Schule in der DDR

Nochmal eine Wortmeldung wegen :

@ Galeotto
Die Mittel mit denen die SED-Führung die Jugend begeistern wollte verpufften alle.

Das ist mMn nicht generell richtig.
Allenfalls kann man zutreffender sagen , die Glaubwürdigkeit der DDR-Staats-
führung und das Vertrauen zu ihren Politiken nahm zum Ende der DDR hin
zunehmend ab.

Ich erinnere daran , dass nach Gründung der DDR auch die FDJ starken
freiwilligen Zulauf hatte, welcher sogar bis hin nach Westdeutschland und
Westberlin ausstrahlte .
Letztendlich wurde die FDJ dort ja verboten - ( jetzt nicht Thema)

Und aus dieser DDR - FDJ konnten zahlreiche junge Menschen für die
Beteiligung an Grossprojekten der DDR rekrutiert werden.
( Max braucht Wasser , Max braucht Schrott , Trockenlegungsprojekte
im Oderbruch , Arbeit in Kollektivierungsprojekten
( Maschinenausleihstationen ) , im Bergbau usw.)
Später dann Honeckers Wohnungsbauprogramm und letztendlich die
" Trasse " .
Oder auch der jahrelange Hype um die " Weltfestspiele ".

Man würde sich was vormachen , wenn man dazu sagen würde - hier lockten nur Geld oder geldwerte Vorteile.
Junge Menschen , welche sich hier anschlossen und betätigten ,
stimmten meist auch den formulierten politischen Inhalten bei diesen
Projekten zu.
Ob dies dauerhaft so blieb , kann ich nicht sagen .
Man muss jedoch davon ausgehen , das diese " Initiativen " durchaus anzogen , nach Fertigstellung Erbauerstolz und Zufriedenheit hervoriefen
und viele junge Menschen in engere Verbundenheit zum Staat brachten.

Die SED -Politik an dieser Stelle verzeichnete nMn durchaus Teilerfolge .
 
Was meinst du denn - wir sind schließlich in Deutschland... :abtauch:

Rotierendes Tafelwischamt, zwei Schüler als Pausenaufsicht im Klassenraum, spontan ernannte Spezialbeauftragte, die in Abwesenheit eines Lehrers per Tafelanschrieb laute und sonst auffällige Mitschüler verpetzen durften. Aus der Grundschule und den ersten Jahren Realschule kenne ich noch den Posten des Kreidenachschubbeauftragten. Schlüsselwart für den Klassenschrank gabs auch.


Klassenbuchführer und wehe es hat nicht geklappt. Kartenschlepper, Schulhofdient, Regelmäßige Hilfdienste, während des Unterrichts wohlgemerkt, für den Hausmeister. Eine Dankeschön dafür hat es nie gegeben. Eher das fast schon beleidigende, beispielseweise du taugst nur zum Fäkalfahrer, Gegenteil. Was damals in den Klassenzimmern abging, das war schon unglaublich.

Da ist man heute in den Methoden subtiler geworden.
 
Und aus dieser DDR - FDJ konnten zahlreiche junge Menschen für die
Beteiligung an Grossprojekten der DDR rekrutiert werden ... Man würde sich was vormachen , wenn man dazu sagen würde - hier lockten nur Geld oder geldwerte Vorteile. Junge Menschen , welche sich hier anschlossen und betätigten , stimmten meist auch den formulierten politischen Inhalten bei diesen Projekten zu.

Das ist ja das Fatale an derartigen Jugendorganisationen, die Teil autoritärer oder diktatorischer Regimes sind: Die Jugendlichen werden skrupellos instrumentalisiert und kulturelle und soziale Projekte erwecken den Anschein politikfreier oder überparteilicher Ziele. Wie die von zahlreichen Wissenschaftlern untersuchte Realität zeigt, dienen Organisationen wie die FDJ oder vormals die sattsam bekannte HJ einzig dem Ziel, die Jugend nachhaltig zur künftigen Basis und Stütze einer Einparteinherrschaft oder Diktatur zu machen.

