...und Varus wird immer weiter geschlachtet

sepiola, die Römer erheben sich superhoch, mit Terroristen hat es 0 zu tun, weil wir Terroristen für fähig halten, beklagt zu werden. Von dieser überhöhten Position aus fallen nach römischem Recht einige heraus, die nach römischem Recht belangt werden müßten. Allein der Umstand, sie aus dem Justizsystem auszugliedern, entspricht einer völligen Inkonsistenz des römischen Rechtssystems. Rechtssubjekte werden der Justiz
entzogen, das ist völlig abwegig bei einem Rechtssystem, das als Basis des Code civil gelten soll
 
sepiola, die Römer erheben sich superhoch, mit Terroristen hat es 0 zu tun, weil wir Terroristen für fähig halten, beklagt zu werden. Von dieser überhöhten Position aus fallen nach römischem Recht einige heraus, die nach römischem Recht belangt werden müßten. Allein der Umstand, sie aus dem Justizsystem auszugliedern, entspricht einer völligen Inkonsistenz des römischen Rechtssystems. Rechtssubjekte werden der Justiz
entzogen, das ist völlig abwegig bei einem Rechtssystem, das als Basis des Code civil gelten soll

Wovon redest Du denn? Es geht doch um diesen Text:

Nam Tacfarinas, quamquam saepius depulsus, reparatis per intima Africae auxiliis huc adrogantiae venerat ut legatos ad Tiberium mitteret
sedemque ultro sibi atque exercitui suo postularet aut bellum inexplicabile minitaretur. non alias magis sua populique Romani contumelia indoluisse Caesarem ferunt quam quod desertor et praedo hostium more ageret. ne Spartaco quidem post tot consularium exercituum cladis inultam Italiam
urenti, quamquam Sertorii atque Mithridatis ingentibus bellis labaret res publica, datum ut pacto in fidem acciperetur; nedum pulcherrimo populi
Romani fastigio latro Tacfarinas pace et concessione agrorum redimeretur. dat negotium Blaeso ceteros quidem ad spem proliceret arma sine noxa
ponendi, ipsius autem ducis quoquo modo poteretur. et recepti ea venia plerique. mox adversum artes Tacfarinatis haud dissimili modo belligeratum.​

Wo liest Du etwas von Ausgliederung aus dem Justizsystem? Und welches Justizsystem meinst Du? Der Code civil war den Römern unbekannt. Der Grundsatz "Gleiches Recht für alle" wäre einem Römer lächerlich vorgekommen. Höhergestellte (honestiores) waren besser dran als Niedriggestelltere (humiliores), Freie besser als Freigelassene, Freigelassene besser als Sklaven. Das alles hat mit "Völkern" noch gar nichts zu tun.
Wir können natürlich nach unseren heutigen Maßstäben das Rechtssystem der Römer oder die dekadenten Römer überhaupt scheiße finden. Dann sind es aber wir diejenigen, die sich "superhoch erheben".





Und was hat dieser Text mit
 
"Mit Terroristen verhandeln wir nicht", sagt mir, daß sie als Vertragspartner nicht in Betracht kommen, aber unter Strafrecht fallen. Insoweit fallen sie nicht aus dem Justizsystem(falsch von mir).
Ich war nach Lesen des III,73 -vielleicht wegen der Sprache, ziemlich aufgebracht, empfand es als arrogant(habs sozusagen in den falschen Hals bekommen-und kam gerade aus dem KH,Fehlleistung, Entschuldigung,Emotionalität)
Der code civil war den Römern unbekannt, aber nicht den Franzosen, und die übernahmen(ne bis in idem, audiatur et altera pars....nulla poena sine lege(Nürnberg)

Pauschal sage ich nicht superhoch, aber es liegt in der Organisation des römischen Staates, Herrscher über andere zu sein. Daß ist eben so, ebenfalls das Rechtssystem, es ist eben so.
Meinen Beitrag 574 halte ich daher in Teilen durchaus aufrecht...zb die Erhaltung des Staates durch die Provinzen und die Dekadenz.

Gleiches Recht für Alle?Meinst Du ernsthaft, ich denke das für das alte Rom?Sicher nicht, schon die Ann 1-3 füllen sich mit Verhandlungen Gleicher.
Andere kommen nicht vor nach bisherigem Lesen, sprich freier Bürger versus Ritter gibts nicht
 
Beitrag 580, auch der nicht lesbar.
Ich fasse ,für mich begreifbar, die Textstellen zusammen(heißt das,des Überblicks halber)
 
zb die Erhaltung des Staates durch die Provinzen und die Dekadenz.
wie ist das gemeint?
- Provinzen und Dekadenz sind zum Erhalt des Staates nötig? (das wäre kurios)
- Provinzen erhalten den Staat und die Dekadenz? (erstaunlich, dass Dekadente Provinzen so dirigieren können)
- Provinzen erhalten den Staat, aber irgendwie unabhängig davon sind die Römer dekadent geworden (wie Feistus Raclettus in Asterix bei den Schweizern)?
 
@Bockstein ich habe nichts kritisiert, sondern dich nach deiner Formulierung gefragt, weil ich diese nicht verstand - dir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn du diese Frage beantwortest. Ich habe nicht nach Textstellen bei Tacitus gefragt.
 
Tiberius hat so formuliert, daß sein Schreiben den Senatoren verständlich war. Das schaffst Du sicher auch.
@dekumatland hat doch seine Frage verständlich formuliert:

@Bockstein ich habe nichts kritisiert, sondern dich nach deiner Formulierung gefragt, weil ich diese nicht verstand - dir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn du diese Frage beantwortest. Ich habe nicht nach Textstellen bei Tacitus gefragt.

Er hat offensichtlich kein Problem mit dem von Tacitus überlieferten Schreiben des Tiberius (da lese ich auch nichts über Dekadenz), sondern mit Deinem Schreiben...
 
Daß Tiberius das Wort Dekadenz nicht benutzt, wird hier niemand wundern. Er prangert den ausschweifenden Lebensstil der Bevölkerung an, und meint auch Rom. Meine persönliche Meinung ist, daß ein derartiger Lebensstil nicht erst im Jahr 22 erschienen ist, sondern in seiner Entwicklung vom wachsenden Wohlstand Roms abhängig war/ist.

Ob dekumatland ein oder kein offensichtliches Problem mit dem Tiberiusschreiben hat oder nicht, kann ich nicht beurteilen.
 
kleiner Zusatz:
dieselbe Entwicklung machen wir ,nicht erst jetzt, in Deutschland durch(bitte entschuldigen für den aktuellen Bezug)
-ist pauschal gesagt-
 
Zuletzt bearbeitet:
@Bockstein ich habe nichts kritisiert, sondern dich nach deiner Formulierung gefragt, weil ich diese nicht verstand - dir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn du diese Frage beantwortest. Ich habe nicht nach Textstellen bei Tacitus gefragt.
Er hat offensichtlich kein Problem mit dem von Tacitus überlieferten Schreiben des Tiberius (da lese ich auch nichts über Dekadenz), sondern mit Deinem Schreiben...
Ob dekumatland ein oder kein offensichtliches Problem mit dem Tiberiusschreiben hat oder nicht, kann ich nicht beurteilen.
@Bockstein begreifst du die Frage wirklich nicht?? Kaum zu glauben... denn dir fällt doch gelegentlich auf, dass deine Ausführungen hin und wieder unverständlich wirken, sogar auf dich selber (sic), siehe
Beitrag 580, auch der nicht lesbar.
#580 entstammte deiner Feder.

Also nochmals:
Du @Bockstein hattest geschrieben:
Pauschal sage ich nicht superhoch, aber es liegt in der Organisation des römischen Staates, Herrscher über andere zu sein. Daß ist eben so, ebenfalls das Rechtssystem, es ist eben so.
Meinen Beitrag 574 halte ich daher in Teilen durchaus aufrecht...zb die Erhaltung des Staates durch die Provinzen und die Dekadenz.
ich hatte dir zu deiner fett unterstrichenen Formulierung diese Frage gestellt:
wie ist das gemeint?
- Provinzen und Dekadenz sind zum Erhalt des Staates nötig? (das wäre kurios)
- Provinzen erhalten den Staat und die Dekadenz? (erstaunlich, dass Dekadente Provinzen so dirigieren können)
- Provinzen erhalten den Staat, aber irgendwie unabhängig davon sind die Römer dekadent geworden (wie Feistus Raclettus in Asterix bei den Schweizern)?
kann man von dir noch eine vernünftig klärende Antwort erwarten?
 
Provinzen und Dekadenz sind zum Erhalt des Staates nötig? (das wäre kurios)
- Provinzen erhalten den Staat und die Dekadenz? (erstaunlich, dass Dekadente Provinzen so dirigieren können)
- Provinzen erhalten den Staat, aber irgendwie unabhängig davon sind die Römer dekadent geworden (wie Feistus Raclettus in Asterix bei den Schweizern)?

In den Anfängen Roms bestand das Heer Roms aus Römern, später dürfte es aus Bewohnern ganz Italiens bestanden haben.Als Gallien eingegliedert wurde, kamen als Soldaten Galllier hinzu, später auch Germanen, andere aus weiteren Provinzen.

Das römische Heer wandelte sich in ein Heer, das vorwiegend aus Soldaten bestand, die nicht mehr aus Italien stammten. Heißt, diese Provinzsoldaten sicherten Roms militärische Stärke.

Mit der Eingliederung von Provinzen erhöhte sich der Import von Nahrungsmitteln aus diesen Provinzen, was die Ernährungsstandards verbesserte.Es wurden Wirtschaftsgüter eingeführt, die in Italien selbst nicht vorkamen.Nicht zu unterschätzen ist die Übernahme von Wissen aus den Provinzen; der Wissenstransfer war beidseitig, allerdings usurpierten, annektierten die Römer die copyrights.

Was ich jetzt vermute ist, das Italiener selbst immer weniger für die Erhaltung eines bestimmten Lebensstandards beitragen mußten; ihr eigener Input ging zurück, die Ausnutzmentalität trat hervor(etwas pauschal). Daß dies nicht den Staat zusammenbrechen ließ,(wie man laut Tiberius

befürchten müßte) liegt m.E. am durchstrukturierten Staatsapparat, an einer effizienten Verwaltung.

Was die Dekadenz betrifft, habe ich mich an diesem link orientiert: ᐅ Dekadenz: Definition, Begriff und Erklärung im JuraForum.de

Die Römer der frühen Zeit hatten ausschweifenden Lebenswandel nicht im Sinn, sie hatten damit zu tun, Politik zu machen, Roms Einfluss zu vergrößern; sie verfolgten höhere Ziele, Staatserhaltung, Änderung der Staatsgröße, vielleicht auch war die Götterfurcht größer. Ich vermeine in Tacitus Annalen 3, gelesen zu haben, daß einige Leute sich nach den alten Sitten sehnten, sprich: Disziplin, Selbstzucht, Mäßigung, gleichzeitig auch Kompromisslosigkeit bei Verfolgung von Staatszielen.

Pauschal vermute ich, daß der immer weiter steigende Lebenstandard den Hang zum Luxus und Ausschweifung förderte, wovon nicht die gesamte Bevölkerung, aber die maßgebenden Familien in Rom profitierten. Allerdings, wenn maßgebliche Familien von losen Sitten infiziert waren, hatten sittliche Zeiten 1 Stunde des Tages Zeit sich zu beweisen, und 23 Stunden die Unsitten, sich auch durchzusetzen.

Weiterhin brachten die Provinzen einen Zuzug ins römische Reich mit sich, und damit ein Import fremder Kulturen, was als isoliert betrachtetes Gut nichts Schlechtes ist.



Das meinte ich als ich sagte, daß die Provinzen zum Erhalt des Staates beigetragen haben
 
Danke, jetzt kann ich deine Anmerkung nachvollziehen - aber sie überzeugt mich in der Sache nicht. Wie du selber bemerkst:
Pauschal vermute ich, daß der immer weiter steigende Lebenstandard den Hang zum Luxus und Ausschweifung förderte, wovon nicht die gesamte Bevölkerung, aber die maßgebenden Familien in Rom profitierten. Allerdings, wenn maßgebliche Familien von losen Sitten infiziert waren, hatten sittliche Zeiten 1 Stunde des Tages Zeit sich zu beweisen, und 23 Stunden die Unsitten, sich auch durchzusetzen.
"Ausschweifungen" samt luxuriösem Lebensstil konnten sich nur die wenigsten leisten, die demografische recht kleine Spitze der Oberschicht. Wenn überhaupt, dann sind nur diese "dekadent" geworden - aber Dekadenz, Ausschweifungen, sittlicher Verfall etc sind literarische Topoi in derartigen "Strafpredigten".
 
Ich habe eine Frage zu:Lucius Domitius Ahenobarbus gest. 25(also nicht Nero)

Tac Ann 3,44
"später ging er mit einem Heer über die Elbe, weiter in Germanien vordringend, als irgendeiner seiner Vorgänger, und erhielt deshalb die Triumphinsignien".

Ich habe eine Ahnung, es könnte der sein,1.
der die Knüppeldämme geschaffen hat
der im immensum bellum tätig war und die Elbe überquerte(alles von 1-5)
der im Lager Wilkenburg war

stimmen meine Annahmen?
 
Ich habe eine Frage zu:Lucius Domitius Ahenobarbus gest. 25(also nicht Nero)

Tac Ann 3,44
"später ging er mit einem Heer über die Elbe, weiter in Germanien vordringend, als irgendeiner seiner Vorgänger, und erhielt deshalb die Triumphinsignien".

Ich habe eine Ahnung, es könnte der sein,1.
der die Knüppeldämme geschaffen hat
der im immensum bellum tätig war und die Elbe überquerte(alles von 1-5)
der im Lager Wilkenburg war

stimmen meine Annahmen?
@Knüppeldämme (Pontes Longi): Ja.
@immensum bellum: der fand nach Ahenobarbus' Statthalterschaft in Germanien statt. Es ist unklar, ob er etwas mit seinem Zustandekommen zu tun hatte.
@Wilkenburg: Vermutlich nach Ahenobarbus' Statthalterschaft entstanden.
 
Danke, ElQuijote,
was mir auffiel:wann soll er denn die Elbe überquert haben?während der Statthalterschaft und vor dem immensum bellum(also vor 1), oder mit Tiberius nach 5?
Ich versuche zu ergründen, mit welchem Feldzug Tacitus ihn verbunden hat(Korrektur meinerseits:Tac Ann IV,44 sorry
 
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