Dieter
Premiummitglied
@ Gandolf
Man muss noch einmal nachdrücklich unterstreichen, was hyokkose oben ausgeführt hat, damit das Bild der "Romanisierung" nicht schief hängt:
Latein fand nicht "Eingang in die anderen Sprachen", sondern es verdrängte sie und zwar oft so vollständig, dass die autochthonen Sprachen ausstarben. Das war z.B. der Fall beim Iberischen in Spanien, beim Etruskischen in Nord- und Mittelitalien und beim keltischen Idiom im Raum der Provinz Gallien (nicht aber z.B. in der Provinz Britannia, wo Keltisch fortlebte). Zurück blieben lediglich Rudimente autochthoner Sprachen, die Sprachwissenschaftler gern zu Zwecken der Sprachanalyse herausfiltern. Alle Abweichungen der romanischen Sprachen untereinander ergeben sich daraus, dass sie sich unabhängig weiterentwickelten.
Keine Rede kann davon sein, dass alle Germanen romanisiert wurden. Die Stämme außerhalb der römischen Reichsgrenzen bewahrten eindeutig ihre germanische Identität, auch wenn die Eliten gern römischen Schmuck trugen oder römische Gebrauchsgegenstände verwendeten. Das ist jedoch noch längst kein Indiz für Romanisierung, was auch Sprache, Gesellschaft und Kultur einbegreifen würde.
Stärker romanisiert wurden lediglich germanische Stämme, die während der Völkerwanderung ihre kurzlebigen Reiche gründeten, wie z.B. die Westgoten in Spanien. Aber schon bei den Ostgoten muss man zweifeln, wie weit der Prozess der Romanisierung wirklich fortgeschritten war, als ihr Reich unterging, und das gilt auch für die Vandalen. Dass germanische Volkssplitter nach Untergang ihrer Völkerwanderungsreiche nahezu spurlos aufgesogen wurden, versteht sich von selbst.
Bei den Franken schließlich wurde nur der Teil romanisiert, der im Raum der ehemaligen römischen Provinz Gallien siedelte. Alle Franken im Gebiet zwischen Mosel und Main (etwa späteres Stammesherzogtum Franken) widerstanden der Romanisierung und wurden später Teil römisch-deutschen Kaiserreichs. Ich wies bereits auf die Straßburger Eide hin, die von den Frankenherrschern im Jahr 842 in altfranzösischer (Westfranken) und althochdeutscher (Ostfranken) Sprache geleistet wurden.
Man muss noch einmal nachdrücklich unterstreichen, was hyokkose oben ausgeführt hat, damit das Bild der "Romanisierung" nicht schief hängt:
Latein fand nicht "Eingang in die anderen Sprachen", sondern es verdrängte sie und zwar oft so vollständig, dass die autochthonen Sprachen ausstarben. Das war z.B. der Fall beim Iberischen in Spanien, beim Etruskischen in Nord- und Mittelitalien und beim keltischen Idiom im Raum der Provinz Gallien (nicht aber z.B. in der Provinz Britannia, wo Keltisch fortlebte). Zurück blieben lediglich Rudimente autochthoner Sprachen, die Sprachwissenschaftler gern zu Zwecken der Sprachanalyse herausfiltern. Alle Abweichungen der romanischen Sprachen untereinander ergeben sich daraus, dass sie sich unabhängig weiterentwickelten.
Keine Rede kann davon sein, dass alle Germanen romanisiert wurden. Die Stämme außerhalb der römischen Reichsgrenzen bewahrten eindeutig ihre germanische Identität, auch wenn die Eliten gern römischen Schmuck trugen oder römische Gebrauchsgegenstände verwendeten. Das ist jedoch noch längst kein Indiz für Romanisierung, was auch Sprache, Gesellschaft und Kultur einbegreifen würde.
Stärker romanisiert wurden lediglich germanische Stämme, die während der Völkerwanderung ihre kurzlebigen Reiche gründeten, wie z.B. die Westgoten in Spanien. Aber schon bei den Ostgoten muss man zweifeln, wie weit der Prozess der Romanisierung wirklich fortgeschritten war, als ihr Reich unterging, und das gilt auch für die Vandalen. Dass germanische Volkssplitter nach Untergang ihrer Völkerwanderungsreiche nahezu spurlos aufgesogen wurden, versteht sich von selbst.
Bei den Franken schließlich wurde nur der Teil romanisiert, der im Raum der ehemaligen römischen Provinz Gallien siedelte. Alle Franken im Gebiet zwischen Mosel und Main (etwa späteres Stammesherzogtum Franken) widerstanden der Romanisierung und wurden später Teil römisch-deutschen Kaiserreichs. Ich wies bereits auf die Straßburger Eide hin, die von den Frankenherrschern im Jahr 842 in altfranzösischer (Westfranken) und althochdeutscher (Ostfranken) Sprache geleistet wurden.