Insofern wollte auch die FDJ mit ihrer Monopolstellung als einzig zugelassene Jugendorganisation der DDR erreichen, dass sämtliche Jugendliche in ihren Einflussbereich einbezogen wurden. Ihre Aktivitäten sollten sämtliche Lebensbereiche im Kindes- und Jugendalter umfassen, den Marxismus-Leninismus verbreiten und sozialistische Verhaltensweisen einüben. Die wenigen Eltern, die sich dagegen stellten, riskierten, dass ihre Kinder zu Außenseitern abgestempelt wurden.

Somit kam an der FDJ kein Jugendlicher vorbei, der sich nicht seine schulischen und beruflichen Chancen verstellen wollte. Mitgliedschaft in der FDJ und nachweisliches Engagement waren wichtige Voraussetzungen für die Auswahl zur Erweiterten Oberschule (EOS) und zum Abitur sowie zum Studium. Wer einem Engagement oder einer Mitgliedschaft in der FDJ kritisch oder ablehend gegenüberstand, musste in der Regel unbequeme Umwege in Kauf nehmen bzw. auf höhere schulische oder berufliche Qualifikationen verzichten.

Glücklicherweise ist es fraglich, ob die FDJ trotz ihrer zentralen Koordinierungsfunktionen die Jugendlichen tatsächlich mehrheitlich erreichen konnte. Wie auch in diesem Forum deutlich wird, schufen sich zahlreiche Juigendliche einen Freiraum außerhalb der FDJ und ließen Parolen und politische Indoktrination vielfach an sich abperlen - was ein Glück! :yes:
 
Es war in der Unterstufe üblich, mit einem Lied den Tag beginnen zu lassen. Wars nicht zackig genug vorgetragen, wurden schonmal die Strophen wiederholt. So konnte es eine Viertelstunde dauern, bis man zum Sitzen kam.
 
Wer beim BDM in der HJ oder im Jungvolk war, hat seine Erzählungen dann oft mit dem Satz:

"Schön wars halt doch."

Beendet.

Der fehlt hier noch.
Sonst scheint es außer den Bezeichnungen nicht viele Unterschiede gegeben zu haben.:still:
 
Wer beim BDM in der HJ oder im Jungvolk war, hat seine Erzählungen dann oft mit dem Satz:

"Schön wars halt doch."

Beendet.

Der fehlt hier noch.

Kann nicht sein, denn im Gegensatz zu den Jugendorganisationen im dritten Reich zur DDR, war die Jugend in einem Nationalen Verband. Doch mit den Jugendlichen aus der DDR konnte keine Nationale Ebene erreicht werden, denn vergleiche zu dem Leben der Jugend im Westen waren allgegenwärtig, dank moderner Medien.

Sicher war die organisatorische Struktur und das Ziel zwischen der HJ und der FDJ identisch bzw. gleich gestrickt, aber der FDJ fehlte die Identifizierung der eigenen Jugend mit ihrer Nation. Das war eigendlich schon deshalb kaum möglich, weil ein Deutschland nur getrennt war, wegen verschiedener politischer Grundsysteme.
Damit konnte die DDR Regierung aber niemals das familiäre Band, vor allem zwischen getrennten Familien in Ost und West sprengen. Nicht umsonst musste die DDR Regierung ihr eigenes Volk einsperren. So hart wie es klingt, aber das hatten die Nazis nicht nötig...
 
...Ich kann mich an einen Schlüsselbeauftragten ('"Schlüsseldienst" nannte sich das m. W.) erinnern, der für eine gewisse Zeit ernannt/gewählt(?), der Herr über den Klassenschlüssel war. Derjenige fühlte sich dann geehrt und wichtig. Heute heißt dieser Posten möglicherweise Key Account Manager?=)

Hiiiiiiiiilfeeeeeeee!!!!!!!
:angsthab: :aua: :w00t1:
 
Wer beim BDM in der HJ oder im Jungvolk war, hat seine Erzählungen dann oft mit dem Satz:

"Schön wars halt doch."

Beendet.

Der fehlt hier noch.
...

@Repo

Das wirst Du, zumindest von mir, nicht lesen/hören. Spätestens seit der Honecker-Ära gab es eine "Sinnentleerung" dieser Rituale bei den Pionieren, der FDJ und der GST. Diese Rituale hatten gleichsam die Funktion einer "ritualisierten Unterwerfungsgeste" unter Partei und Staat. Der von der DDR postulierte Antifaschismus als Legitimationsgrundlage bestimmte bei den Kinder- und Jugenorganisationen der DDR die Motivationslage in der unmittelbaren Nachkriegstzeit und vllt. in den 1950'er Jahren, spätestens zu Anfang der 1960'er Jahre (Mauerbau) verblaßte diese Motivation, natürlich auch Generations bedingt.

