Der Stein wurde erst 1990 zum "Römerstein" umgestaltet; die alten Römer können nichts dafür.
Der Stein war nur ein Auslöser - der Standort war von Interesse. Sorry, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Genauso, wie ich aus Lesersicht meiner Thesen wohl nicht ausreichend zwischen "Haupt-" und "Residenzstadt" differenziert hatte. Für mich war die
Differenzierung selbstverständlich. Eine Hauptstadt muss nicht zwangsläufig auch eine Residenzstadt sein …
Und danach (nach dem Standort) bleibt Eglfing vom vermuteten Loisachübergang bei Rain/Penzberg (Bauer a.a.O.) nicht nur der Ort, der (in direkter Verlängerung einer Trasse über den "Rain") die kürzeste Distanz zur "Brennerstraße" markiert, sondern auch direkt in der Fluchtlinie in Richtung Kempten liegt.
In die andere Richtung - zum Innübergang bei Rosenheim - kommen wir nach ~ 10 km in Tölz an. Wenn man jetzt unterstellt, dass die Tagesetappen ~30 km betrugen (das ist hier irgendwo im Forum schon mal thematisiert worden) dann haben wir von Eglfing aus
- etwa 10 km "
Luftlinie" bis zum Beginn des "Rain"
- etwa 16 km "
Luftlinie" bis zur Höhe "Sindelsdorf"
- etwa 20 km "
Luftlinie" bis zum vermuteten (einzig möglichen) Loisachübergang
- etwa 30 km "
Luftlinie" bis zu einem Isarübergang bei Tölz und damit direkt in Richtung Innübergang/Salzburg.
Die Gegend zwischen Eglfing und Murnau war zudem (nach dem Bayerischen Denkmalschutz-Atlas) ein antiker Siedlungsschwerpunkt, in dem sich eine Fülle von Bestattungsplätzen befinden.
Und damit bin ich bei der "Tabula-Route als >Queralpenstraße< Salzburg-Kempten (Bauer S. 27) und der "Prämisse der kürzesten Verbindung" (Bauer, S. 36). Das muss alles nichts sagen, es sind alles nur ungeordnete Mosaiksteine.
Und ich bin auch bei Weitem nicht mit allem einverstanden, was Bauer schreibt. Er verortet etwa den Innübergang bei Wasserburg und den Amperübergang bei Dachau, obwohl der Verlauf der Via Julia über Schöngeising nicht nur archäologisch erfasst und ein Innübergang nördlich von Rosenheim (Leonhards- /Langenpfunzen) auch sprachlich tradiert scheint.
Bauer lokalisiert Isinisco aufgrund der Entfernung zu seinem Innübergang von Wasserburg auch bei Isen - obwohl ebenfalls in 30 km Entfernung von Wasserburg an der dokumentierten Römerstraße in Richtung Landshut / Regensburg die Ortschaft Dorfen liegt, an der ebenfalls die Isen vorbei fließt.
Und es spricht auch einiges dafür, Kleinhelfendorf an der Via Julia - 30 km vom Innübergang bei Rosenheim entfernt - als Isinisco zu lokalisieren.
Deutliche Kritik an Bauer also:
Aber deshalb muss man sich trotzdem mit den Thesen von Bauer ernsthaft auseinander setzen.