Welche Völker besiedelten NRW?

Hallo Hyokkose,

Wallfahrten waren ein Teil der Liturgie des Mittelalters, in denen sich die Gläubigen zu den Heilstaten Gottes bekannten. Ich hatte bereits aus der Quelle der Bundeszentrale für politische Bildung zitiert. Deine retorische Frage nach meinen Quellen enthielt bereits eine wertende Feststellung, weshalb ich diese auch nicht ernst genommen hatte. Null-Mobilität bedeutet Stillstand. Offensichtlich ist 1 + 1 wohl nicht 2. Im Mittelalter bedeutete Mobilität den Ausbruch aus der bestehenden Ordnung. Herumphantasieren? Warst du schon in allen reichsstädtischen Stadtarchiven, daß du über den Zuzug von Generation zu Generation in jeder Reichsstadt so genau Bescheid weist? An einer weiteren Auseinandersetzung über Nebensächlichkeiten habe ich das Interesse verloren, daher verabschiede ich mich hiermit aus dem Forum.
 
Horst schrieb:
Ich hatte bereits aus der Quelle der Bundeszentrale für politische Bildung zitiert.
Lieber Horst,
leider hast Du vergessen, das Zitat kenntlich zu machen.


Horst schrieb:
Deine retorische Frage nach meinen Quellen enthielt bereits eine wertende Feststellung, weshalb ich diese auch nicht ernst genommen hatte.
Auch wertende Feststellungen wollen oft ernst genommen werden. Die Frage war eine Entweder-Oder-Frage (Quellen oder Erfindung?), und Du hast sie dahingehend beantwortet, daß Du Dich nicht auf Quellen stützt. Meine Wertung dieser Auskunft brauche ich ja wohl nicht mitzuteilen.


Horst schrieb:
Null-Mobilität bedeutet Stillstand.
Richtig. Unsere Geschichte bestand aber nicht aus Stillstand, daher schrieb ich ja auch:
hyokkose schrieb:
eine gewisse Mobilität gab es immer


Horst schrieb:
Offensichtlich ist 1 + 1 wohl nicht 2.
Mit dieser Ansicht dürftest Du etwas allein stehen, aber das erklärt manches zur Logik Deiner Argumentation.


Horst schrieb:
Herumphantasieren? Warst du schon in allen reichsstädtischen Stadtarchiven, daß du über den Zuzug von Generation zu Generation in jeder Reichsstadt so genau Bescheid weist?
Warum muß ich in allen Archiven gewesen sein? Ich war schon in einer ganzen Reihe reichsstädtischer Archive und habe jedenfalls genug Quellenkenntnis, um eine fundierte Aussage zu treffen.
Deine Antwort läßt vermuten, daß Du überhaupt noch nie in einem Archiv warst, um Dich zur besprochenen Thematik aus erster Hand zu informieren.


Horst schrieb:
An einer weiteren Auseinandersetzung über Nebensächlichkeiten habe ich das Interesse verloren, daher verabschiede ich mich hiermit aus dem Forum.
Worüber will man auch mit ein bißchen Brockhaus und viel Phantasie diskutieren als über Nebensächlichkeiten?
Ich fand die Diskussion jedenfalls sehr unterhaltsam und möchte mich dafür bei Dir herzlich bedanken.
 
Welche Stämme lebten wo in NRW?

Hi!
Ich möchte gerne wissen, welche Stämme in NRW lebten. Kann man vielleicht sogar genaueres sagen, also vielleicht wer so im Raum Bielefeld gesiedelt hat?
Danke schonmal für eure Antworten!
 
Succulus schrieb:
Hi!
Ich möchte gerne wissen, welche Stämme in NRW lebten. Kann man vielleicht sogar genaueres sagen, also vielleicht wer so im Raum Bielefeld gesiedelt hat?
Danke schonmal für eure Antworten!

Welcher Zeitraum interessiert dich denn genau?
Im heutigen NRW, im Raum Bielefeld, siedelten u. a. mal die Cherusker.

Hier hast du zwei Links zum anklicken.
Vielleicht hilft dir das schon mal weiter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man mal die Zeit des Tacitus zugrunde legt, lebten im Raum des heutigen NRW die germanischen Stämme der Cherusker, Brukterer, Sugambrer, Marser, Tenkterer und Ubier.

Man muss aber berücksichtigen, dass schon 300 Jahre später die Situation ganz anders aussah, da manche Stämme durch Vernichtung oder schlichrs Aufgehen in größeren Stammesverbänden von der Landkarte verschwanden.

Im Raum des heutigen Bielefeld lebten – wie schon oben von Festus gesagt – die Cherusker.
 
So eine Art protenstantische Franzosen die aus Frankreoch vertrieben wurden und mit offenen Armen in Deutschland aufgenommen wurden. Ein erheblicher Teil der ursprunglichen Berliner und Brandenburger stammen von ihnen ab.
 
@ lungos

Die Hugenotten und Polen als Stämme zu bezeichnen, die in NRW wohnten, halte ich aber für sehr kühn!!
 
1993, auf dem höhepunkt des krieges im ehemaligen jugoslawien, empfahl der kölner kabarettist jürgen becker den kriegsgegnern, sich ein vorbild an nrw zu nehmen:

"hier leben RHEINLÄNDER zusammen mit WESTFALEN!
in EINEM land!
es ist SCHRECKLICH!

