Da wage ich mal die Behauptung,daß dieser Strategiewechsel nichts mit de Schlacht sondern schlicht mi der Einsicht zu tun hatte, da0 es jenseits des Limes nichts gab, was sich zu erobern lohnte ...
So formuliert ist das einfach falsch.
Das Germanien vor der Schlacht war wirtschaftlich das gleiche wie danach. Die Römer haben versucht, Germanien zu erobern - sie waren also nicht Deiner Meinung, daß sich das nicht lohnen würde.
Daß der Strategiewechsel "NICHTS" mit der Schlacht zu tun haben soll, ist völlig unwahrscheinlich.
Wie so oft war es halt eine Kombination aus verschiedenen Gründen: Der unerwartet starke und erfolgreiche militärische Widerstand der Germanen PLUS eine eher mäßigen Attraktivität des Gebiets - das hat zum Umdenken geführt.
Wenn Germanien märchenhaft reich gewesen wäre, hätte Rom wohl trotz der Niederlage in der Varusschlacht und den folgenden Fehlschlägen noch weitere Eroberung versucht.
Und wenn Arminius nicht gewesen wäre, hätte es Germanien zur Provinz gemacht - keiner sehr reichen, aber doch einer rentablen.
Für Rom unter Augustus war die Rheinlinie Grenzlinie des Imperiums.
Aber gerade Augustus hat ja tatkräftig versucht das zu ändern und die Grenze weit vorzuverlegen.
Es ist wenig sinnvoll wenn Du Argumente suchst, daß die Eroberung Germaniens für die Römer nicht sinnvoll gewesen sein soll. Die Römer haben das anders gesehen, das ist nun mal Fakt.
Germannien war nicht einmal als Provinz definiert.
Das heißt nichts.
Die formale Provinzdefinition hinkte der Entwicklung oft hinterher - Noricum wurde erst unter Claudius förmlich zur Provinz erklärt, da war es schon zwei Generationen fest in römischer Hand (wahrscheinlich haben die meisten Einwohner ganz erstaunt zur Kenntnis genommen, daß sie noch gar keine Provinz waren ...).
Und es ist ja unbestritten, daß Germanien noch kein konsolidierter Besitz war, das war noch im Werden. Aber es schien schon erobert genug, daß Varus als Statthalter des Gebiets ernannt wurde.
Das Bestreben des Imperiums war immer die Sicherung dieser Grenze, wobei man die rechtsrheinischen Gebiete als Vorfeld dieser Grenze Aufmarsch- und Sicherungskorridor betrachtete .
Das ist aber erst die spätere Sicht, NACHDEM die Eroberungsabsicht aufgegeben werden mußte.
Wobei hier auch der Verdacht nahe liegt, daß man den Feind auch aus innenpolitischen Gründen "hegte und pflegte".
Das halte ich für unwahrscheinlich.
Rom hatte immer ausreichend Gegner für solche Zwecke, da muß man keine zusätzlichen "hegen und pflegen".
Und mir wäre jetzt auch neu, daß die jeweiligen Kaiser aus der reinen Verteidigung des Limes hätten groß Propaganda-Erfolge generieren können.
Während umgekehrt die diversen Einfälle und Plünderzüge der Germanen sehr peinlich für die "Pax Romana" waren.