El Quijote schrieb:
Zu dieser Frage empfehle ich das (zugegebenermaßen extrem populärwissenschaftliche) Buch: Breuers, Dieter: Ritter, Mönch und Bauersleut. Eine unterhaltsame Geschichte des Mittelalters, ...
Zustimmung, wiewohl Breuers den populärwissenschaftlichen Charakter seines Buches zu Beginn auch deutlich macht und zudem ja durchaus Fachliteratur konsultiert hat.
Aber noch eine Ergänzung für LadyAlienor - allerdings weniger zur Zusammenstellung des Essens selbst, sondern zur Essenspraxis bzw. dem Eßbesteck...
Ich erlaube mir also etwas freuzügig, das Thema von "Was wurde gegessen?" zu "Wie wurde gegessen?" abzuwandeln
feif:
Im Mittelalter war es NICHT üblich, daß das Besteck auf dem Tisch bereitlag bzw. aufgetafelt wurde, sondern es wurde selbst vom Esser mitgeführt und dann an der Tafel aus dem Beutel am Gürtel gezogen.
Dies galt auch für Tafeln bei Adligen und ebenso für das Essen in Herbergen u.ä. Unterkünften!
Von Fall zu Fall unterschiedlich war es beim Eßgeschirr:
Zum einen hatte man damals - vor allem auf Reisen - ein hölzernes Brettchen und eine Schüssel (aus Holz oder Tonware) dabei.
Bei Banketten war es mitunter aber auch üblich, daß "Teller" aus Brot aufgelegt waren - diese wurden nach dem Mahl dann entweder auch noch gegessen oder aber weiter "verfüttert" (an Hunde und/oder an Bettler).
In Herbergen u.ä. Unterkünften gab es aber auch Tischplatten mit Vertiefungen, die dann als Eßnapf verwendet wurden.
Das Besteck bestand übrigens nur aus zwei Teilen: Löffel (aus Holz) und Messer; zur Verdeutlichung habe ich ein Bild einer Eßmesserrekonstruktion angehängt.
Gabeln als Teil des Eßbestecks gab es nicht, wohl aber in Form eines Astes oder Bratspießes mit zwei Zinken, um Fleischstücke übers Feuer halten und drehen zu können, dann in kleinerer Ausgabe als Küchenwerkzeug oder zum Verteilen z.B. von Fleischstücken auf der Tafel.
EDIT - Noch eine wichtige Anmerkung: Da der Löffel natürlich v.a. für Eintöpfe, Suppen und Breie verwendet wurde und das Messer eigentlich nur zum Zurechtschneiden dient, wurde i.a. und ständeübergreifend bis ins 17. Jh. (z.B. König Louis XIV.) mit den Händen bzw. Fingern gegessen...