Probleme des Widerstands im Nationalsozialismus

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Gast

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Ich muss eine GFS über den Widerstand im Nationalsozialismus. Meine Frage nund dazu Was war das Hauptproblem für alle Widerstandskämfer im NS. Vielen Dank für eure Antworten.
 
Man könnte z.B. mal versuchen, DEN Widerstand (den es wohl so nicht gab) aufzugliedern in die verschienden Gruppen. Das war ja kein festes Gebilde.

- militärischer Widerstand (frühe Phase / späte Phase)
- Widerstand außerhalb des Militärs (Moltke z.B.)
- usw.

Dann ergeben sich von allein ein paar Probleme:

- keine homogene Gruppe
- Attentat ja / nein (Moltke / Gewaltlosigkeit)
- Unterstützung aus dem Ausland (GB z.B.)
-----Divergenzen Secret Service / Foreign Office
-----usw.
- strukturelle Bedingungen (1938 sicherlich besser (Amt Abwehr) als 1945)

Nur ein paar Anregungen...
 
Über die Gestapo hinaus sollten man den gesamten Sicherheitsapparat für das Inland berücksichtigen, den das Dritte Reich aufgebaut hatte

http://de.wikipedia.org/wiki/Reichssicherheitshauptamt
in der Zusammenlegung von SiPo und SD.

Tekker hat das Denunziantentum genannt: hier bietet sich also an,
die Haltung der Bevölkerung,
Kooperation mit dem Sicherheitsapparat,
Zerschlagung von Strukturen und Verfolgung von Personen, die für eine Opposition nach 1933 in Frage kamen,
zu untersuchen.
 
Ich muss eine GFS über den Widerstand im Nationalsozialismus. Meine Frage nund dazu Was war das Hauptproblem für alle Widerstandskämfer im NS. Vielen Dank für eure Antworten.

Hier muss man sicherlich differenzieren: Je nach Zeitpunkt, Ort und Art des Widerstandes standen die Widerständler vor unterschiedlichen "Hauptproblemen". Dies kann man sich an einigen Beispielen klarmachen:

1. Georg Elser: Stand eher vor einem "organisatorischen" Problem, als dass Gefahr durch Denunzianten gedroht hätte.
2. von Galen: Predigte öffentlich gegen Aspekte der NS-Politik und geriet ohne den Umweg über Denuzianten in Konfrontation mit der Diktatur.
3. Josef Sibille: Weigerte sich, einen Befehl zum Judenmord auszuführen und stand vor dem Problem, wie sich sein Befehlshaber dazu verhalten mag.
 
Letztlich ist für eine Widerstandsorganisation jeder Nicht-Sympatisant und jeder Schutzmann ein Problem.. Warum habe ich die (Ge)StaPo (oder das "Amt IV" der RSHA) an erster Stelle genannt?
Ich zitiere (ungern) aus der - hier auch etwas idealisierenden - Wikipedia:
Die Führungselite der Geheimpolizei rekrutierte sich aus einem überwiegend bürgerlichen Hintergrund. Es handelte sich dabei um junge Karriereakademiker, die fast ausnahmslos Juristen und zu einem erheblichen Teil promoviert waren. Bis auf wenige Ausnahmen hatten alle Stapo-Stellenleiter ein Abitur. Zu diesem hohen Bildungsstand kamen, wie die zeitgeschichtliche Forschung herausgearbeitet hat, nicht selten eine Distanz zu den ideologischen Positionen des Nationalsozialismus. Als Generation der „neuen Sachlichkeit“, die ihre politische Sozialisation in den 20er Jahren gewonnen hatte, waren ihre Mitglieder karriereorientiert, elitär und anti-republikanisch. Sie stellten die Effektivität und Effizienz des staatlichen Verwaltungshandelns über eine Einhegung durch Grundrechte und rechtsstaatliche Prinzipien.
Wenn sie es für angebracht gehalten hätten, hätten sie auch Hitler ganz effektiv kalt gestellt .... Der innere Widerspruch eines jedes effektiven Polizeiapparats wird hier besonders deutlich.
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Anm.: Ein Abitur war damals etwas anderes als heute :)
 
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Ich zitiere (ungern) aus der - hier auch etwas idealisierenden - Wikipedia:

... wie die zeitgeschichtliche Forschung herausgearbeitet hat,

Die Beschreibung im Textausschnitt basiert vermutlich auf der umfangreicehn Analyse bei
Wildt, Generation des Unbedingten, Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes,

und ist verkürzt, aber durchaus treffend.
 
Ich muss eine GFS über den Widerstand im Nationalsozialismus. Meine Frage nund dazu Was war das Hauptproblem für alle Widerstandskämfer im NS. Vielen Dank für eure Antworten.

Das Problem des deutschen Widerstandes war, das es keine einheitliche Gruppe gab. Verschiedene Gruppen versuchten mit verschiedenen Mitteln Widerstand zu leisten. Dann gab es Einzelne die sich gegen das Regime stellten. Die meisten Gruppen arbeiteten unter sich.

Das nächste Problem der Widerstandskämpfer war, wie schon angesprochen, die Denunzianten

Nehmen wir das Beispiel Rote Kapelle und Kreisauer Kreis. Beide Gruppen hatten zahlreiche Mitglieder. Es kannte aber bei weiten nicht jedes Mitglied alle Mitglieder der Gruppen. Sie versuchten dadurch sich zu Schützen.

Das nächste Problem war, dass die Widerständler kein Rückhalt im Volk hatte. Mommsen sagte mal dazu, es war ein Widerstand ohne Volk.

Dann war es kein bewaffneter Widerstand, nicht so wie in den besetzten Gebieten. Sondern die meisten Gruppen wollte die Bevölkerung aufrütteln. Dies geschah mit Flugblätter, Klebe Aktionen, Zeitungen, Plakaten usw. Ein Attentat lehnten viele ab - oder sahen es als letzter Ausweg. Der Zusammenschluss zwischen Kreisauer Kreis und Militärischer Widerstand geschah erst spät. Kontakte bestanden aber schon immer.


Hier kannst du vieles über den Widerstand lesen:

http://www.geschichtsforum.de/f66/der-kreisauer-kreis-3526/
http://www.geschichtsforum.de/f66/widerstand-der-jugend-1078/
http://www.geschichtsforum.de/f66/widerstand-und-dissens-von-frauen-4129/
http://www.geschichtsforum.de/f66/einf-hrung-zur-roten-kapelle-8471/

Vielleicht solltest du deine Frage genauer stellen, da man den Widerstand in Deutschland unterschiedlich anschauen muss. Es gab neben den von mir erwähnten Gruppen auch noch viele andere Gruppen und Einzelne die Widerstand leisteten und natürlich Probleme hatten.
 
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