Preußische Reformen

Allerdings habe ich noch nicht kann verstanden, was die Preußischen Reformen mit dem "Professorenparlament" 1848 zu tun haben.

Nipperdey schreibt: "Ideen- und moralpolitisch geht des der Reform um Autonomie und Verantwortung, um einen neuen Menschen. [...] Eine der wesentlichen konkreten Konsequenzen dieses Ansatzes ist die politische Fassung der bürgerlichen Freiheit." Für ihn ist es "der Versuch, aus den Untertanen Bürger zu machen [...], den Staat auf die selbständigen und freien Bürger, auf Volk und Nation zu gründen."

A.a.o., S. 34.

Wie das konkret zu verstehen ist, lässt sich bei Humboldt nachlesen:

"Zu dieser Bildung ist Freiheit die erste und unerläßliche Bedingung. (…) Gerade die aus der Vereinigung Mehrerer entstehende Mannigfaltigkeit ist das höchste Gut, welches die Gesellschaft gibt, und diese Mannigfaltigkeit geht gewiß immer in dem Grade der Einmischung des Staates verloren. Es sind nicht mehr eigentlich die Mitglieder einer Nation, die mit sich in Gemeinschaft leben, sondern einzelne Untertanen, welche mit dem Staat, d. h. dem Geiste, welcher in seiner Regierung herrscht, in Verhältnis kommen, und zwar in ein Verhältnis, in welchem schon die überlegene Macht des Staats das freie Spiel der Kräfte hemmt."

Nach: Wilhelm von Humboldt ? Wikipedia

Also: Der Staat hat sich aus der Bildung herauszuhalten! Humboldt formuliert hier das Gebot der Freiheit der Lehre. Das, sowie die Professionalisierung im und die Ausweitung des Schulwesens, hatte dann - jetzt sehr grob gesagt - auch die vorderhand gewünschten Folgen: Aus ungebildeten Untertanen wurden gebildete, selbstbewusste Bürger, die dann ihre Ideen und Forderungen auch entsprechend im Vormärz und während der 48er-Revolution vertreten konnten (hier dann allerdings zum Leidwesen der Obrigkeit).
 
Aber hält sich denn der Staat wirklich (völlig) aus der Bildung heraus. Einige Stichworte dazu

- Lehrpläne
- Examen für Lehrer der höheren Schulen

Damit nimmt der Staat doch schon Einfluss auf seine Kinder und hält sich nicht völlig raus.
Freiheit der Lehre orientiert sich dann an den neuhumanistischen Bildungsidealen, oder? Der Mensch soll um seiner selbst Willen lernen und dann seine Kräfte der Gesellschaft zurückgeben (gegen Brotstudium + gegen berufsbezogene (utilatiristische) Bildung) Ich weiß, dass Nipperdey mehrfach betont, dass es Ziel der Bildungsreformen war, den SChüler unmittelbar zum Staat zu machen. Spricht das nicht gegen deine These, oder habe ich die jetzt völlig falsch verstanden... (wovon ich ausgehe :))
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber hält sich denn der Staat wirklich (völlig) aus der Bildung heraus. Einige Stichworte dazu

- Lehrpläne
- Examen für Lehrer der höheren Schulen

Damit nimmt der Staat doch schon Einfluss auf seine Kinder und hält sich nicht völlig raus.
Freiheit der Lehre orientiert sich dann an den neuhumanistischen Bildungsidealen, oder? Der Mensch soll um seiner selbst Willen lernen und dann seine Kräfte der Gesellschaft zurückgeben (gegen Brotstudium + gegen berufsbezogene (utilatiristische) Bildung)

Der Staat organisiert das Bildungswesen, das ist richtig. Er tut dies aber gerade nicht, um die Untertanen in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen, sondern bietet im Gegenteil einen Rahmen, der die notwendige Freiheit für die "höchste und proportionierlichste Bildung" gewährleistet.

Der Staat nimmt also dergestalt Einfluss auf seine Kinder, dass er ihnen ein Lernen gemäß der neuhumanistischen Ideale ermöglicht.
 
aaaaaaaaaaaaaaaaaa....

dumm von mir und danke dir. MAnchmal ist man aber auch wie vernagelt was sowas angeht, gerade wenn man unter so einem ungeheuren Druck steht. Danke dir erstmal
 
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