Sex im Mittelalter

Wahnsinn, vielen vielen Dank für eure Ideen zum Thema, da kann man sich doch schon etwas vorstellen

die Möbel ( Betten) waren übrigens definitiv NICHT aus dem 12. Jahrhundert, es gab lediglich einen sehr sehr alten Tisch der 1000 Jahre alt war ( davon aber auch nur mehr die Tischplatte, das Gestell ist jünger) und die ersten ( aufgestellten Truhen= Kästen aus der Gothik )

Einiges aus dem Alltag im Mittelalter liest " man " halt aus Büchern, sieht etwas in Filmen oder erkennt man an Zeichnungen ( aus den Büchern meiner Kinder :D )

Danke euch allen!!

Superinteressant eurer Forum, die User und das Wissen dahinter
 
Ich erlaub


In dem Falle wohl die nichtvorhandene Kleidung, denn obwohl die Männer gewöhnlich als Unterkleidung Leibhemd (hemede/chemise), Unterhose (bruche/brouche) sowie Beinlinge und die Frauen Leibhemd (hemede/chemise) und knielange Strümpfe (aus Wollstoff oder später auch Seide) trugen, sind Paare auf den entsprechenden Abbildungen im Bett stets unbekleidet und nur im Freien bekleidet (dann jedoch zumeist vollständig, was mE aber eher aus Gründen der Schicklichkeit geschah).
Anm.: Mir ist übrigens bei der weiblichen Unterkleidung keine Auslassung unterlaufen; Frauen - gleich welchen Standes - trugen keine Unterhosen o.ä., nur für den Umgang mit der monatlichen Regelblutung kann man davon ausgehen, daß die eine Art Windelhose trugen...

uch2.jpg


Im Mittelalter OT aber zur Unterkleidung:

Im Albstädter Maschenmuseum wird als Prunkstück die sogenannte "Stehbrunzhose" eine Frauenunterhose vorgeführt. Die es den Frauen z. b. bei der Feldarbeit erlaubte, ohne viele Umstände usw. usf...

Die Hose ist Ende des 19. Anfangs des 20. Jahrhunderts anscheinend in riesigen Stückzahlen produziert worden.


Das Museum untersteht einer, übrigens sehr kompetenten, Dame.
 
Ich habe letztens einen Vortrag über Bußbücher gehört.
Das ist eine Auflistung von Sünden und die entsprechenden Bußen.

Da es wirklich sehr ausführlich auch auf sexuelle Sünden eingeht und selbst einen aufgeklärten Menschen noch in seiner Vielfalt beeindrucken kann, würde ich es doch glatt als mittelalterlichen Porno bezeichnen. Wer weiß, warum die Verbreitung dieser Bücher unter den Mönchen so groß war ;o)
 
Ich habe letztens einen Vortrag über Bußbücher gehört.
Das ist eine Auflistung von Sünden und die entsprechenden Bußen.
Da es wirklich sehr ausführlich auch auf sexuelle Sünden eingeht...
Wer weiß, warum die Verbreitung dieser Bücher unter den Mönchen so groß war...

Weshalb "wer weiß"? Bei wem legt man denn gewöhnlich das Bußsakrament - also die Beichte - ab? Richtig; bei einem Priester.
Und wo gab es im Mittelalter wiederum viele Priester? Richtig; in den Mönchsorden.
Wenn Du schon derart unterschwellig darauf reflektieren willst, mußt Du die Frage anders stellen bzw. als Vermutung stellen a la: Offenbar haben diese Sünden die Kleriker äußerst interessiert, wenn der Katalog dafür so vielfältig war...
 
Weshalb "wer weiß"? Bei wem legt man denn gewöhnlich das Bußsakrament - also die Beichte - ab? Richtig; bei einem Priester.
Und wo gab es im Mittelalter wiederum viele Priester? Richtig; in den Mönchsorden.
Wenn Du schon derart unterschwellig darauf reflektieren willst, mußt Du die Frage anders stellen bzw. als Vermutung stellen a la: Offenbar haben diese Sünden die Kleriker äußerst interessiert, wenn der Katalog dafür so vielfältig war...


OT:
Eine ältere Dame beim Anblick eines "demonstrativ" knutschenden Pärchens:
"Es denkt wohl jede Generation sie hätte das Kindermachen erfunden, dabei schafft das jedes Schäfchen im Pferch"

Mit anderen Worten, es gibt wohl keinen, gar keinen, Grund zu vermuten, dass im Mittelalter das geringste anders gewesen sein soll als im Atomzeitalter.


Als vor rund 10 Jahren das Land BW die Zimmersche Chronik gekauft hat, wurde sie der Öffentlichkeit unter Moderation von Metzger und Haug vom Südwestfunk auf der Burg Wildenstein erstmals gezeigt. (Die Bände sind so gut erhalten, der G. Haug hat mir sogar erlaubt mit Blitz zu fotografieren)

Metzger hat mit großem Vergnügen einige deftige Stellen daraus vorgelesen.

G. Haug hat inzwischen 2 Bände mit einigen in modernes Deutsch übersetzten Geschichtchen (natürlich auf etliche deftige) daraus veröffentlicht.
Also, wens interessiert, kann man kaufen......
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu den Bußbüchern:

Zentrale Probleme der Auswertung sind die Fragen des Verfassers, der Rechtsgeltung und der wirklichen Benutzung. Der Verfasser und die Herkunft waren oft unbekannt. Recht häufig sind Bußbücher aber fälschlicher Weise nach bekannten Personen benannt. Die Rechtsgeltung ist hingegen auch nicht immer klar, da Bußbücher private Erzeugnisse waren, die von der Kirche nicht allgemein anerkannt waren, sondern teilweise sogar - allerdings vergeblich - bekämpft wurden mit der Begründung, dass sie nicht nur untereinander voneinander abwichen, sondern auch nicht mit dem kanonischen Recht in Übereinstimmung standen. Die Frage nach der Benutzung in der Praxis ist schwer zu beantworten. Die breite Handschriftenüberlieferung lässt eine häufige Anwendung aber stark vermuten.

Bußbücher

und
Lutterbach, Hubertus: Sexualität im Mittelalter. Eine Kulturstudie anhand von Bußbüchern des 6. bis 12. Jahrhunderts.
H-Soz-u-Kult / Rezensionen / Rez. MA: H. Lutterbach: Sexualität im Mittelalter
 
frage zu sexualität im mittelalter

ich habe letztens in einer geschichtlichen fachzeitschrift etwas über "orgien" zwischen nonnen und mönchen gefunden.hab danahc dann mal im internet gesucht und bin irgendwie auf folgenden artikel gestoßen.

Nackte Jungfrauen

In diesem Artikel stehen einige sachen die mir ein bisschen komisch vorkmommen.

z.b.

Masturbation beispielsweise war gang und gäbe, und sogar an Kleinkindern wurden zu deren Entspannung von den Eltern entsprechende Handlungen vorgenommen.

war so etwas wirklich normal?????
ist das nicht so etwas wie inzest?
 
Naja, Freenet würde ich, gerade auch bei solchen Sachen, nicht mehr Vertrauen entgegenbringen als der Bildzeitung, die sind ja nicht gerade für Seriosität bekannt.
Mag ja sein, dass es selbst Kleriker mit der Moral manchmal nicht so genau genommen haben und Geliebte hatten, genauso, dass die Menschen wohl nicht 1 zu 1 nach den Regeln der Kirche gelebt haben, aber der Artikel stellt das späte Mittelalter ja fast als 150 Jahre andauernde Orgie dar, und das war es bestimmt nicht.
Mit den Orgien unter Nonnen und Mönchen ist das soeine Sache. Das es da in 1000 Jahren Mittelalter Einzelfälle gegeben hat, kann man nie ganz ausschließen, aber da "Doppelhäuser", in denen Mönche und Nonnen in Gemenschaft lebten, ja wohl auch nicht die Regel waren, wohl eher als Seltenheit betrachten. Somit war der Kontakt zwischen Mönchen und Nonnen ja auch stark eingeschränkt. Das solche Orgien allerdings auch zu Propagandazwecken erfunden wurden, um z.B. einen anderen Orden zu diffamieren, ist sehr wahrscheinlich.
Die Existenz oder Verbreitung von "Doppelhäusern" wird, glaube ich, in Zusammenhang mit den "Schwester Fidelma"-Romanen von Peter Tremayne recht kontrovers diskutiert, allerdings spielen die im Frühmittelalter.

