Sondengänger und Schatzsucher

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Natürlich muss man die zuverlässigen Sondler auch entsprechend würdigen. Nicht monetär, sondern durch öffentliche Ehrung.
Als der Sondler des Museums Kalkriese - er hieß Klaus mit Vornamen - in den Ruhetsand wechselte, organisierte das Museum eine Kl-Ausstellung.
Das ist eine Form der öffentlichen Ehrung.
Ich weiß allerdings nicht, was du dir vorstellst. Bundesverdienstkreuz am Bande?
 
Was genau willst du denn überhaupt? Bisher kommt da nur wirres und widersprüchliches Gefasel von dir. In einem Beitrag mutmaßt du, Hermundure würde ein Unrecht getan, in einem anderen Beitrag bestätigst du eine Forderung, man solle erst mal abwarten was passiert. Mir fehlt da schlicht die Konsistenz in deinen Aussagen. Und auch "Öffentliche Ehrung" ist so eine vage Formulierung. Was genau stellst du dir denn vor, soll da gemacht werden?
 
Eine ordentliche Ehrung bedeutet eine Würdigung in öffentlichen Medien. Darauf warte ich. Im Moment sieht es erst mal nach dem Gegenteil aus. Warte einfach ab, bis Hermundure es selbst erzählt. Ich bin nicht dazu befugt.
 
Am schlimmsten finde ich die Illegalen Sondengänger die nach 2.Weltkrieg relikten suchen.Die haben keine Hemmungen einem gefundenen gefallenen Soldaten,die Erkennungsmarke zu klauen und ihm damit endgültig die Persönlichkeit zu klauen.Für mich sind das die widerlichsten Leichenfledderer.
 
Hallo!

In NRW wie wohl auch in den anderen Bundesländern muss man sich einfach an die bestehenden Regeln halten. Als offizieller Sondengänger brauchte ich eine Genehmigung der oberen Denkmal-Behörde des Kreises Viersen. Diese musste vom LVR Amt für Bodendenkmalkunde, Abteilung Xanten befürwortet werden. Dafür musste ich mich in Xanten vorstellen. Das Gespräch dauerte ca. eine Stunde und diente der Einschätzung meiner Person und einer mündlichen Belehrung. Die Genehmigung wurde erteilt. Sie umfasste zwei Gemeinden mit ca. 200 Parzellen Ackerflächen.Nicht genehmigt wurde ungestörter Boden wie Wald, Wiesen, Uferbereiche, archäologische Verdachtsflächen oder Ausgrabungen. Zusätzlich braucht man immer die Genehmigung des Grundstückeigentümers oder des Pächters. Außerdem fiel für jede genehmigte Gemeinde eine Bearbeitungsgebühr an. Dafür bekam ich aber auch eine grenzenscharfe Karte aller erlaubten und unerlaubten Flächen.
Alle relevanten Funde mussten in Xanten den Archäologen vorgelegt werden. Dort wurden sie erfasst und verortet. Dann habe ich alles wiederbekommen. Selbst ein 3200 Jahre altes Tüllenbeil oder verschiedene Fibeln aus den 9. Und 10. Jahrhundert oder steinzeitliche Artefakte wurden nicht einbehalten. Einige dieser Funde liegen nun in unserem Heimatmuseum und sind der Öffentlichkeit zugänglich. Es gibt also solche und solche Sucher.
 
Am schlimmsten finde ich die Illegalen Sondengänger die nach 2.Weltkrieg relikten suchen.Die haben keine Hemmungen einem gefundenen gefallenen Soldaten,die Erkennungsmarke zu klauen und ihm damit endgültig die Persönlichkeit zu klauen.Für mich sind das die widerlichsten Leichenfledderer.
Alles nur, weil es dafür einen Absatzmarkt gibt. Hier müssten die Kontrollen enorm verschärft werden.
 
Also die interessantesten Bereiche. Da wundert es mich überhaupt nicht, dass es so viele Illegale gibt!
Du machst einmal mehr den Bock zum Gärtner! Gesondelt werden darf (mit entsprechender Genehmigung] dort, wo der Boden eh regelmäßig gestört wird, eventuelles archäologisches Fundgut also gefährdet ist und durch den Pflug nach oben transportiert wird.
Auf anderen Flächen greifen diverse Schutzmaßnahmen, etwa der Schutz archäologischer Bodendenkmale oder der Schutz der Natur vor Eingriffen.
Es ist wissenschaftsfeindlich, überall Löcher zu graben und metallene Artefakte ihrem archäologischen Kontext zu entreißen. Wer das tut, kann nicht für sich in Anspruch nehmen, an Archäologie interessiert zu sein, und ist nichts weiter als ein Egozentriker und Egoist.
 
Wer das tut, kann nicht für sich in Anspruch nehmen, an Archäologie interessiert zu sein, und ist nichts weiter als ein Egozentriker und Egoist.
Das ist leider in einer rein materiell orientierten Gesellschft so. Den Einen, zu denen ich mich rechnen möchte, genügt die Anerkennung. Den Anderen nur der Profit. Wir Ersteren können zwar versuchen, zu überzeugen, aber in der Regel ohne eine Spur von Erfolg. Es geht nicht nur um Bodenfunde. Auch das Magnetangeln wird streng reglementiert. Mit der lächerlichen Behauptung, dass bei der Entnahme von Schrott und Müll der Gewässerboden aufgewühlt und Schadstoffe freigesetzt werden. Das tut jeder Fisch.
 
@El Quijote ...du weißt doch: die Krankenschwester operiert besser als der Chirurg, der Stammtischler ist der bessere Trainer, der Sondler gräbt besser als jeder Archäologe...
Nicht besser, aber mehr als der Archäologe. Das Problem steht und fällt ebenfalls mit der Anerkennung. Mehr Kontrolle, Schulung, Honorierung historisch wertvoller Funde und Befunde könnten die Situation entschärfen. Das betrifft auch einen guten Kontakt zum Kampfmittelräumdienst. Es liegen noch große Mengen an Munition im Gelände und Gewässern. Wenn diese verhökert werden, da ein Markt sich abzeichnet, dann sehe ich schwarz.
 
Nicht besser, aber mehr als der Archäologe. Das Problem steht und fällt ebenfalls mit der Anerkennung. Mehr Kontrolle, Schulung, Honorierung historisch wertvoller Funde und Befunde könnten die Situation entschärfen.
Jeder Archäologiestudent bekommt im ersten Semester eingebläut, das jeder Eingriff in den Boden eine potentielle Störung und damit auch Zerstörung von Fundkontexten darstellt es aber aus wissenschaftlicher Sicht absolut zentral ist, dass eventuelle Funde/Bodendenkmäler in situ zu dokumentieren sind, da sonstigenfalls wertvolle Informationen, die zur Datierung und zur Einordnung des Fundes in einen größeren Kontext beitragen können, unwiderbringlich verloren gehen und es daher wüschenswert ist, zunächst möglichst mit minimal invasiven Techniken vorzugehen, die solche Störungen vermeiden.

Das der Archäologe mit Grabungen idealerweise also durchaus eher sparsam umgeht, hat durchaus (neben begrenzten Budgets und Personalressourcen) fachliche Gründe.

Du sprichst von Anerkennung, dass Problem ist aber Anerkennung durch wen?

Das Problem ist einmal, dass das allgemeine gesellschaftliche Interesse weniger Fundkontexten gilt, mit denen die Meisten nichts anfangen können, als viel mehr Fundobjekten.
Und Personen, deren wesentliche Triebfeder Anerkennung ist, sind in der Regel daran interessiert, dass ihre Tätigkeit möglichst allgemein honoriert wird, d.h. sie werden, wenn das möglich ist, breite gesellschaftliche Anerkennung der Anerkennung einiger weniger Fachleute (der lokal zuständigen Bodendenmalpflege etc.) vorziehen.
In der (medialen) Öffentlichkeit gibt es aber nunmal keine Anerkennung dafür potentielle Fundstellen zu dokumentieren, sie zu melden und dann möglicherweise auch zu akzeptieren, dass grundlegende Bedenen gegen eine Grabung vorliegen, oder eine Solche möglicherweise erst in einem längeren Zeitabschnitt realisiert werden kann, da die vorhandenen Ressourcen auf absehbarer Zet verplant sind, sondern da kann nur glänzen, wer irgndwas handfestes präsentieren kann.
Das grundlegende Problem ist aus meiner Sicht weniger fehlende Honorierung von fachlicher Seite, sondern mehr der Umstand, das Öffentlichkeit und Medien dazu neigen Verhaltensweisen zu honorieren, die aus fachlicher Sicht falsch sind und eher dazu tendieren Schaden zu fabrizieren.
So lange man allerdings öffentlich/medial mehr Aufmerksamkeit/Anerkennnung für das falsche Vorgehen bekommt, als für das Richtige wird es in diese Richtung immer die Triebfeder zum falschen Verhalten geben, egal was man von fachlicher Seite versucht dem an Honorierung entgegen zu setzen.
Und das hat natürlich auch etwas damit zu tun, wie Medien funktionieren. Die Präsentation eines interessenten historischen Artefakts, ist möglicherweise einige Schlagzeilen oder ein paar Sendeminuten im Lokalfernsehen wert, die Meldung einer potentiellen Fundstelle, an die damit befassten Institutionen, möglicherweise ohne konkrete zeitnah resultierende Folgen nicht.


Das betrifft auch einen guten Kontakt zum Kampfmittelräumdienst. Es liegen noch große Mengen an Munition im Gelände und Gewässern. Wenn diese verhökert werden, da ein Markt sich abzeichnet, dann sehe ich schwarz.
Darüber würde ich mir verhältnismäßig wenig Sorgen machen.

Erstens ist jedem vernünftigem Menschen, der diese Dinge findet und identfizieren kann klar, dass allein der Bergungsverusch ganz erhebliche potentielle Risiken beinhalten kann, je nachdem, was genau er da vor sich hat.

Bei archäologischen Artefakten, die möglicherweise einzigartig oder sehr selten sind, funktionieren Schwarzmärkte und illegaler Handel natürlich zu einem gewissen Grad.
Bei alter Munition sehe ich das nicht unbedingt. Zum einen dürfte gerade bei Explosivmunition, bei der nicht klar ist, ob möglicherweise Zünder noch intakt sind, relativ große Hemmung bestehen, so etwas, salopp gesagt in die Wohnzimmervitrine zu legen. Ob Munition die 80 Jahre irgendwo in Gewässern oder im Schlamm gelegen hat noch funktioniert und in dieser Hinsicht einen Wert haben könnte, ist durchaus auch fraglich. Für den illegalen Waffenhandel zu dezidiert kriminellen Zwecken daher wahrscheinlich eher unintressant, Personen, die vorhaben mit Waffen kriminelles Zeug anzustellen, werden großen Wert auf Funktionalität lagen und daher eher illegalen Importen modernen Materials oder der Marke Eigenbau vertrauen, als antiquiertem Material, dass 100 Jahre auf dem Buckel hat und aus irgendem Gwässer gezogen wurde.
Außerdem sind die juristischen Konsequenzen natürlich potentiell härter.
Wer historisch relevante Bodenfunde illegal vertickt oder darin verstrickt ist, riskiert dafür bestraft zu werden, wenn die Bodenfunde aus Kriegswaffen und Munition bestehen, kommt illegaler Besitz von und Handel mit Waffen oben drauf und wenn das Kriegswaffen sind, dann wird das Strafmaß dafür tendennziell eher hoch ausfallen.
Außerdem würde derenige, der das versucht rein technisch natürlich erstmal Abnehmer/Hehler benötigen.

Für Personen, die vorhaben sich sich ernsthaft am illegalen Waffenhandel zu beteiligen dürften mutmaßlich archäologische Funde eher uninteressant sein, weil Fundmengen da naturgemäß eher begrenzt sein dürften und damit auch die Profite, die möglicherweise damit zu machen wären, wohingegen die juristischen Konsequenzen dafür recht gravierend sind.
Auch die Konsequenzen innerhalb der kriminellen Millieus, sollte sich rückwirkend herausstellen, dass verhökerte Waffen und Munition nicht zuverlässig funktionieren, dürften nicht unbedingt angenehm sein, gefährlichen Berufsverbrechern mangelhafte Ware zu verkaufen könnte dazu führen, dass die sich verschaukelt fühlen und diese Leute wird sicherlich kein vernünftiger Mensch gegen sich aufbringen wollen und schon einmal überhaupt nicht, wenn er nicht einmal um polizeilichen Schutz o.ä. bitten kann ohne Verstrickung in höchst illegale Aktivitäten zugeben zu müssen.

Ich denke der Versuch mit alten irgendwo aus einem Fluss gezogenen Waffen und Munition einen illegalen Handel aufziehen zu wollen, dürfte eindeutig zu viel Dummheit voraussetzen, als das ein einigermaßen vernünftiger Mensch auf so eine Idee kommen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit der Anerkennung ist so eine Sache. Ein mir bekannter Sucher hat eine Sondergenehmigung für ein Gelände am Braunkohletagebau bekommen, das dem Bagger zum Opfer gefallen wäre. Dort fand er einen wunderschönen römerzeitlichen Ring. Das Amt war daran interessiert. Das heißt, du gibst ihn ab oder es greift das Schatzregal. Los bist du ihn in jedem Fall. Dann kann man sich auch die Fundprämie mitnehmen. Das Teil hat er sich dann im Landesmuseum in der Vitrine ansehen dürfen. Aber glaubt ja nicht, dass er als Finder genannt wurde. Da hätte man ja zugeben müssen, dass es nicht nur Raubgräber gibt. Na ja, die normalen offiziellen Sondengänger bringen auch keine reißerischen Überschriften in der Presse.
 
Da hätte man ja zugeben müssen, dass es nicht nur Raubgräber gibt. Na ja, die normalen offiziellen Sondengänger bringen auch keine reißerischen Überschriften in der Presse.
Entschuldige aber was heißt denn, „da hätte man ja zugeben müssen“?
Da gibt es schon seit Jahren Broschüren zu:
Und was die Presse angeht, da fehlt mir oft eher der Hinweis, dass, wenn Sondengänger Funde gemacht haben, dass es einen Unterschied zwischen dem legalen Sondeln gibt und dem illegalen Sondeln, gerade letzteres kommt bei Funderwähnungen gar nicht vor, also, dass man bitte nicht in den nächsten Laden läuft und sich ne Sonde kauft, sondern sich erstmal informiert, wie und wo gesondelt werden darf.

Dort fand er einen wunderschönen römerzeitlichen Ring. Das Amt war daran interessiert. Das heißt, du gibst ihn ab oder es greift das Schatzregal. Los bist du ihn in jedem Fall. Dann kann man sich auch die Fundprämie mitnehmen. Das Teil hat er sich dann im Landesmuseum in der Vitrine ansehen dürfen.
Da sind wir wieder beim Thema Egoismus/Egozentrismus.
Dein Bekannter hat eine Genehmigung, auf Grund, der nicht ihnen gehört, zu sondeln. Er findet einen Ring. Wo István dieser am besten aufgehoben?
Zunächst einmal ist zu unterstellen, dass es sich um Edelmetall handelt, also ist Gefahr gering, dass der Ring zerstört wird (anders als etwa bei Eisen). Aber der Öffentlichkeit und Wissenschaft ist er nicht zugänglich, wenn er privat bei deinem Kollegen lagert.
So, was passiert, wenn dein Kollege stirbt? Womöglich wird der Ring an Sammler weiterverkauft, womöglich auch sein Wert/Alter nicht erkannt und vom nächsten Juwelier eingeschmolzen, weil gerade der Goldpreis so hoch ist.
Also, wo ist der Ring am besten aufgehoben?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht besser, aber mehr als der Archäologe. Das Problem steht und fällt ebenfalls mit der Anerkennung.
@Opteryx zwar zitierst und kommentierst du meinen Beitrag, aber die Ironie scheint dir entgangen zu sein... und konsequent setzt du deine Elogen auf die Sondelei fort. - Allerdings kommentierte ich bzw. bezog ich mich auf diesen Beitrag von @El Quijote :
Du machst einmal mehr den Bock zum Gärtner! Gesondelt werden darf (mit entsprechender Genehmigung] dort, wo der Boden eh regelmäßig gestört wird, eventuelles archäologisches Fundgut also gefährdet ist und durch den Pflug nach oben transportiert wird.
Auf anderen Flächen greifen diverse Schutzmaßnahmen, etwa der Schutz archäologischer Bodendenkmale oder der Schutz der Natur vor Eingriffen.
Es ist wissenschaftsfeindlich, überall Löcher zu graben und metallene Artefakte ihrem archäologischen Kontext zu entreißen. Wer das tut, kann nicht für sich in Anspruch nehmen, an Archäologie interessiert zu sein, und ist nichts weiter als ein Egozentriker und Egoist.
@El Quijote ...du weißt doch: die Krankenschwester operiert besser als der Chirurg, der Stammtischler ist der bessere Trainer, der Sondler gräbt besser als jeder Archäologe...
...und nun @Opteryx überleg doch:
was unterscheidet die Expertise einer Krankenschwester / eines Krankenpflegers von der eines Chirurgen?
was unterscheidet den Stammtisch-"Experten" vom Bundestrainer?
was unterscheidet den Sondler vom Archäologen?

Letztlich kannst du nur darauf verweisen, dass dieser oder jener Sondler mal mit Gluück oder dank Zufall dies und das gefunden hat, erfreulich, wenn dies behördlich genehmigt war (wie, wo, warum Genehmigungen erteilt werden, dürfte keine Streitfrage sein) - - das soll nun der Fundort für großes öffentliches Lob-Tamtam-Brimborium sein?...

Was den Kampfmittel-Räumdienst betrifft: ob mit oder ohne Sondelgerätschaft, es ist sträflich idiotisch, sich auf abgesperrtes Gebiet zu begeben (z.B. Halbinsel Wustrow) und es ist ziemlich asozial, sich aus egoistischen Gründen in abgesperrte Naturschutzgebiete zu begeben bzw. genehmigte Wege zu verlassen (z.B. auf den Nordseeinseln abseits der Wege in die Dünen stapfen, weil da vielleicht ein paar Nazigranaten oder ähnliches bei versandeten Sprengtrümmern rumliegen) - - kurzum wird Hobby"Entdeckern" vom Kampfmittelräumdienst sicher nicht erlaubt, gesperrte Gebiete zu betreten und es wird wohl auch kaum einem Sondler auf Anfrage verraten, wo es was zu finden geben könnte (was in die Luft gehen kann) etc.
 
In Hessen wird sogar nach Archäologie und Paläontologie bei den Nachforschungsgenehmigungen unterschieden. Das Mentorenjahr kann, wohl durch die „Sachkundeprüfung“ übersprungen werden.

1 NFG Feldbegehung ein Jahr mit Mentor.

2 NFG Feldbegehung ohne Mentor.

3 NFG mit Hilfsmitteln - Metallsonde, Magnetangel. Beantragung NFG mit Sonde erst nach Feldbegehungsjahr NFG ohne Sonde

Nach Gesprächen mit Grabungstechniker der unteren Denkmalbehörde. Ohne fundiertes Wissen, bei nichtmetallischen Artefakte ab der Bandkeramik, braucht man es überhaupt nicht zu versuchen. Der zukünftige Sondengänger wird als ehrenamtlicher Teil der Bodendenkmalpflege betrachtet, der nach frühstens einem Jahr als Hilfsmittel eine Sonde nutzen kann. Auf fast allen Gemarkungen die man beantragen könnte, weil sie nicht besonders geschützt sind, ist mit vorgeschichtlichen Funden zu rechnen. Also was nutzt selbst der ehrliche und motivierte Sondengänger wenn er in einem Jahr eine römische Münze, eine aus dem 30 jährigen Krieg und einen Beutel voll Musketenkugel anbringt, aber dafür die bandkeramischen Scherben und die Keramik eines römischen Grabes nicht erkennt?

Als Dank wird dein Name in den Fundberichten veröffentlicht, vielleicht sogar in zwei Sätzen von dir geschrieben. Wer mehr will soll Archäologie studieren, Fördergelder auftreiben und einen auf Prof. Hawass machen und selbst dann…. wer kennt schon den Finder der Venus vom Hohle Fels?

Wer unter dem Vorwand Archäologie mit einer Sonde los ziehen will, sollte lieber in einen Geschichtsverein beitreten. Es ist wahrscheinlich, dass es in jedem Landkreis einen älteren Verein gibt, der auch über eine archäologische Sammlung verfügt. Viele kämpfen mit Mitgliederschwund und in den meisten ist die alte Geschichte und Archäologie nicht wirklich ein zentrales Thema. Aber ist der Vorstand aufgeschlossen, ist eine alte Sammlung eine schöne Spielwiese. Es gibt sogar Vereine die dürfen und können sogar heute noch Ausgrabungen machen. Eine schlecht gepflegte Sammlung im Verein kann auch Überraschungen bieten. Ich selber betreue seit Jahren als Laie eine alte Sammlung. Vor ein paar Jahren fand ich in einer Kiste Altfunde aus den 1890er. Zwei Jahre später fand ich Reste einer Dokumentation zu den Funden. In den 20er sind sie in Vergessenheit geraten, Mitte der 70er wieder entdeckt und eine Fundmeldung gemacht und wieder in Vergessenheit geraten. Seit 1975 hat die Wissenschaft viele Fortschritte gemacht und so wurden die Funde 2024 auf einer internationalen Fachtagung vorgestellt. Leider wurde es keine neue Fundstelle aus dem Aurignacien in Hessen, aber wenn sich aus deinem Fund und dessen Bewertung sich ein Team aus Wissenschaftler bildet, da ist der persönliche Dank und der Respekt wichtiger als irgendeine sonstige Honorierung.

4 NFG für Grabungsvorhaben nur für Fachfirmen und Forschungsinstitutionen.
Alleine die Dokumentationsauflagen sind für einen Laien schon kaum zu erfüllen.

5 NFG für zerstörungsfreie Prospektion nur für Fachfirmen und Forschungsinstitutionen.

Allerdings und da erschließt sich mir nicht wirklich der Sinn und Zweck. Hätte z.B. Hermundure seine Lager in Hessen entdeckt, hätte er im 2. Jahr mit der Sonde forschen können und dann mit möglichen Funden „sein“ Lager gemeldet. Aber er hätte nie die Erlaubnis bekommen an einem langen Wochenende mit z.B. einem Bodenradar über die Wiesen zu laufen. Was ja nun wirklich Zerstörungsfrei ist, aber das ist halt Deutschland. In den Niederlanden wurden Grabhügel in einem Citizen-Science-Projekt kartiert und in Frankfurt sind die Grabhügel so „geheim“ das die örtliche Forstbehörde mit Maschinen sie aufwühlt, weil die genaue Lage nicht „bekannt“ ist. Einige Fundstellen werden sogar in den öffentlichen Fundberichten so ungenau beschrieben, dass zwischen 1 bis 2 Quadratkilometer möglich sind. Einfach um die Sondengänger abzuhalten und bei den Grabhügeln ging der Schuss halt nach hinten los.
 
[…] Womöglich wird der Ring an Sammler weiterverkauft, womöglich auch sein Wert/Alter nicht erkannt und vom nächsten Juwelier eingeschmolzen, weil gerade der Goldpreis so hoch ist.
Kann mir vorstellen, dass das häufig passiert, v.a. wenn das Interesse am Profit überwiegt und Geschichte kaum interessiert. Will gar nicht wissen, wie viele Fundobjekte zum Verschwinden gebracht werden, wenn sie bei den Arbeiten an einem neuen Gebäude zum Vorschein kommen und den Bauplan durcheinanderbringen könnten.

Kürzlich war doch in den Boulevardmedien von einem Schatz (2584 Silberpfennige, England, 11. Jh.) die Rede (siehe bspw. @ Stern), die den Schatzsuchern viel Geld eingebracht hatte. Auf einer Aufnahme von einer großen Gruppe der Münzen sahen die extrem gereinigt aus, ganz ohne Patina. Und selbstverständlich wurde beim fiebrigen Gebuddel bei strömendem Regen (Ang. der Finder) die Grabung nicht dokumentiert. Dennoch wird dieses Hobby von der Sensationspresse ohne kritische Untertöne gefördert, da solche Berichte für Klicks sorgen.
 
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