O je! :S
Man sollte Marschgepäck nicht mit Kampfausrüstung verwechseln.
Ein Soldat kämpft heute doch nicht mit Rucksack auf dem Rücken. (Hat denn niemand von euch bei der Bundeswehr gedient?)
Ein Ritter behielt aber seine Rüstung im Kampfe an! Der Schwertkampf allein ist schon äußerst anstrengend, die schwere Rüstung dazu hätte ihn schnell ermüden lassen. Wer es sich leisten konnte, kämpfte zu Pferd! Kraftsparend und aus erhöhter Position.
Am 1. Juli 1916 schickten die Briten ihre Truppen mit Marschgepäck zum Sturm auf die deutschen Gräben, was fürchterlich nach hinten losging und den Briten fast 60.000 Mann verluste, darunter fast 20.000 Tote bescherte, die fast alle in den ersten Stunden der Schlacht fielen.
in den meisten Armeen differenziert man zwischen Marsch- und Sturmgepäck. Soldaten brauchen Reservemunition, Handgranaten, eiserne Rationen, Verbandszeug etc., etc., und dieses Gepäck entspricht seit der Antike etwa 20- 30 Kg, ein Gewicht, das ein trainierter Soldat noch einigermaßen leicht mit sich schleppen kann.
Deine Argumente, dass ein Ritter in der Regel den Kampf zu Pferd bevorzugt habe, sind durchaus einleuchtend. Dennoch gab es Beispiele, wo die taktische Lage einen Einsatz zu Fuß sinnvoll machte. Im Belagerungskrieg oder wenn das Gesamtkonzept ein defensives und stationäres war wie 1302 in der Schlacht der goldenen Sporen bei Kortrijk.
Belege für den Einsatz zu Fuß lassen sich sowohl für den Krieg, wie für den Turniersport belegen. Marcus Junkelmann betont bei seinen praktischen Versuchen mit schweren Gladiatorenhelmen den erstaunlichen Tragekomfort dieser Rüstungsteile. Ähnliches musste auch für die Plattenpanzer gelten, denn es lässt sich der Einsatz zu Fuß in der Schlacht und im Turniersport ja eindeutig belegen.
Beim Turnier könnte man einwenden, dass viele Ritter bei außerplanmäßigen Ritterspielen wie dem Rennen mit scharfen Lanzen im Feldharnisch antraten. Dennoch war auch das noch ein beträchtliches Gewicht.