Mal abgesehen davon bleibt der Artikel zudem jegliche Angaben über Autor und Quellen schuldig, da wäre ich skeptisch.
 

Genau aus diesem Grund hatte ich den Beitrag von JGGW auch an diesen Thread hier angeheftet...



Nackte Jungfrauen

In diesem Artikel stehen einige sachen die mir ein bisschen komisch vorkmommen.

z.b.
Masturbation beispielsweise war gang und gäbe, und sogar an Kleinkindern wurden zu deren Entspannung von den Eltern entsprechende Handlungen vorgenommen.
war so etwas wirklich normal?????
Freenet würde ich, gerade auch bei solchen Sachen, nicht mehr Vertrauen entgegenbringen als der Bildzeitung, die sind ja nicht gerade für Seriosität bekannt.
...
Mal abgesehen davon bleibt der Artikel zudem jegliche Angaben über Autor und Quellen schuldig, da wäre ich skeptisch.

Ich empfehle auch zu diesem Thema den folgenden Literaturtipp: http://www.geschichtsforum.de/f178/europa-im-hochmittelalter-1050-1250-a-2571/
Anm.: Einige meiner folgenden Ausführungen sind Wiedergaben aus ebenjenem Buch von Peter Dinzelbacher...

Der gesamte Bereich der Sexualität war während des Mittelalters offiziell zunächst einmal ein Tabubereich bzw. negativ belastet. Masturbation war insbesondere negativ belastet, da nach gelehrter Sicht (und da war die kirchliche Sicht includiert) "Verschwendung" des Samens u. dgl. als verwerflich galt u.ä.

... genauso, dass die Menschen wohl nicht 1 zu 1 nach den Regeln der Kirche gelebt haben...

Dies galt natürlich auf der anderen Seite ebenso und stellt keinen Widerspruch zum eben angeführten Kontext dar.
Es ist bspw. belegt, daß - anders als heutzutage - unglückliches Verliebtsein (amor heros) als Zustand ernsthafter Erkrankung galt und der in Paris tätige Arzt Gerard de Berry (er lebte Ende des 12. Jh.) als Heilmittel dagegen "häufigen Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnerinnen" empfahl.

... ich habe letztens in einer geschichtlichen fachzeitschrift etwas über "orgien" zwischen nonnen und mönchen gefunden.
Mag ja sein, dass es selbst Kleriker mit der Moral manchmal nicht so genau genommen haben und Geliebte hatten...

Mit den Orgien unter Nonnen und Mönchen ist das soeine Sache. Das es da in 1000 Jahren Mittelalter Einzelfälle gegeben hat, kann man nie ganz ausschließen, aber da "Doppelhäuser", in denen Mönche und Nonnen in Gemenschaft lebten, ja wohl auch nicht die Regel waren, wohl eher als Seltenheit betrachten. Somit war der Kontakt zwischen Mönchen und Nonnen ja auch stark eingeschränkt. Das solche Orgien allerdings auch zu Propagandazwecken erfunden wurden, um z.B. einen anderen Orden zu diffamieren, ist sehr wahrscheinlich.
Die Existenz oder Verbreitung von "Doppelhäusern" wird, glaube ich, in Zusammenhang mit den "Schwester Fidelma"-Romanen von Peter Tremayne recht kontrovers diskutiert, allerdings spielen die im Frühmittelalter.

