Trajan
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Hallo,
Kinderarmut ist aber bereits ein Symptom und nicht wirklich die Ursache. Sie ist zunächst das Symptom grösseren allgemeinen Wohlstands, der es den Mitgliedern der Gesellschaft ermöglicht, auch ohne Kinder ein angenehmes langes Leben ohne Armut zu führen. Das war im alten Rom nicht anders als heute in den reichen Ländern dieser Erde. Kinderarmut bzw. Bevölkerungsrückgang (insbesondere derer im arbeitfähigen Alter) ist damit der erste Sargnagel, aber nicht der einzige.
Der zweite Sargnagel ist die, der in Geldwirtschaft lebenden Gesellschaft, innewohnende Tendenz zur Umverteilung von unten nach oben. Junge Gesellschaften besitzen noch eine sehr gesunde Verteilung der Geldmenge auf alle Beteiligten, insbesondere befindet sich das meiste Geld im Verkehr von Waren und Dienstleistungen. Mit zunehmenden Alter der Gesellschaft verschiebt sich dieses Verhältnis zunehmend einseitig weg vom BSP hin zu gunsten der Vermögen.
Dieser Vorgang ist kaum zu vermeiden, zumindest habe ich noch keinen Ökonom gesehen der einen wirklich guten Rat dagegen hätte. Am Ende erdrücken dann die Vermögen die Produktion, weil sie einerseits die mit Abstand höchsten Ansprüche an das BSP haben, aber nichts dazu beitragen, und die weniger werdenden Produzierenden allein die gesamten Lasten des Staates tragen müssen.
Die Produziernden werden aber auch immer weniger, erstens weil sie schon lange nicht mehr genug Kinder gezeugt hatten und zweitens weil es immer weniger gibt, die noch Lust hätten die schliesslich exponentiell steigenden Lasten zu tragen. Endlich ist der Kollaps dann nicht mehr aufzuhalten.
Die Geschwindigkeit dieses Vorgangs ist allerdings durch politische Einflussnahmen zu verändern, d.h. man wird i.a. versuchen den Zeitpunkt des crash möglichst weit in die Ferne zu schieben. So spielen natürlich Sparquote und effektive Verzinsung des Kapitalmarktes, aber auch Finanzierung durch aussenpolitische/aussenwirtschaftliche Expansion sowie Steuerung der Symptome durch z.B.Gesetzgebung und Subventionen uvm. eine grosse Rolle.
Beste Grüsse, Trajan.
Kiprian schrieb:....Die Hauptgründe für den Untergang der großen Staaten oder Imperien wie das Römische Reich sind immer die innerpolitischen Fehlentwicklungen und nicht die militärischen Niederlagen......Die Kinderarmut der Römer war eine Nachfolge von diesen Fehlentwicklungen.....finde ich, dass es zwischen der Kinderarmut und dem Untergang des Staates ..... einen sehr klaren Zusammenhang gab. ....
Kinderarmut ist aber bereits ein Symptom und nicht wirklich die Ursache. Sie ist zunächst das Symptom grösseren allgemeinen Wohlstands, der es den Mitgliedern der Gesellschaft ermöglicht, auch ohne Kinder ein angenehmes langes Leben ohne Armut zu führen. Das war im alten Rom nicht anders als heute in den reichen Ländern dieser Erde. Kinderarmut bzw. Bevölkerungsrückgang (insbesondere derer im arbeitfähigen Alter) ist damit der erste Sargnagel, aber nicht der einzige.
Klaus schrieb:...Wie ist die Choreographie (logische Abfolge von Schritten) des Niedergangs ? Gibt es eine Zwangsläufigkeit, der sich niemand widersetzen kann will ? Wo kommt die her ? Gibt es ein Muster, das man bei auch bei anderen sozialen Systemen am Ende des Lebenszyklus findet, also verallgemeinern kann ?....
Der zweite Sargnagel ist die, der in Geldwirtschaft lebenden Gesellschaft, innewohnende Tendenz zur Umverteilung von unten nach oben. Junge Gesellschaften besitzen noch eine sehr gesunde Verteilung der Geldmenge auf alle Beteiligten, insbesondere befindet sich das meiste Geld im Verkehr von Waren und Dienstleistungen. Mit zunehmenden Alter der Gesellschaft verschiebt sich dieses Verhältnis zunehmend einseitig weg vom BSP hin zu gunsten der Vermögen.
Dieser Vorgang ist kaum zu vermeiden, zumindest habe ich noch keinen Ökonom gesehen der einen wirklich guten Rat dagegen hätte. Am Ende erdrücken dann die Vermögen die Produktion, weil sie einerseits die mit Abstand höchsten Ansprüche an das BSP haben, aber nichts dazu beitragen, und die weniger werdenden Produzierenden allein die gesamten Lasten des Staates tragen müssen.
Die Produziernden werden aber auch immer weniger, erstens weil sie schon lange nicht mehr genug Kinder gezeugt hatten und zweitens weil es immer weniger gibt, die noch Lust hätten die schliesslich exponentiell steigenden Lasten zu tragen. Endlich ist der Kollaps dann nicht mehr aufzuhalten.
Die Geschwindigkeit dieses Vorgangs ist allerdings durch politische Einflussnahmen zu verändern, d.h. man wird i.a. versuchen den Zeitpunkt des crash möglichst weit in die Ferne zu schieben. So spielen natürlich Sparquote und effektive Verzinsung des Kapitalmarktes, aber auch Finanzierung durch aussenpolitische/aussenwirtschaftliche Expansion sowie Steuerung der Symptome durch z.B.Gesetzgebung und Subventionen uvm. eine grosse Rolle.
Beste Grüsse, Trajan.