Strupanice
Aktives Mitglied
Hallo Heinz,
nach dieser Logik wäre auch Thüringen bis ins 8. Jh. nicht Teil des Frankenreichs. Eben diese Bestrebungen vieler fränkischer Herzöge, wie es Widukind sicher einer war, sich von der Zentralgewalt abzukoppeln, sind in Thüringen und Bayern ebenso nachweisbar. Damit wäre das Gebiet der Reichsklöster Hersfeld und Fulda ein unsicheres Grenzgebiet gewesen. Wie sollte von dort aus denn dann die Missionierung organisiert worden sein ?
Mir will einfach nicht in den Kopf, warum die völlig identische geschichtliche Ereignisse das eine Gebiet als unabhängig vom Frankenreich ausweisen, alle anderen aber nur innere Rebellionen darstellen sollen. Ich vermute, daß hier die sächsischen Chronisten des aus ideologischen Gründen der Hervorhebung Sachsens als Träger des Königtums eine Unabhängigkeit bis zu den "Sachsenkriegen" Karls zusammengezimmert haben, um die seit Pippin stark vorangetriebene Christianisierung anderer fränkischer Landesteile für Sachsen zu verschleiern und als Freiheitskampf darzustellen. Man muß überlegen, daß es gerade in dieser Zeit zur Spaltung des Reiches in West-und Ost-Frankenreich kam. Da wurde von den im Herzogtum Sachsen lebenden fränkischen Liudolfingern ein Feind gebraucht, der natürlich im westlichen Franken saß. Die Liudolfinger haben sich, um im Adel des Herzogtums Sachsen starken Rückhalt zu haben sich mit diesem stark identifiziert, obwohl sie selbst von den Karolingern aus anderen Landesteilen hergeschickt wurden. Als Parallele zum Westfrankenreich musste hier ein Feindbild geschaffen werden, in Form eines von Westen kommenden Franken Karl.
Gruß
Andrei
nach dieser Logik wäre auch Thüringen bis ins 8. Jh. nicht Teil des Frankenreichs. Eben diese Bestrebungen vieler fränkischer Herzöge, wie es Widukind sicher einer war, sich von der Zentralgewalt abzukoppeln, sind in Thüringen und Bayern ebenso nachweisbar. Damit wäre das Gebiet der Reichsklöster Hersfeld und Fulda ein unsicheres Grenzgebiet gewesen. Wie sollte von dort aus denn dann die Missionierung organisiert worden sein ?
Mir will einfach nicht in den Kopf, warum die völlig identische geschichtliche Ereignisse das eine Gebiet als unabhängig vom Frankenreich ausweisen, alle anderen aber nur innere Rebellionen darstellen sollen. Ich vermute, daß hier die sächsischen Chronisten des aus ideologischen Gründen der Hervorhebung Sachsens als Träger des Königtums eine Unabhängigkeit bis zu den "Sachsenkriegen" Karls zusammengezimmert haben, um die seit Pippin stark vorangetriebene Christianisierung anderer fränkischer Landesteile für Sachsen zu verschleiern und als Freiheitskampf darzustellen. Man muß überlegen, daß es gerade in dieser Zeit zur Spaltung des Reiches in West-und Ost-Frankenreich kam. Da wurde von den im Herzogtum Sachsen lebenden fränkischen Liudolfingern ein Feind gebraucht, der natürlich im westlichen Franken saß. Die Liudolfinger haben sich, um im Adel des Herzogtums Sachsen starken Rückhalt zu haben sich mit diesem stark identifiziert, obwohl sie selbst von den Karolingern aus anderen Landesteilen hergeschickt wurden. Als Parallele zum Westfrankenreich musste hier ein Feindbild geschaffen werden, in Form eines von Westen kommenden Franken Karl.
Gruß
Andrei