Horst schrieb:
Marklo war offenbar keine sächsische Siedlung, sondern ein Versammlungsort (heiliger Hain), der seine Bedeutung mit dem Zerfall der heidnischen sächsischen Gesellschaft in der Zeit Karls des Großen verloren hatte.
Da stimme ich zu. Wenn es Marklo gegeben hat, dann wird es sich bestimmt nicht um eine größere Siedlung gehandelt haben (Städte gab es in dem Gebiet noch nicht). Für diesen Ort wäre z.B. ein Hain oder eine Wallanlage geeignet gewesen, die über gute Verkehrsverbindungen (an einem Helweg) und über eine Versorgung (z.B. mit Wasser) verfügte. Solche Orte konnten sich auch an Stellen befinden, die nicht für spätere bedeutende Siedlungen geeignet waren.
Ganz so den Ort Marklo in das Reich der Phantasie zu stellen, das halte ich für falsch.
Wer hat über diese Begebenheiten in Germanien und denfrühern Mittelalter berichtet? Es waren anfangs die römischen und griechischen bzw. später die christlichen Geschichtsschreiber. Somit eine indirekte Berichterstattung. Heidnische Quellen hat es nicht gegeben, da die heidnischen Germanen keine schriftliche Geschichtsschreibung in dem Gebiet kannten.
Somit bin ich auch vorsichtig, wenn ein Name nur einmal erwähnt wird, d.h. nicht, das es diesen Ort auch nicht wirklich gab.
Wer waren die Sachsen?......Laut Dr.Springer wurde der lat. Name "saxones" erstmals von Ptolemäus erwähnt. Ursprünglich bezeichneten Griechen und Römer mit diesen Namen Menschen, die mit Schiffen kommend ein Land angreifen.
Germanische Stämme nördlich der Elbe und im heutigen westlichen Schleswig-Holstein wurden als saxones bezeichnet.
Der Begriff "antiqui saxones" (=Altsachsen) wurde erstmals in England verwendet.
Wer waren aber jetzt die Festland-Sachsen? Anscheinend haben mehrere germanische Stämme sich zu größeren Bündnissen zusammengeschlossen. Höchstwahrscheinlich aufgrund von Erfahrungen mit den Römern. Jetzt brauchte sich nicht mehr jeder einzelne Stamm zu verteidigen bzw. einen Feldzug zu unternehmen, sondern jetzt hatte man bestimmte Zusammenschlüsse, die eine große Streitmacht ermöglichten. Diese Vorgehensweise kann auf größeren Versammlungen (thing) beschlossen worden sein.
Diese Entwicklung, die im 3.Jh.n.Chr. begonnen haben kann, führte zu den großen "Stämmen" Franken, Sachsen, Alemannen, Thüringer.....
Wie schon erwähnt gibt es aber keine schriftlichen Quellen aus dieser Zeit.
Bei den sogenannten Sachsen (Festland) muß noch die Abneigung an ein Königtum vorgeherrscht haben. Deren Kontakt mit der römischen Welt hatte nicht die Auswirkungen wie z.B. bei den Franken, die sich eher anpaßten.
Ob sich die Sachsen selbst auch als Sachsen bezeichneten, daß ist ebenfalls zweifelhaft (man bedenke die Bezeichnungen Indianer und Eskimo). Sie können noch ihre alten Stammesbezeichnungen beibehalten haben. Tacitus bezeichnet später die Cherusker als ein heruntergekommenes Volk. Ist das die Wahrheit? Wer weiß genau, wann der Stamm der Cherusker ihre Bezeichnung nicht mehr verwendet haben?
Durch die indirekte Geschichtsschreibung sind manche Ereignisse nicht zu klären. Die Cherusker haben sich bestimmt nicht in Luft aufgelöst, während die Sachsen später dann vom Himmel gefallen sind.....

feif: