...und Varus wird immer weiter geschlachtet

Laut Cassius Dio wohl, als er noch an der Donau stationiert war. Also bevor er am Rhein stationiert war.

Danke, die Quelle über diese Begebenheit fehlt mir vermutlich

Cassius Dio Buch 55.
Zum Jahr 1 n. Chr. heißt es da:

"Gleichzeitig damit kam es auch bei den Germanen zu Umwälzungen. Nicht lange zuvor hatte nämlich Domitius, während er noch die Gebiete der Donau entlang verwaltete, die Hermunduren, die aus einem mir unbekannten Grunde ihr Heimatland verlassen hatten und auf Landsuche hin und her zogen, abgefangen und in einem Teil des Markomannengebietes angesiedelt. Dann war er, ohne auf Widerstand zu stoßen, über die Elbe gegangen, wo er mit den dortigen Barbaren einen Freundschaftsvertrag schloß und am Flußufer zu Ehren des Augustus einen Altar errichtete. Jetzt nun war er an den Rhein übergewechselt und hatte bei seinem Versuche, gewisse cheruskische Verbannte mit Unterstützung anderer Helfer in ihre Heimat zurückzuführen, Mißerfolge erlitten; dadurch brachte er auch die übrigen Barbaren dazu, geringschätzig von den Römern zu denken. Weitere Unternehmungen führte er aber in jenem Jahre nicht mehr aus; denn angesichts des drohenden Partherkriegs kümmerte man sich damals nicht mehr um die Germanen."

Falls das alles korrekt ist, was Dio referiert, stellt sich die Sache so dar:

Irgendwann in den Jahren zwischen 7 und 1 v. Chr. unternahm L. Domitius Ahenobarbus in seiner Funktion als Statthalter von Illyrien (das erstreckte sich im Norden bis Carnuntum) einen Feldzug in das Böhmische Becken und überschritt bei dieser Gelegenheit die Elbe. Es handelte sich um eine Machtdemonstration - Rom bestimmt, wer wo siedeln darf, Rom hat einen langen Arm, der auch über die Elbe reicht, und wenn Rom sagt, dass die Hermunduren in einem Teil des Markomannengebiets siedeln dürfen, dann haben die Markomannen eben Platz zu machen.

1 n. Chr. hatte Ahenobarbus eine neue Funktion, kommandierte nun die Legionen am Rhein und wollte diesmal im Fall der Cherusker zeigen, wer den Hut aufhat. Auch in diesem Zusammenhang wird er einen Feldzug zwecks Machtdemonstration veranstaltet haben (bei dieser Gelegenheit dürften die pontes longi angelegt worden sein), doch dabei muss etwas mächtig in die Hose gegangen sein, so dass der gegenteilige Effekt erreicht wurde: Die Germanen ließen sich von Rom erst recht nichts mehr sagen.

Auf den Krieg mit den Germanen kommt Dio erst wieder zu sprechen, als 4 n. Chr. Tiberius das Kommando übernahm.
 
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