anfangs sicherlich, schließlich wollten sie die revolutionäre der dritten welt unterstützen und die menschen von ihrer konsumgeilheit abbringen...
der 2.ten Generation ging es dann ausschließlich nur noch um die gefangenen befreiung, eine bessere welt zu schaffen war für sie zweitrangig ^^
ich hab jetzt eine definition für weltverbesserer gefunden, in der gesagt wird, dass es menschen mit einem naiven verhalten und realitätsverlust sind!
"Weltverbesserer" hat ähnlich wie "Revoluzzer" oder "Gutmensch" im (bundes)deutschen Sprachgebrauch eine deutlich abwertende Bedeutung, und es lohnt sich durchaus, der Frage nachzugehen, wer und welche Gruppierungen neben der RAF mit dieser Ettikettierung bedacht wurde. Dazu gehörten bereits in der Adenauerzeit Gegner der Wiederbewaffnung, Studenten, die erstmals gegen den Mief von tausend Jahren, angingen also auf die unselige Rolle anspielten, die Ärzte, Juristen, Journalisten, Historiker, Volkskundler in der NS- Zeit spielten, die an den Universitäten oft teilweise das Gleiche lehrten wie zwischen 1933- 45, Hippis, Gammler, Langhaarige. Kriegsdienstverweigerer und Pazifisten, Mitglieder der Friedens- oder der frühen Umwelt- und Anti- Atomkraft Bewegung und schließlich auch die Grünen traf, die mit Latzhosen, Norwegerpullovern und Strickzeug Anfang der 1980er in Parlamente und in den Bundestag gewählt wurden, wo sie strickten oder in Turnschuhen zum ersten Umweltminister in Hessen vereidigt wurden wie Herr Fischer, der damals noch Joschka hieß und dem Bundestagspräsidenten Richard Stücklen auf einen Verweis entgegnete: "Herr Präsident, "mit Verlaub, Sie sind ein Arschloch". Franz Josef Strauß, der als Verteidigungsminister den Autor Kirst und seine 08/15 Trilogie boykottieren ließ und in einer spektakulären Missachtung der Presse- und Meinungsfreiheit die Spiegel Redaktion durchsuchen und Redakteure verhaften ließ, ließ sich darüber aus, "die Grünen mit Melonen und unreifen Tomaten verglich, die außen grün und innen rot seinen .... und im Kern braun".
Utopia kommt von utopos, Nirgendwo und war der Titel eines Werks von Thomas Morus, beeinflusst von Platons Politeia, in der dieser ein Modell eines Idealstaats entwirft. Sozialutopien waren auch die satirischen Werke Jonathan Swifts wie Gullivers Reisen, die Tuchhändlerbriefe oder das Tonnenmärchen, in der mit Mitteln der Verfremdung zeitgenössische Zustände kritisiert wurden. Im Grunde sind auch Dinge wie Freiheit, Frieden Gerechtigkeit Utopien. Gäbe es keine Utopien, gäbe es auch keine Visionen. Dinge wie die Abschaffung der Todesstrafe die in Frankreich 1981 abgeschafft wurde und in der Verfassung des Landes Hessen heute noch drinsteht, waren im 18. Jahrhundert Utopien.
Ich misstraue allen "Ismen", denn was darunter formuliert wird, ist sehr schwammig.
Die RAF war nur ein Teil, der sich extrem radikalisierte von der Bürgerrechts- und Protestbewegung. Ulrike Meinhof war eine renommierte Journalistin, die sich mit den Misständen der Heimerziehung in der BRD beschäftigte und dagegen engagierte, Missstände, die erst vor kurzem wahre Abgründe offenbart haben. Ihre Reportage "Bambule" wurde niemals gesendet, da sie an der Beteiligung der Befreiung Andreas Baaders beteiligt. Die RAF- war von Klassenkampftheorien des Neo- Marxismus beeinflusst, und Gudrun Enslin war durch den "Polizeistaatsbesuch" Reza Pahlevis 1967 traumatisiert, während sich die Springer- und Regenbogenpresse über den Glanz des Pfauenthrons ausließ kam es in Berlin zur übelsten Knüppelade seit der Nazizeit, und im Zuge der "Leberwursttaktik" und "Fuchsjagd" wurde der Student Benno Ohnesorg erschossen wurde von einem Polizeibeamten. Wenn Mitglieder der RAF die BRD für revolitionsreif und die BRD der 1970er Jahre für einen faschistoiden Polizeistaat hielten, war das zwar realitätsfern, aber sicher nicht utopisch. Brandt hatte sich längst entschlossen, mehr Demokratie zu wagen und sein von Unionskreisen kritisierter Kniefall in Warschau war sicher nicht Ausdruck einer faschistischen Gesinnung, die auch vernünftigerweise niemand Helmut Schmidt unterstellen konnte. Schleyer war ein Nazi, der Schlimmeres zu verantworten hatte, als Bundeskanzler Kiesinger, der wegen seiner NSDAP- Mitgliedschaft von Beate Klarsfeld öffentlicht geohrfeigt wurde. Aber als die Fotos herumgingen wie er unrasiert im Unterhemd dasaß und dann später ermordet und im Kofferraum eines PKW gefunden wurde, hatte die Mehrheit Mitleid mit Schleyer.
Das BKA war eine ganz bescheidene Behörde und verglichen mit Erruptionen von Bügerrechten angesichts des potenziellen "islamistischen Terrors" und den ausgedehnten Befugnissen von "Gefahrenabwehrbehörden" zur Schleierfahndung, zur "verdachtsunabhängigen Kontrolle, zur Videoüberwachung bestünde heute viel größerer Grund sich Sorge zu machen, als in den 197oer Jahren.