Auch mich das Voynich-Manuskript nicht kalt gelassen und deshalb habe ich Gleichgesinnte gesucht, um meine Erkenntnisse mit der Welt zu teilen
Bei der Sprache des Voynich-Manuskripts könnte es sich um das Mozarabische oder um eine Mischung zwischen Mózarabe und Ladino, dem Judenspanischen, handeln, die während der Convivencia in Andalusien nebeneinander gesprochen wurden und der Autor des Manuskripts höchstwahrscheinlich beide beherrscht hatte. Denn auf dem Bild mit dem grünen Algenpool handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die Alhambra in Granada - die Ähnlichkeit in der Architektur ist nicht zu übersehen (siehe Anhang), allerdings zeigt das Bild wegen der badenden Frauen einen der geschlossenen Bereiche der Alhambra, wie den Harem. Bei den Frauen handelt es sich deshalb höchstwahrscheinlich um die Haremsfrauen der damaligen Herrscher der Nasriden-Dynastie.
Auf einem Bild mit den 16 Frauen sind über ihren Köpfen 16 Wörter geschrieben, also handelt es sich höchstwahrscheinlich um ihre Namen - was der Schlüssel für die Entzifferung sein könnte. Mir ist allerdings keine Literatur über die Haremsfrauen bekannt, deshalb habe ich heute verschiedene Arabistik-Abteilungen deutscher Unis angeschrieben. Da das Voynich-Manuskript nur 26 verschiedene Schriftzeichen hat, sieht es nach den Entsprechungen für eine europäischen Sprache aus und wären die Namen dieser Frauen bekannt, könnte man durch die Doppelbuchstaben gleich ein paar Symbole entziffern.
Während meines Studiums an der Uni Tübingen musste ich Altspanisch belegen und die Jarchas sind auf Mozarabisch geschrieben. Leider hat mir die Romanistik-Abteilung der Uni Tübingen kürzlich mitgeteilt, dass Herr Kohring, der führende und unersetzliche Experte auf diesem Gebiet dieses Jahr verstorben ist. Und er hätte die Schlüsselfigur bei der Entschlüsselung sein können!
Wenn ich mit meinen Überlegungen zu den badenden Haremsfrauen Recht behalten sollte, könnte sich dieser Teil des Manuskripts mit folgenden Dingen beschäftigen:
- den ersten Erkenntnissen zur familiären Vererbung bestimmter Merkmale (Endogamie war mit Sicherheit häufig, manche Haremsfrauen können Schwestern oder Cousinen gewesen sein)
- Anzweifelungen von Vaterschaften (bestimmte Frauen wurden auf anderen Bildern mit verschiedenen Monaten in Verbindung gebracht)
- wie sich bestimmte Erreger auf Schwangerschaften auswirkten, also Krankheitsforschung, Missbildungen bei Neugeborenen oder gezielte Auslösung von Aborten
Letztes könnte in Versuchen mit Frauen aus ärmlichen Verhältnissen nachgestellt worden sein (siehe Bilder von anderen Frauen in der Grotte usw.), denen bestimmte Erreger absichtlich in das Wasser zugeführt wurden. Manche Frauen haben so etwas wie einen Ausschlag im Gesicht und auf einigen Bildern reduziert sich die Anzahl der Frauen, bis auf einem Bild nur eine Frau im Wasser zu sehen ist - mit einem Katzenleichnam.
Am liebsten ist mir natürlich die Theorie mit den Erkenntnissen zur Familienforschung (vielleicht weil ich vor 10 Jahren selbst der DNA-Genealogie verfallen bin), aber es könnte sich auch um alles gleichzeitig handeln - also um die Notizen eines medizinisch vielseitig interessierten Forschers oder Forscherin. In diesem Zusammenhang fällt mir die Geschichte von der Medizinerin Gentile Budrioli ein, die viel Zeit mit Ginevra Sforza verbracht hat und diese wiederum aus nicht näher bekannten Gründen Patenschaften für Hunderte von Kindern aus der Nachbarschaft übernommen hatte (ihr Mann Giovanni war als ein notorischer Fremdgänger bekannt).
Zeitlich hätte ich das Manuskript in jeweils ein Jahrzehnt vor und nach der Entdeckung der neuen Welt gesetzt (1480-1505), denn die exotischen Pflanzen sind höchstwahrscheinlich vergrößerte Abbildungen der cacti aus der neuen Welt, die verschiedene Wirkstoffe (Giftstoffe?) enthielten, die den indigenen Völkern seit Jahrhunderten bekannt waren, aber nicht den Europäern. Also sehr nützlich um die eine oder andere Person in Europa aus dem Weg zu räumen, insbesondere wenn es dabei um die Thronfolge ging.
Dass das Papier selbst auf einen früheren Zeitpunkt datiert wurde, widerspricht meiner Theorie nicht. (Zum Beispiel, wenn meiner Großmutter jemand ein Tagebuch geschenkt hätte, sie selbst es nie benutzt und an mich weitergegeben hätte und ich selbst dann erst 100 Jahre später etwas reingeschrieben hätte.) Außerdem konnte das Alter der Tinte bisher nicht sicher bestimmt werden.