Repo schrieb:
Natürlich liegt das an Leseschwäche!
Aber an Deiner:
Zitat:"Ich hätte da nochal eine Frage:
Könnte mir noch jemand ein paar alliierte Kriegsverbrechen nennen? "Zitatende
Dies war die Ergänzungsfrage des ursprünglich anfragenden, ich glaube Post #5
Das ist pure Augenwischerei.
Das Thema dieses Stranges lautet nun einmal "Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher in Nürnberg" und nicht "alliierte Kriegsverbrechen" (siehe Überschrift).
Zudem fällt auf, dass 90 Prozent Deiner Posts der "Ergänzungsfrage" gewidmet sind. Gleichzeitig hast Du Dich im Beitrag Nr. 68 geweigert, Dich mit den deutschen Kriegsverbechen, die Gegenstand des Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozesses waren, zu beschäftigen - mit der Bemerkung, diese seien "zu offensichtlich".
Dabei entsteht ein völlig falscher Eindruck über die Kriegsverbrechen, die sich im Zweiten WK ereignet haben. Die schlimmsten dieser Verbrechen (Massenvernichtung der europäischen Juden, Vernichtungskrieg im Osten, etc.) wurden von den Deutschen begangen und zwar systematisch aufgrund entsprechenden staatlichen Planungen. Diesen lagen Ziele und politische Vorstellungen zu Grunde, die bereits vor dem Krieg existierten.
Die alliierten Kriegsverbrechen hingegen sind mit der Deformierung zu erklären, die die alliierten Soldaten durch den Krieg erlebt haben. Selbst der Luftkrieg, soweit dieser völkerrechtswidrig war, kann mit der Deformierung der britischen Regierung erklärt werden, die meinte, daß einzige ihr verbleibende Mittel, den Luftkrieg, in aller Brutalität einsetzen und zur Entfaltung bringen zu müssen und zwar selbst dann noch als sie nach der Landung in der Normandie über eine echte Alternative zu dieser Kriegsführung verfügte.
Repo schrieb:
Wenn Du meine Post´s hier gelesen hättest wärst Du sowieso nicht zu dieser Einschätzung gekommen.
Es gilt mal wieder die alte Weisheit; "Wer lesen kann ist klar im Vorteil".
Gerade weil ich Deine Posts gelesen habe, komme ich zu meiner Einschätzung.:fs:
Repo im Beitrag Nr. 51 schrieb:
Also lasst uns fröhlich spekulieren:
In meinen Augen sind (Regierungs-)Kriegsverbrechen der Alliierten:
1. Hungerblockade im 1. Weltkrieg
2. Kriegseintritt Japans, Italiens, Rumäniens, Griechenlands usw., 1914-18 alles klare Fälle von Angriffskriegen. Besonders deutlich im Falle Italiens.
3. Gefangennahme aller Wehrmachtsangehörigen bei Kriegsende
4. Das Verlangen der "Bedingungslosen Kapitulation" sieht das Völkerrecht überhaupt nicht vor.
5. Hitler-Stalin-Pakt über die Aufteilung Osteuropas.
Liste ist ziemlich beliebig verlängerbar.
Aber, um Gotteswillen, keine Aufrechnung!!!
Deine Aufforderung, über die Kriegsverbrechen der Alliierten zu "spekulieren", ist ziemlich ernüchternd. Die Auseinandersetzung mit den Fakten scheint nicht Deine Sache zu sein:
- So nennst Du als alliiertes Kiegsverbrechen die "Hungerblockade". Diese ereignete sich aber, wie Du selbst einräumst, im Ersten und nicht im Zweiten WK. Warum zählst Du Sie im Strang zum Zweiten WK auf?
- Ferner bezeichnest Du den "Kriegseintritt Japans, Italiens, Rumäniens, Griechenlands usw., 1914-18" als Kriegsverbrechen, da es sich hierbei um "klare Fälle von Angriffskriegen" gehandelt habe. Auch diese Vorgänge ereigneten sich im Ersten und nicht im Zweiten WK. Zudem war der Angriffskrieg damals völkerrechtlich überhaupt nicht "klar" verboten. Erst der Briand-Kellog-Pakt (Kriegsächtungspakt) aus dem Jahr 1929 führte zu diesem "klaren" Verbot. Freilich erwähnst Du mit keinem Wort, dass Deutschland mit dem Angriff auf Polen 1939 diesen Pakt verletzte. Warum nicht?
- Des weiteren zählst Du die "Gefangennahme aller Wehrmachtsangehörigen bei Kriegsende" zu den alliierten Kriegsverbrechen. Doch schon die rechtliche Grundlage für die Bewertung dieses Sachverhaltes als Völkerrechtsverstoß (geschweige denn als Kriegsverbrechen) ist ziemlich dürftig. Zudem war es die deutsche Regierung, die durch ihre Ankündigung, Deutschland würde nach seiner Besetzung von "Werwölfen" verteidigt, bei den Alliierten die Sorge um die Sicherheit ihrer Soldaten im Besatzungsgebiet geschürt hat.
- Glatter Unsinn ist Deine Behauptung, dass "das Verlangen der bedingungslosen Kapitulation" ein Kriegsverbrechen darstellen würde. Dieses Verlangen stellte noch nicht einmal einen Völkerrechtsverstoß dar. Gegen welchen völkerrechtlichen Grundsatz soll denn verstossen worden sein? Zudem schiebst Du mit Dieser Behauptung, den Alliierten die Verantwortung für die Dauer des Krieges in die Schuhe. Deutschland hätte nach Stalingrad Stalins Seperatfriedensangebote annehmen oder auch kapitulieren können. Niemand - ausser seiner eigenen politischen und militärischen Führung - hat es gezwungen, bis zum bitteren Ende zu kämpfen.
- Schließlich ist es grotesk den "Hitler-Stalin-Pakt" zu den alliierten Kriegsverbrechen zu zählen. Wie der Name dieses Paktes schon sagt, war auch Deutschland an diesem Pakt beteiligt, währenddessen die Allianz zwischen England, Frankreich, SU und den USA zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bestand und der Pakt somit auch gar kein alliiertes Kriegsverbrechen darstellen kann.
Bei soviel "Phantasie" ist es nur folgerichtig, dass Du die Liste der alliierten Kriegsverbrechen für "beliebig verlängerbar" hälst. Doch "Phantasie" dürfte der völlig falsche Begriff sein. Shakespeares Hamlet bringt es besser auf den Punkt: "Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode."
Vor diesem Hintergrund wundert mich nicht, dass Dein Bekenntnis zur Nichtaufrechenbarkeit der Kriegsverbrechen ziemlich augenzwinkernd ausfällt ("um Gotteswillen, keine Aufrechnung!!!") oder geht es Dir darum, Kriegsverbrechen als normale Begleiterscheinung des Krieges erscheinen zu lassen?
Repo im Beitrag Nr. 21 schrieb:
Die Gründe für das Verhalten der Sowjetsoldaten, hier stand die Rache klar im Vordergrund, und das der franz. Kolonialtruppen scheinen auch ganz andere gewesen zu sein.
Von Zeitzeugen hört man immer, "dass es in diesen Truppenteilen Kriegsbrauch gewesen sei, dass der erste Tag in einer eroberten Ortschaft den Soldaten gehörte" nachlesen konnte ich dies bis heute nirgends, aber so ganz weit hergeholt erscheint es mir nicht.
:runter: