Riothamus
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Das Folgende wurde nach Post #154 geschrieben.
@ Hermundure: Lies die Artikel selber noch einmal nach. Er spricht sich darin wirklich für Kalkriese als wahrscheinlichen Ort der Schlacht aus. Willst Du das widerlegen, musst Du schon einen Beleg bringen, da es ja strittig ist. Wir können ja nicht hellsehen. So wirken Deine Posts schon etwas, sagen wir, seltsam.
Ich sage ja, wie in den entsprechenden Threads zu finden, dass mich die Funde von Kalkriese zwar noch nicht überzeugen können, ich den Ort aber auch nicht ablehne. Lediglich als Arbeitshypothese habe ich andere Äußerungen getroffen.
Ein interessanter Punkt, egal als was man die Funde bei Kalkriese betrachtet, ist das anscheinende Fehlen 'germanischer' Funde. Eine Nachfrage in dieser Hinsicht sagt noch nichts über die Interpretation des gesamten Fundkomplexes, auch wenn einige von EL Quijotes Erklärungen reichlich naiv erscheint. Aber schon der Hinweis, dass der, der das Schlachtfeld behauptet, was in Germanien natürlich oft auch dann Germanen waren, selbst wenn sie den Kampf verloren hatten, seine Toten besonders sorgfältig bergen kann, ist doch klar, deutlich und zutreffend. Dabei kommt ins Spiel, dass man Vertrautes weit besser sieht als Fremdes. Hölzerne Opferwaffen werden hingegen erst als richtige Waffen interpretiert, nachdem man sie in Zusammenhang mit Kalkriese sieht. So etwas weckt in mir natürlich auch große Zweifel. Aber die Funde bleiben ja dennoch bestehen. Und, wie gesagt, die Frage ist interessant, egal wie man zu Kalkriese steht.
Der Vorwurf, keine Ahnung von Keramik zu haben ist doch recht harsch. Eigentlich ist es hier gute Sitte, solche Kritik durch Erklärung der fraglichen Aspekte zu äußern. Ich weiß um die schlechte Angewohnheit von Archäologen, Erklärungen abzulehnen und sich auf's hohe Ross des Expertentums zu schwingen um dort Autorität zu beanspruchen. Doch bedenke: Wer eine Erklärung verweigert, muss der Wissenschaftstheorie nach damit leben, dass seine Behauptungen als ungültig betrachtet werden, da er sie nicht zur Diskussion stellt. Damit gibt er auch sein Expertentum auf. Jeder hat Verständnis, wenn einmal die Zeit fehlt. Aber man kann Erklärungen auch nachreichen.
Und die Münzen aus dem Domareal bieten eigentlich ein gutes Argument für Kalkriese, wenn nicht die Quellen eine recht singuläre Herkunft der Münzen der Germanicus-Legionen aus der Privatschatulle des Prinzen berichten würde. Selbst, wenn man die Stelle -wir haben darüber schon ohne Ergebnis diskutiert- ignoriert, geht man doch davon aus, dass die Barschaft der Legionäre eine andere Zusammensetzung hatte, als die der restlichen Bevölkerung. Man denke nur an die Gegenstempel. Allerdings könnte man auch zu dem Schluss kommen, dass neue Münzen im militärischen Zusammenhang einen höheren Anteil besaßen als im zivilen. Jedenfalls hat sich trotz der Einwände- mit Köln die Wahrscheinlichkeit gesteigert, dass der Kalkrieser Münzhorizont zur Varusschlacht passt.
Der Anhang von Post #144 ist übrigens so klein, dass er nicht zu lesen ist.
@ El Quijote: Ich würde nicht so weitgehen, absichtliche Lügen zu unterstellen. Ein so plumpes Vorgehen unter Beharrung auf die gegenteilig lautenden Belege kann ich mir nicht vorstellen. Dazu müsste er uns alle für Idioten halten. Eher schon wird jemand, der sehr im Thema steht, einiges weglassen, was er für selbstverständlich hält, wodurch dann seine Argumentation nicht mehr nachvollziehbar ist. Warten wir doch noch ab, ob er einen Beleg für eine geänderte Meinung Mellers präsentiert, was er zu den Kölner Münzfunden sagt und wie die 'fehlenden' Germanen-Funde in Kalkriese in die Argumentation passen. Er hat ja bisher nur Schlaglichter davon erkennen lassen.
EDIT: Nach Post #154 geschrieben.
@ Hermundure: Lies die Artikel selber noch einmal nach. Er spricht sich darin wirklich für Kalkriese als wahrscheinlichen Ort der Schlacht aus. Willst Du das widerlegen, musst Du schon einen Beleg bringen, da es ja strittig ist. Wir können ja nicht hellsehen. So wirken Deine Posts schon etwas, sagen wir, seltsam.
Ich sage ja, wie in den entsprechenden Threads zu finden, dass mich die Funde von Kalkriese zwar noch nicht überzeugen können, ich den Ort aber auch nicht ablehne. Lediglich als Arbeitshypothese habe ich andere Äußerungen getroffen.
Ein interessanter Punkt, egal als was man die Funde bei Kalkriese betrachtet, ist das anscheinende Fehlen 'germanischer' Funde. Eine Nachfrage in dieser Hinsicht sagt noch nichts über die Interpretation des gesamten Fundkomplexes, auch wenn einige von EL Quijotes Erklärungen reichlich naiv erscheint. Aber schon der Hinweis, dass der, der das Schlachtfeld behauptet, was in Germanien natürlich oft auch dann Germanen waren, selbst wenn sie den Kampf verloren hatten, seine Toten besonders sorgfältig bergen kann, ist doch klar, deutlich und zutreffend. Dabei kommt ins Spiel, dass man Vertrautes weit besser sieht als Fremdes. Hölzerne Opferwaffen werden hingegen erst als richtige Waffen interpretiert, nachdem man sie in Zusammenhang mit Kalkriese sieht. So etwas weckt in mir natürlich auch große Zweifel. Aber die Funde bleiben ja dennoch bestehen. Und, wie gesagt, die Frage ist interessant, egal wie man zu Kalkriese steht.
Der Vorwurf, keine Ahnung von Keramik zu haben ist doch recht harsch. Eigentlich ist es hier gute Sitte, solche Kritik durch Erklärung der fraglichen Aspekte zu äußern. Ich weiß um die schlechte Angewohnheit von Archäologen, Erklärungen abzulehnen und sich auf's hohe Ross des Expertentums zu schwingen um dort Autorität zu beanspruchen. Doch bedenke: Wer eine Erklärung verweigert, muss der Wissenschaftstheorie nach damit leben, dass seine Behauptungen als ungültig betrachtet werden, da er sie nicht zur Diskussion stellt. Damit gibt er auch sein Expertentum auf. Jeder hat Verständnis, wenn einmal die Zeit fehlt. Aber man kann Erklärungen auch nachreichen.
Und die Münzen aus dem Domareal bieten eigentlich ein gutes Argument für Kalkriese, wenn nicht die Quellen eine recht singuläre Herkunft der Münzen der Germanicus-Legionen aus der Privatschatulle des Prinzen berichten würde. Selbst, wenn man die Stelle -wir haben darüber schon ohne Ergebnis diskutiert- ignoriert, geht man doch davon aus, dass die Barschaft der Legionäre eine andere Zusammensetzung hatte, als die der restlichen Bevölkerung. Man denke nur an die Gegenstempel. Allerdings könnte man auch zu dem Schluss kommen, dass neue Münzen im militärischen Zusammenhang einen höheren Anteil besaßen als im zivilen. Jedenfalls hat sich trotz der Einwände- mit Köln die Wahrscheinlichkeit gesteigert, dass der Kalkrieser Münzhorizont zur Varusschlacht passt.
Der Anhang von Post #144 ist übrigens so klein, dass er nicht zu lesen ist.
@ El Quijote: Ich würde nicht so weitgehen, absichtliche Lügen zu unterstellen. Ein so plumpes Vorgehen unter Beharrung auf die gegenteilig lautenden Belege kann ich mir nicht vorstellen. Dazu müsste er uns alle für Idioten halten. Eher schon wird jemand, der sehr im Thema steht, einiges weglassen, was er für selbstverständlich hält, wodurch dann seine Argumentation nicht mehr nachvollziehbar ist. Warten wir doch noch ab, ob er einen Beleg für eine geänderte Meinung Mellers präsentiert, was er zu den Kölner Münzfunden sagt und wie die 'fehlenden' Germanen-Funde in Kalkriese in die Argumentation passen. Er hat ja bisher nur Schlaglichter davon erkennen lassen.
EDIT: Nach Post #154 geschrieben.
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