...nicht die Pickelhaube, sondern der Bär holte sich in Port Artur eine blutige Nase
Mag sein, aber es weiß doch jeder, dass die traditionelle Konkurrenz der Friedenstauben in pickelhauben tragenden, Kaiserschmarrn kräheden Hähnen besteht, die auf großzügig mit Wodka betankten Bären reiten.
Allerdings!spitzfindige Fragen sind adäquater Antworten würdig!
...wer noch keine Flotte(n) hat, aber das nötige Kleingeld oder Kreditwürdigkeit, der betreibt großangelegte Flottenprogramme -
Es geht nicht darum eine Flotte zu bauen, es geht primär nicht mal um die Größe dieser Flotte, sondern vor allem um die Geschwindigkeit der Hochrüstung.
Hätte Deutschland sich sukzessive über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten gestreckt eine Flotte aufgebaut, hätte das auch bei einer größeren Flotte wahrscheinlich niemanden gestört.
Der Wert der schon vorhandenen Schiffsbestände hätte sich durch Verfall sukzessive Reduziert, so dass die nummerische Stärke nicht so sehr ins Gewicht gefalleen wäre, wäre ein teil davon älteren Bautyps gewesen, außerdem hätte ein länger gestreckter Ausbau unter Auslastung der vorhandenen Werftkapazitäten realisiert werden können.
Der Aufbau einer großen Flotte in sehr kurzer Zeit musste demgegenüber auf 2 Ebenen im Ausland zur Besorgnis führen:
1. Dadurch dass dann alle Schiffe relativ neuen Bautyps und älteren Schiffen leistungsmäßig überlegen waren, musste diese Flotte im Hinblick auf ihre Kampfkraft in Relation zu bestehenden Flotten als stärker veranschlagt werden, als die reine Zahl der Schiffe es suggerierte.
2. Durdurch, dass die Flottenrüstung beschleeunigt vorangetrieben wurde, reichten die bestehenden Werftkapazitäten im militärichen Bereich nicht aus und mussten erweitert werden, was zur Tendenz expandierender Werften führen musste, zeitgleich mussten immer neue Flottenaufträge als lukratives Geschäft auch finanzstarke Industrielle in den Bereich des Schiffbaus locken und damit einer vertikalen Integration der Werfen in die größeren Montankonzerne Vorschub leisten, was zu der Tendenz führen musste innerhalb der Unternehmen Überkapazitäten im Schifffbau teilweise quer zu subventionieren, anstatt einen Rückbau/Umbau herbei zu führen.
Krupp und die "Germaniawerft" sind eigentlich ein schönes Beispiel.
Das Problem war nicht dass sich Deutschland eine Flotte zulegte und auch nicht die Größe dieser Flotte an sich. Das strategiche Problem, war der Umstand, dass das zur Kapazitätsausweitung und Änderung der industriellen Strukturen führen musste, die Deutschland relativ problemfrei ermöglichen würden diese bereits große Flotte in relativ kurzer Zeit noch beträchtlich zu erweitern.
Sich einfach nur auf das Stärkverhältnis der Flotten zu kaprizieren, verstellt den Blick darauf, welche Entwicklung sich für das Verhältnis der Schiffbau-Industrie ergeben hätte, wenn Deutschland die Erweiterung seiner maritimen Kapazitäten durch enorme Staatsaufträge an die Werften herbei führte, GB seinen Werften aber keine entsprechenden Aufträge zukommen ließ, die eine Erweiterung der militärischen Kapazitäten zuließen.
GB hätte was das reine Stärkeverhältnis der Flotten angeht sicher keine so großen Programme benötigt, um gegen Deutschland gegen zu halten, wie es auflegte.
Bei kleineren Programmen hätten die britischen Werften allerdings nicht adäquat zu den Deutschen oder stärker wachsen können und das hätte im Konfliktfall hinsichtlich kurzfristiger Rüstungsbeschleunigung und möglichst schnellem Ersetzen von Verlusten eine ernstzunehmnde Rolle gespielt.
was drohte denn von dort?
Naja, wenn du damit argumentierst, dass GB als erstes gerüstet hatte, solltest du gerade bei immobilen Rüstungsinvestitionen, wie Festungen schon auch dazu schreiben gegen wen.
Denn Festungen auf den Kanalinseln konnten nun wirklich nicht als Rüstugsmaßnahme gegen Deutschland verstanden werden.
Wenn es um Angst vor einer deutschen Invasion gegangen wäre und sich die Rüstung gegen Deutschland gerichtet hätte, hätte man sich auf eine Verteidigung der Ostküste eingestellt, nicht der Kanalküste.
Das die Franzose die Deutschen durch ihr Land ziehen lassen würden um von dort aus die Kanalinseln besetzten zu können, war eher unwahrscheinlich
ach - warum so humorlos?
Ich bin doch nicht humorlos. Nur wenn ich diese Position nicht deutlich darlege, laufe ich wieder gefahr von anderer Seite des ruchlosen Malefizvergehens der Alliirtenversteherei bezeichtigt zu werden, hatten wir alles schon.
Nein, im Ernst, mir ging es schon darum klar zu stellen, wie ich das Modell "balance of powers" auffasse, weil das in der Tat ja durchaus suggrieren könnte, dass damit die Erwägungen die London dabei hatte, als gemeinnütziger und philantropischer und erheblich weniger eigennützig verstanden würden, als sie eigentlich waren.