weder feststellende Kriegsschuld der Seite Rußlands, noch Abfindung von Bevölkerungsgruppen nach erfolgter neuer Grenzziehung.
Wir erinnern uns...die enteigneten dt.Kolonisten sollten laut Versailler Diktat ihre Verluste bei der Reichsregierung einfordern. Im vorliegenden Vertragsentwurf wird das für Rußland gerade ausgeschlossen !
Weiter ist in dem Vertragsentwurf vom Selbstbestimmungsrecht der beteiligten Völker die Rede, d.h. von Volksabstimmungen. Die hat es zwar nach dem WK I für deutsche Gebiete teilweise auch gegeben, wurden aber dann nach Gutdünken einfach übergangen (Oberschlesien).
Immer diesen Vertag gleich neben die Vorortverträge (Versailles)stellen und vergleichen.
Dann erkennen Sie sofort den Unterschied, und das nicht nur an der Sprache oder den Ausdrücken.
Es gibt aber noch eine Möglichkeit festzustellen wie ein deutsches Diktat aussehen kann : Friedenschluß 1871 mit Frankreich !
Sellen wir hierzu fest : Frankreich mußte die Gebiete Elsaß/Lothringen an das Reich zurückgeben...ich sage deshalb zurückgeben, weil diese Gebiete über einen langen Zeitraum (843 Erbteilungsvertrag Verdun - Raubkrieg Frankreichs Ende des 17.Jhr) zum Deutschen Reich gehörten. Dies war also ein Vorgehen des Reiches, dem eine gewisse Berechtigung nicht abgesprochen werden kann !
Im übrigen : Maßvolle Forderungen, Frankreichs zu entlohnende Schuld war nach drei(!) Jahren getilgt, Kolonialer Besitz wurde nicht angetastet, die Bevölkerung nicht drangsaliert. Der Amerikanische General Sheridan meinte als Beobachter er würde "den Franzosen nur die Augen zum Weinen lassen", der alte Moltke meinte daraufhin "Barbarische Akte seien nicht Art Preussischer Kriegführung". Wohl wahr, denn uns liegen Augenzeugenberichte aller Kriege vor, in denen Frankreich das Deutsche Reich besuchte und umgekehrt.
Warum ihre Meinung zu einem Deutschen Friedensschluß so negativ ausfällt, kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen, denn vorliegende tatsächliche Verträge rechtfertigen eine solche Wertung nicht.