kwschaefer
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"Europa" als Begriff in seiner geographischen Definition ist historisch völlig bedeutungslos. Insofern besteht, wie ich schon sagte, keinerlei Anlass, an der Übereinkunft über die geographischen Grenzen Europas etwas zu ändern.Saint-Just schrieb:Entweder lässt sich Europa als rein geographischer Begriff verstehen- dann spielt aber Kultur, Politik usw. gar keine Rolle. Den Bergen, Tälern und Flüssen ists egal, wer in und auf ihnen lebt. Das wäre aber geschichtlich einigermaßen bedeutungslos.
Oder man will eine kulturelle Einheit "Europa" konstruieren- dann ist "europa" überall da, wo Kultur-Europäer sind. Geographie spielt dann keine Rolle mehr. Wenn dann aber "Europa" auf der ganzen Welt ist, hilft Kultur zur regionalen Abgrenzung auch nicht weiter.
Beide Definitionen bringen also keinen Zentimeter voran.
Das Problem ist doch gerade, dass jetzt immer - zu "europapolitischen" Zwecken - nach einer Definition gesucht wird, die den geographischen Begriff in einen historisch-kulturellen Zusammenhang stellt und die dabei in Kauf nimmt, dass einerseits Teile des geographischen Umfangs Europas ausgeschlossen werden können und andererseits Teile hinzugefügt werden sollen, die geographisch nicht zu Europa gehören.
Aber vielleicht sollte man ein solches Problem nicht in einem Geschichtsforum behandeln.