ABER ES GEHT!!!"


kleiner nachtrag zur frage, welche stämme es in nrw gibt.

ponzelar
 
Germanische Stämme im Raum Paderborn

Hallo!
Ich versuche nun schon seit einiger Zeit herauszufinden, welcher germanische Stamm im Paderborner Raum gesiedelt hat bzw. auf welchen Stamm die Stadtgründung zurückgeht. Alle Quellen die ich bisher gefunden habe erwähnen nur die Sachsen. Aber um welchen Teilstamm es sich dabei handelt oder wahrscheinlich handelt, wird leider niegesagt.
Vieleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen.

Besten Dank im Voraus!
 
Probier es auf jeden Fall für die frühe römische Kaiserzeit mal mit den Cheruskern, deren Siedlungsgebiet sich von Nordosten her bis Paderborn erstreckt hat.

Für frühsächsische Zeit gehörte das Paderborner Gebiet zunächst noch zur Francia antiqua.

Später gab es - mutmaßlich wohl erst nach Karl dem Großen einen Padergau, der vielleicht noch zum sächsischen Engern (einem der vier sächsischen Großgaue) zählte.
 
Probier es auf jeden Fall für die frühe römische Kaiserzeit mal mit den Cheruskern, deren Siedlungsgebiet sich von Nordosten her bis Paderborn erstreckt hat.

Hierzu noch eine Graphik: demnach saßen die Brukterer näher an Paderborn. Die Grenzen zwischen den einzelnen germanischen Stämmen anhand der antiken Überlieferungen auf Karten zu übertragen, ist überhaupt ein Problem der Geschichte.
 

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Die Grenzen zwischen den einzelnen germanischen Stämmen anhand der antiken Überlieferungen auf Karten zu übertragen, ist überhaupt ein Problem der Geschichte.

Du sagst es, genau das ist das Problem. Die Karte sieht aus wie aus dem 19.Jh und suggeriert eine falsche Genauigkeit. Gerade im Rahmen der damaligen Deutschtümelei hat sich jeder pensionierte Gymnasiallehrer, Pfarrer, Offizier mit eigenen Thesen an derartigen Spielchen beteiligt. Letztendlich wird das alles Hypothese bleiben, den es gab keine festen Grenzen zwischen den Stämmen, sondern allenfalls Siedlungskammern mit Waldgebieten und Sümpfen dazwischen.

Das war auch bis zum 12.Jh. im ostelbischen Slawengebiet nicht anders, hier hat man aber wenigsten große Burganlagen zur Lokalisierung der damaligen Bevölkerungszentren und die Ortnamenforschung gibt da auch eine Menge her.
 
@Aragorn
Tenkterer im Siegerland und Westerwald? Das höre ich aber zum ersten mal! Die waren doch eher am Rhein ansässig...

Dass die Sugambrer dort gesiedelt hätten hab´ich schon öfters gelesen IIRC wird ihr Raum aber mittlerweile eher ins Ruhrgebiet verlegt.

Mittlerweile sind die Ubier wieder ins gespräch gekommen, zumindest ist durch vergleichende Münzfunde vom Dünsberg die Wahrscheinlichkeit gestiegen ,daß diese in direkter Nachbarschaft gelebt haben.

Etwas später kommen dann IMHO auch die Chatten als Möglichkeit ins Spiel...
 
Paderborn schau mal hier Gesellschaft zur Förderung der Archäologie in Ostwestfalen e.V.
In Paderborn gibt es das Balhorner Feld, wo viele Funde gemacht wurden.
Die Stadt selber wird es mit den Franken groß, im Zuge der Sachsenkriege als Domstadt und militärischer Stützpunkt, alles andere sind kleine Siedlungen meines Wissens.
Die Sachsen dürften nicht viel früher da gewesen sein, wie die Franken. Aber genau wird man es nicht wissen, weil sämtliche hist. Beschreibungen zu ungenau sind. Enger & Westfalen sind wahrscheinlich erst Benennungen und Einteilungen der Franken, nach Matthias Springer, neuester Stand der Forschung.
 
@Aragorn
Tenkterer im Siegerland und Westerwald? Das höre ich aber zum ersten mal! Die waren doch eher am Rhein ansässig...

Auf allen einschlägigen historischen Karten kannst du gut erkennen, dass die Tenkterer rechtsrheinisch zwischen den Flüssen Sieg und Lahn saßen - also mitten im Westerwald!

Dass die Sugambrer dort gesiedelt hätten hab´ich schon öfters gelesen IIRC wird ihr Raum aber mittlerweile eher ins Ruhrgebiet verlegt.

Die Sugambrer saßen nördlich der Tenkterer, etwa zwischen den Flüssen Ruhr und Sieg.

Mittlerweile sind die Ubier wieder ins gespräch gekommen, zumindest ist durch vergleichende Münzfunde vom Dünsberg die Wahrscheinlichkeit gestiegen ,daß diese in direkter Nachbarschaft gelebt haben.

Die Ubier saßen im Bereich des Mittelrheins und an der unteren Lahn und wurden bekanntlich 38 v. Chr. von Agrippa in linksrheinisches Gebiet umgesiedelt, wo sie das Land der zuvor ausgerotteten Eburonen in Besitz nahmen.
 
die "gängigen" Karten sind aber zumeist ungenau und veraltet und widersprechen mitunter archäologischen Funden - siehe den Münzen der Ubier.

wirklich GENAUE und aktuelle Karten sind mir garnicht bekannt...
 
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