Man war bei den Pionieren weil alle dort waren, eine Außenseiterposition ist als Kind und Jugendlicher schwer durchzuhalten, obwohl es die gab. Selbst manche Pfarrer rieten Mitgliedern der Jungengemeinde dazu, zumindest in den 1970'er und 1980'er Jahren dazu einzutreten, um sich Ausgrenzung, Nachteile in der Schule und im event. Studium zu ersparen. Oft gab es auch einen Doppelbesuch von Jugendweihe, Konfirmation bzw. Erstkommunion, darin kommt m.E. im besonderen Maße das Unterwerfungsritual zum Ausdruck.

@Köbis17

Das nationale Moment würde ich nicht ganz so betonen wollen. Ein 7-Jähriger (Pioniere) bzw. auch ein 14-Jähriger (FDJ), für die stand m.E. die "nationale Frage" nicht per se auf der Agenda. Seit dem 13. August 1961 war die "nationale Frage" gleichsam zementiert. Selbst bei den Protesten im Herbst 1989 tauchte die Lösung der "nationalen Frage", also die Wiedervereinigung, erst recht spät auf. Die Mitgliedschaft in den Kinder- und Jugendorganisationen, die fast 100% betrug, war Teil des stillschweigenden Arrangements zwischen Volk und Partei- und Staatsführung. Die KInder und Jugendlichen sind in der Pionierorg. und FDJ, die Arbeiter und Angestellten im FDGB, damit wurde formal die Führungsrolle der Partei anerkannt.

Und Köbis, wo waren denn die 2,1 Mio. SED-Mitglieder 1989? ;)

M.
 
Und Köbis, wo waren denn die 2,1 Mio. SED-Mitglieder 1989? ;)
Du wirst es nicht glauben, aber unter denen gab es genug Leute, die auch auf die Strasse gingen, weil ihnen die DDR-Verhältnisse nicht passten. Zu 90% gingen doch die Leute aus reinem Pragmatismus in die SED, promovieren oder in Leitungsfunktionen zu kommen war sonst kaum möglich, es sei denn als Theologe. Manche gingen zu den "Blockflöten", um sich so vor der SED zu drücken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schaut es mit der "Wehrerziehung" aus? Laut Wiki war seit "dem Schuljahr 1978/79 ... der Wehrunterricht in der 9. und 10. Klasse Pflichtfach". Die Rede ist von "vormilitärischer Ausbildung". Allerdings gibt der Artikel auch nicht wirklich was her:

Wehrerziehung ? Wikipedia

Sehe ich auch so.
Nach einiger Zeit, die inzwischen vergangen ist, möchte ich meinen derzeitigen Erkenntnisstand darüber mal erleutern:

Im Jahre 1978 wurde in den Schulen ab der 9. Klasse sowie in der Berufsaubildung das Schulfach „Wehrerziehung“ für alle Jugendlichen, inklusive der sogenannten „vormilitärischen Ausbildung“ für die männliche Jugendlichensowie die „Zivilverteidigung“ für die weiblichen Jugendlichen eingeführt.

Aus einem Erleben 1983:
Die Teilnahme an der „vormilitärischen Ausbildung“ wurde (von unserem Hauptmann der Reserve) zwar offiziell als „freiwillig“ bezeichnet, jedoch wurde auch klar gesagt, wenn man körperlich gesund sei und keinen Attest vom Arzt hätte, dann gäbe es "eigentlich gar keinen Grund, daran nicht teilzunehmen.“
Brachte einer der Jungs einen solchen Attest (da hatten wir auch einen in der Klasse), dann machte er zusammen mit den Mädchen Zivilverteidigung mit.

Laut dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. wurde jedoch am 25. März 1982 von der Volkskammer ein neues Wehrdienstgesetz verabschiedet, mit dem die vormilitärische Ausbildung für sämtliche Betriebe und Schulen zur Pflicht erhoben wurde.

Im Internetlexikon Wikipedia steht sogar, die „Vormilitärische Ausbildung“ sei seit seiner Einführung im Jahre 1978 im Rahmen des Lehrplanes „verbindlich“ gewesen.

