Warum versteifst Du Dich auf Fernstraßen?Damit haben wir zweifellos die beiden wichtigsten Fernstraßen im Bereich Wannweil / Weilimdorf / Weil der Stadt / Weil im Schönbuch.
Und zweifellos liegt keiner dieser Orte direkt an der Straße. Um einen Abstecher in diese Orte zu machen, war man zu Fuß oder mit bepacktem Maultier jeweils mindestens eine Stunde unterwegs.
Und was bringt Dich zur Annahme, dass es nur zwei wichtige Ferntstraßen gegeben haben soll? Auch Regionalstraßen dürften entsprechende Straßenstationen gehabt haben.
Ein römisches Landgut (villa rustica) diente auch und gerade der Versorgung mit Lebensmitteln, die auch abtransportert werden mussten. Daher sind entsprechende Landgüter mit Sicherheit im Bereich von Straßen gelegen.
das hatten wir doch schon geklärt; die Nekropolen weisen eine zunehmende Änderung der Bestattungsbeigaben aus, was eine zunehmende "Germanisierung" - auch durch einen Wandel in der Bevölkerungszusammensetzung - belegen könnte:Mir fehlt es an einer nachvollziehbaren Begründung, warum Bestattungsbeigaben in Gräbern ein und desselben Friedhofs (!) Auskunft über die bevorzugte Sprache des einzelnen Individuums geben könnten.
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- z.B. aus dem Grabungsbericht der Nekropole Sindelsdorf, S. 17 f:
.. Vor allem die eher reduziert ausgestatteten frühen Gräber und das Auftreten von Fibeln bzw. Spatha, Schild und Lanze erst im fortgeschrittenen 6. Jh., ferner das Fehlen von Pferdegräbern sprechen für einen überwiegend an römischen Vorbildern orientierten BEstattungsbrauchtum der Bevölkerung von Sindelsdorf
- ergänzend nun aus Wiesinger/Greule "Baiern und Romanen" S. 15 ff (21)
… Besonders aussagekräftig erwiesen sich hier die neu entdeckten, zum Teil kontinuierlich, vom 4. bis 7. Jh. belegten Gräberfelder …. Rettner aber zeigt, dass in den neu entdeckten Gräberfeldern von St. Ulrich und Afra in Augsburg, am Lorenzberg in Epfach am Lech …sowie im barischen Alternerding die romanische Bestattungsweise mit geringen Beigaben dominiert und germanisches Totenbrauchtum mit Waffenbeigaben bei Männern und etwa mit Amutlettgähängen und als "Vierfibeltracht" bei den Frauen starkt zurücktreten oder überhaupt fehlen ... So fehlt etwa in Männergräbern südlich der Donau die nördliche Mitbestattung von Reitzubehör und Pferden und in Frauengräbern vielfach die nördliche Beigabe von Webschwertern, und in beiden Fällen sind Speisebeigaben geringer als im Norden .... (Anm. sowie S. 24) .... während nämlich nördlich germanische Brandbestattung üblich war, herrschte auf römischem Boden seit der Mitte des 5. Jh. Körperbestattung in Reihengräbern. Sie aber waren keine mitgebrachte Sitte, sondern eine Neuerung. Ebensowenig sind die Beigaben von Waffen und Fibeln ein bairisches Charakteristikum, sondern sie … begegnen uns auch in alemannischen Reihengräbern in Würrtemberg und am Rhein sowie im westfränkischen Nordgallien (Anm.: also in germanischen Grabstätten)
das habe ich auch schon geschrieben:….
Das einzige, was uns irgendeinen Hinweis auf die Sprache der in Sindelsdorf Bestatteten liefern kann, ist der Ortsname mit dem deutschen Grundwort Dorf und dem deutschen Namen Sindolf - mit deutschem Genitiv -(e)s - als Bestimmungswort.
und natürlich auch im Unterschied zu Antdorf und Iffeldorf - den anderen Hof- oder Landgütern in der unmittelbaren Umgebung, die wohl alle miteinander aus herzoglichem Eigentum hervor gegangen sind, worauf schon der "Königsberg" zwischen Sindelsdorf, Großweil und Murnau verweist. Und dass die ursprüngliche Bezeichnung "villa" im "Weilberg" (Flurname) unmittelbar südlich von Sindelsdorf aufscheinen könnte, hatte ich auch schon mehrfach geschrieben.....
als Villa bezeichnet, also als "(Hof-)Gut" - und eben nicht als Vicus (Dorf). … Ich muss also etwas mehr begründen.
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Und genauso haben wir dann auch die erste urkundliche Benennung (763) von Sindelsdorf zu lesen:
"In Villa quae dicitur (im Hofgut, das genannt wird) Sindoluesdorf" bedeutet nichts anders, also eine Konkretisierung dieses Hofgutes, etwa im Unterschied zu Groß-/Kleinweil - "Sindolfs Hofgut"...
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