Auch hier kann ich mich Constantin weitgehend anschließen, möchte aber einige Dinge noch präzisieren bzw. zurechtrücken...

Zur Moral bzw. den diesbezüglichen Verfehlungen von Ordensleuten: natürlich ist es unbestritten, daß es dies gegeben hat. Zwar nicht von Mönchen und Nonnen, aber von den Ritterorden und hier speziell den Hospitalitern/Johannitern ist dies mehrfach belegt: Großmeister, Komture u.a. pflegten z.T. fast eheähnliche Beziehungen mit alleinstehenden und/oder früh verwitweten Damen aus adligem Haus; das am meisten berühmt gewordene Beispiel ist der Großmeister Foulques de Villaret, der den Orden 1307/10 nach Rhodos führte. Diese Art verbreiteter Verfehlungen gegen Ordensgelübde brachte einen Kritiker der Ritterorden bereits im 13. Jh. zu seinem Spruch "Saufen wie die Templer, herumhuren wie die Johanniter, raufen wie die Deutschherren."

Zu den angesprochenen Doppelhäusern ("Brüder und Schwestern unter einem Dach"): diese waren - auch hier führe ich das Beispiel der Johanniter an, bei denen es neben den Brüdern im Ritterorden auch eine parallele Schwesternschaft gab - auch während des Hoch- und Spätmittelalters durchaus existent. Allerdings waren sie wohl wirklich eher die Ausnahme und wurden nur unter besonderen Umständen zugelassen: mW sind bspw. für die Johanniter im HRR Kerkwerve und Wytwerd (beide 13. Jh.; heute NL) sowie Hohenrein bei Luzern, Tobel und Biberstein (alle 14. Jh.; heute CH) belegt.
Daß Berichte über unsittliches Treiben in solchen Häusern manchmal auf wahre Einzelfälle gründen konnten (dabei aber dann derartige Fälle einerseits überspitzt wiedergaben und andererseits gleich auf das ganze Haus bzw. den ganzen Orden übertragen wurden), ist dabei nicht einmal grundsätzlich auszuschließen; in den meisten Fällen aber ist es - wie bereits von Constantin ausgeführt - Propanganda gegen den betreffenden Orden, weniger jedoch von Seiten anderer Orden, sondern vielmehr von weltlicher Seite und/oder Klerikern, welche sich durch solch priviligierte Gemeinschaften (die sich bekanntlich durch ihre Exemtionen dem lokalen/regionalen Zugriff eines Bischofs entzogen) übervorteilt sahen.

... ist das nicht so etwas wie inzest?

Das verstehe ich an der Stelle jetzt offen gestanden nicht :grübel:
 
Masturbation beispielsweise war gang und gäbe, und sogar an Kleinkindern wurden zu deren Entspannung von den Eltern entsprechende Handlungen vorgenommen.

dieses zitat meinte ich damit.weil solche handlungen zwischen eltern und kindern wären doch eigentlich von der Kirche auch als Inzest bezeichnet worden.
 
@ Zitat aus Nackte Jungfrauen
("Masturbation beispielsweise war gang und gäbe, und sogar an Kleinkindern wurden zu deren Entspannung von den Eltern entsprechende Handlungen vorgenommen.") und der Frage:

war so etwas wirklich normal?????
ist das nicht so etwas wie inzest?

vornehmlich ad Frage 1, ob so etwas wirklich normal war, muß man leider sagen, daß sich die modernen Autoren, die darüber berichten, sich tatsächlich darüber einig sind, daß es so war! So heißt es etwa bei Robert W. Ten Bensel, Marguerite M. Rheinberger & Samuel X. Radbill (Kinder in einer Welt der Gewalt: Mißhandlung im geschichtlichen Rückblick):

Um ein quengeliges Kleinkind zu beruhigen, nahmen Kindermädchen oder Eltern ihre Zuflucht oft zu genitalen Manipulationen. Das sexuelle Spiel mit dem Kind war nichts Ungewöhnliches und wurde in manchen Fällen als ein Spaß für beide Seite angesehen.

Der Artikel der Autoren befindet sich in einem Standardwerk: "Das mißhandelte Kind" von Helfer & Kempe, hier zitiert nach der 5. Auflage im Suhrkampverlag von 2002 (Zitat auf Seite 16 f) mit dem weiteren Koeditor Krugmann. Tatsächlich war so etwas auch noch am Ende des 19. Jahrhunderts bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts üblich, da Freud - fast wie selbstverständlich - die genitale Stimulation des Säuglings als sexuelle Verführung erkannte, wenn er darauf auch nur einer Anmerkung in dem Abschnitt über "Das Lutschen" in der zweiten der "Drei Abhandlungen der Sexualtheorie" (Freud, 1905, Abschnitt II, 2) dezidiert äußert:

[...] Es ist bekannt, daß gewissenlose Kinderfrauen die schreienden Kinder durch Streichen an den Genitalien einschläfern.

Es ist eine sehr schwierige Frage, ob dieses Verhalten der Pflegeperson definitiv als sexueller Mißbrauch zu betrachten ist. Daß Freud diesen Kontext durchaus auch sah - schließlich hatte er einst angenommen, jede Hysterie sei auf sexuellen Mißbrauch zurückzuführen -steht außer Frage und die Moraltheologie des 19. Jahrhunderts und die Sexualwissenschaft seiner Zeit erbrachte dafür zahlreiche Beispiele:
So wies u. a. ein gewisser Pater Debreyne oder Jules Michelet nicht nur auf die später von Sigmund Freud später theoretisch aufgegriffen infantile Sexuelbetätigung hin, sondern auch auf "das Vorkommen von Verführungen sehr kleiner Kinder durch Ammen und Dienstboten"; oder "Wie so viele seiner Zeitgenossen warnt Michelet auch vor der möglichen Verführung von kleinen Kindern durch Dienstboten, ebenso vor den Gefahren einer ausgeprägten Bevorzugung eines der Kinder durch die Mutter." (Ellenberger, "Die Entdeckung des Unbewußten", Huber-Verlag, 1973, S.410 f) Interessanterweise stellte der französische Psychiater Charles Samson Féré in einem Aufsatz aus dem Jahre 1894 zwei Fälle von Frauen mit sexuellen Abweichungen vor, "die in der frühen Kindheit von Dienstboten sexuelle Liebkosungen erfahren hatte" (zit. nach Ellenberger); wie der vorpsychoanalytische Freud interessierte sich dieser Schüler Charcots für die Auswirkungen solcher frühen Traumata.

Ein älteres und sehr bekanntes, aber bezüglich seiner Repräsentativität umstrittenes Beispiel des sexuellen Mißbrauchs eines Kindes durch Dienstboten und Eltern ist der französischen Dauphin Ludwig XIII, dessen Kindheit von dem höfischen Leibartzt Jean Héroard detailliert protokolliert wurde und in der Regel nach Philippe Ariès ("Geschichte der Kindheit", Hanser-Verlag, 1975) zitiert wird. Einen weiteren Hinweis habe ich bei Peter Duerr ("Nacktheit & Scham. Der Mythos vom Zivilisationsprozeß." Suhrkamp-Verlag, 1988, S.204) gefunden: So kritisierte ein Gymnasialprofessor namens Villaume im Ende des 18. Jahrhunderts das Spiel mit den Geschlechtsteilen der Kinder.

Für die Selbstverständlichkeit der Säuglingsmasturbation seitens der Pflegepersonen, nach der hier gefragt wird, bringt man auch ikonographische Belege (hier nach Duerr reingestellt): links "Die heilige Anna Selbdritt mit dem heiligen Joseph" von Hans Baldung Grien; rechts "Madonna mit Kind" von Bartolommeo di Givanni
 

Anhänge

  • Hans Baldung Grien (um 1511).jpg
    Hans Baldung Grien (um 1511).jpg
    62 KB · Aufrufe: 1.308
  • Bartolommeo di Giovanni (um 1490).jpg
    Bartolommeo di Giovanni (um 1490).jpg
    51,3 KB · Aufrufe: 1.183
Als ehemalige Schülerin des Johanneums zu Lübeck (eines der drei ältesten Gymnasien Lübecks) möchte ich hier doch auch einmal etwas zur Gerüchteküche beitragen. Unweit des ehemaligen Klosters (St. Johannis), das zur Schule umfunktioniert wurde (das einzig stehengebliebene Gebäude ist das ehemalige Refektorium, das heute hauptsächlich die Musikräume und den Zugang zur Sporthalle beherbergt), ca 300 bis 400m Luftlinie, liegt das Katharineum, ebenfalls ein ehemaliges Kloster (St. Katharinen).

Während das Johanneum das Kloster für die männlichen Ordensbrüder war, war das Katharineum das weibliche Pendant dazu.

Angeblich (das ist ein sehr hartnäckiges Gerücht, welches in Schülerkreisen herumging) sei beim Bau der Schulgebäude ein unterirdischer "Geheimgang" gefunden worden, der direkt zum Katharineum führte. Doch es war nicht der Gang der den Aufruhr verursachte, sondern die daran angrenzenden Katakomben, die nicht nur mit den Knochen erwachsener gefüllt waren, sondern es soll auch Kammern gegeben haben, in denen Säuglinge begraben wurden.

Hartnäckig wird behauptet, diese Säuglinge seien uneheliche Kinder der Nonnen und Mönche, die heimlich ihre Stelldicheins unter der Erde praktizierten.
Tatsächlich aber wird es sich bei den vielen Knochenfunden eher um Persttote gehandelt haben, die dort unten zur letzten Ruhe gebettet wurden um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern (wenn ich mich nicht vollkommen irre, haben beide Klöster bereits zur Zeit der großen Pestepidemie existiert)... So diese Katakomben denn überhaupt existiert haben, die Schule entstand an diesem Ort schließlich erst 1906.

So hartnäckig halten sich Gerüchte :)
 
@foxy, genau diese Story gibt es von meiner alten Penne in Wismar auch, wo früher ein Franziskanerkloster stand. Wohl eine urban legend, die es vielerorts existiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@foxy, genau diese Story gibt es von meiner alten Penne in Wismar auch, wo früher ein Franziskanerkloster stand. Wohl eine urban legend, die es vielerorts existiert.


:rofl:Nun... wäre auch nichts Neues. Ich denke, es gab sicher den einen oder anderen Mönchsbruder und die eine oder andere Ordensschwester, die ihr Keuschheitsgelübde nicht 1:1 eingehalten hat, aber ganze Katakomben mit Leichen von Kleinkindern und Neugeborenen zu füllen, ist doch eine große Aufgabe... und irgendwie glaube ich nicht daran, dass sich jeweils das gesamte Kloster aufgemacht hat um unter der Erde Orgien zu feiern ... obwohl es eine lustige Vorstellung ist :D Zumal ein Mönch oder eine Nonne mit Sicherheit weniger eine/n Anhänger/in eines Ordens zu privaten Treffen erwählt hätte... die Gefahr, entdeckt und/oder verraten zu werden und ggf. aus dem Kloster ausgestoßen zu werden dürfte groß genug gewesen sein, um solches zu verhindern.

Aber sehr interessant, dass diese Geschichte doch kein Einzelfall ist. Ich hielt es für eines der vielen Lübecker Mythen...
 
Naber ganze Katakomben mit Leichen von Kleinkindern und Neugeborenen zu füllen, ist doch eine große Aufgabe... und irgendwie glaube ich nicht daran, dass sich jeweils das gesamte Kloster aufgemacht hat um unter der Erde Orgien zu feiern ... obwohl es eine lustige

Denkt daran, dass viele Klöster auch Hospitäler/Krankenhäuser hatten, also viele dort begrabene gar keine Geistliche waren sondern gestorbene Patienten...was natürlich im einzelnen nachzuweisen wäre...
:winke:
 
Zurück
Oben