Soweit die Fakten, die ich herausgefunden habe.
Möglicherweise muß man das folgendermaßen sehen:
Im Jahre 1978 wurde das Fach Wehrerziehung als ordentliches Pflichtfach eingeführt. Daran mußten alle Schüler teilnehmen, wenn sie keinen Eintrag "unentschuldigt gefehlt: x Tage" im Zeugnis haben wollte. Somit war die Teilnahme für alle verbindlich im Rahmen des Stundenplans.

Umd am 25. März 1982 wurde von der Volkskammer ein neues Wehrdienstgesetz verabschiedet, durch daß die Durchführung dieses "Unterrichtsfaches" für alle Schulen und Berufsschulen zur Pflicht wurde.

Könnte das sein?
 
Umd am 25. März 1982 wurde von der Volkskammer ein neues Wehrdienstgesetz verabschiedet, durch daß die Durchführung dieses "Unterrichtsfaches" für alle Schulen und Berufsschulen zur Pflicht wurde.

Könnte das sein?

Auch "nur" aus eigenem Erleben:

Bei uns, die im Schuljahr 1988/89 wohl als letzte da durch mußten, wurde der Unterricht als normales Schulfach behandelt, es gab da keine Diskussion über die Teilnahme. Wehrlager im Sommer 1989, genau zeitgleich zum Massaker auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking, was einige Unruhe verursachte, allerdings würde ich aus heutiger Sicht sagen, daß nicht einmal unsere Ausbilder, in der Regel Offiziersschüler, das Wehrlager und die Ausbildung wirklich ernst nahmen.

Interessant finde ich die Frage nach der Organisation, denn es war kein Lehrer, der den Unterricht in der Schule vornahm, sondern ein alter Offizier, der extra in die Schule kam, und den deswegen auch keiner ernst nahm.
Dafür waren im Wehrlager jüngere Lehrer (also zwischen dreißig und vierzig) mit dabei, die wohl Reservisten waren.
 
An Lehrer kann ich mich im Wehrlager (1987 ? ) nicht erinnern. Den vorangegangenen Wehrunterricht in der Schule hat bei uns auch ein Offizier vom Kreiswehrersatzamt gemacht. Der war in unserm Fall komplett "rot" und entsprechend auch seine ausführungen. Das Wehrlager selbst war dann 2 Wochen lang in nem Lager, welches hauptsächlich als Feriencamp genutzt wurde.
Ich wüßte aus eigner Erfahrung auch nicht, wie man sich davor hätte drücken können/sollen...
 
An Lehrer kann ich mich im Wehrlager (1987 ? ) nicht erinnern. Den vorangegangenen Wehrunterricht in der Schule hat bei uns auch ein Offizier vom Kreiswehrersatzamt gemacht...
Das war unterschiedlich. In der 9. und 10. Klasse waren das auch bei uns Offiziersschüler, die wir im Wehrlager hatten. Den theoretischen Unterricht in der Schule hat immer ein Hauptmann der Reserve gemacht.
In der Lehre dagegen waren es die Lehrer der Berufsschule, die dann mit ins Wehrlager fuhren.

Der war in unserm Fall komplett "rot" und entsprechend auch seine ausführungen...
Na ja - waren die nicht alle ziemlich rot? In der Partei mußten die Offiziere in der DDR sowieso alle sein.
 
Wie hoch war denn eigentlich der Abiturientenanteil in der DDR? Sind denn eigentlich alle Abiturienten dann auch zur Universität gegangen?

In dem nachfolgenden Artikel ist vom Verfasser für seine Klasse (9. Schuljahr) im Jahre 1987 angegeben, daß von insgesamt 26 Schülern nur 3 zum Abitur (Erweiterte Oberschule) zugelassen werden. Das wären ja nicht einmal 15 %! (Falls man das auf die Gesamtschülerzahl hochrechnen darf.)

In der DDR gab es pro Klasse und Schule nur wenige nach einer gewissen Quote zu verteilende Abiturplätze. In meiner Klasse waren es genau drei. Zwei waren schon so gut wie vergeben. Sabine hatte - natürlich außer in Sport - überall Einsen, war also nicht zu schlagen, und Lars hatte sich für 25 Jahre bei der Nationalen Volksarmee als Offizier verpflichtet. Mit dem Halbjahreszeugnis der neunten musste ich somit alle anderen 23 Schüler aus meiner Klasse hinter mir lassen, um überhaupt eine Chance zu haben, nicht in einem volkseigenem Betrieb zu versauern.

Das ostdeutsche Aschenputtel - einestages

Abgesehen davon, daß für den Übergang in die gymnasiale Oberstufe in der Bundesrepublik lediglich die Noten entscheidend waren, vermute ich, daß auch in den 80er Jahren die Abiturientenquote in Westdeutschland schon größer als in der DDR war.

Leider konnte ich für die entsprechende Zeit keine Angabe über die Abiturientenquote in der (alten) Bundesrepublik finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie hoch war denn eigentlich der Abiturientenanteil in der DDR? Sind denn eigentlich alle Abiturienten dann auch zur Universität gegangen?

In dem nachfolgenden Artikel ist vom Verfasser für seine Klasse (9. Schuljahr) im Jahre 1987 angegeben, daß von insgesamt 26 Schülern nur 3 zum Abitur (Erweiterte Oberschule) zugelassen werden. Das wären ja nicht einmal 15 %! (Falls man das auf die Gesamtschülerzahl hochrechnen darf.)...

Es war bei uns sehr schwierig Abi zu machen. Zum einen gab es die Möglichkeit, nach der 10. Klasse zur EOS zu gehen und dort die 11. u. 12. Klasse mit Abi zu machen. und dann weiter zum Studium. In meiner damaligen Klasse (25 Schüler/innen) gab es da zwei, die das machten und die hatten fast nur einsen auf den Zeugnis. Und die studierten dann auch.
Zum anderen gab es die Möglichkeit eine Berufsaubildung mit Abitur zu machen. Der lernte dann nicht nur 2 Jahre, so wie die normalen Lehrlinge, sondern 3 Jahre. Da gab es auch mindestens einen, bei dem ich mich erinnern kann, daß er das machte. Der hatte übrigens auch einen Zeugnisdurchschnitt von 1 und arbeitete danach auch weiter im Stahlwerk, da wo ich auch war.
Da gab es auch noch ein oder 2 weitere Klassenkameradinnen, die so gut in der Schule waren, kann mich an deren weiteren Werdegang jetzt nicht erinnern.
Aber eines steht fest: Alle Schüler aus meiner Klasse ab Durchschnitt 2 und darunter haben "nur" eine normale Lehre gemacht (1985).
Die Auswahl war streng.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ich aus eigener Erfahrung bestätigen kann, gingen max. 2-3 pro Klasse zur EOS, was dem Gymnasium entspicht. Dazu kamen vielleicht noch 1-2 zur Berufsausbildung mit (Teil) Abitur.
Neben der Notenbilanz zählte auch soziale Herkunft (Arbeiterkind?) und geäußerter Berufswunsch eine Rolle. So konnte es sogar passieren, dass ein Riesendepp und Flegel als Offiziersanwärter in der Abiturstufe landete, während Professorenkinder dafür Phantastisches leisten mussten. In der Regel kamen die aber Dank Vitamin B ihrer Altvorderen auch unter. Mein Jugendfreund Robert, heute ein gutbezahlter Handchirurg der ständig abgesägte Finger annäht, hätte mit 2,0 Notendurchschnitt keine Chance aufs Abi gehabt, wäre nicht sein alter Herr ein stadtbekannter Arzt gewesen...
Die Abiturquote von ca. 15% stimmt jedenfalls.
Kurios: Es wurde klassenweise gesiebt. Meine Einschulungsklasse wurde nach 6 Jahren aufgelöst und ihm Zuge einer lokalen Schulreform auf andere Schulen verteilt. Jahre später sah sich die Hälfte an der EOS wieder. Wir waren halt sehr gut, es wäre aber nie passiert, wenn wir zusammen geblieben wären.

EDIT: Ich machte ab 1976 noch die später abgeschaffte Vorbereitungsstufe (Kl.8-10) an der EOS mit. Da wurde dann nochmal gnadenlos gesiebt. Es gab Fälle, wo meist Mädels mit 1,0 Notendurchschnitt kamen, unter den Anforderungen total einbrachen (obwohl pro forma identisch mit den Lehrplänen an allen Schulen) und dann doch nach Klasse 10 gehen mussten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben