die Salzach fließt auch geradlinig von Salzburg aus kommend weiter in Richtung Donau - wir nehmen heute den Inn als den größeren und längeren Fluß, in den dann die Salzach mündet … seinerzeit könnte auch die gerade Streckenführung für die Bezeichnung des Inn-Unterlaufes als Ivaro erfolgt sein.Hier, zentral zu sehen: Regensburg (Regino) und Salzburg (Iuavo), mit der Salzach (fl. Ivaro), die anstelle des Inn in die Donau fließt beim castellum Boioduru(m) (Südseite Inn, Passau). Dagegen linkerhand die von Salzburg abgehende Straße mit Artobriga, Bedaio und Adenum (= pons ad Oeni = Innbrücke). Anhang anzeigen 19253
Aufgrund der Lage vor dem Chiemsee (Bdaio) würde ich unterstellen, dass mit der Bezeichnung "Afesia" die heutige Traun angedeutet ist.Dafür überquert die Straße zwischen Bedaium (Seebruck am Chiemsee) und Salzburg die Etsch (Fl. Afesia), die Richtung Verona fließt.
Dass die allerdings (rechts von Verona) von den oben angedeuteten Bergen (Alpen) in Richtung Verona fließen soll ist dann doch ein massiver Fehler. Offenbar sind dem Kopisten der Karte in Unkenntnis der tatsächlichen Verhältnisse die Flüsse Traun und Etsch als ein Fluß erschienen - oder der gute Kartenzeichner hat zwei Flüsse des damals gleichen Namens einfach zusammen gestückelt. Allerdings leitet sich der Flussname Traun vermutlich aus dem keltischen Wort druna (die Laufende) ab (Wikipedia). . Dieser Flussname hätte dann auch die Römerzeit überdauert. Und zu "Afesia" führt da gar kein Weg hin.
Das also zur Genauigkeit der immer wieder kopierten römischen Straßenkarten …
… und nun komme ich doch wieder "von Höckchen auf Stöckchen"
Dazu dann auch Die Bedeutung und Verbreitung von bairischen Ortsnamen
Der Name 'Traun' scheint erstmals um 790 urkundlich auf, als „dru"
(keltisch: rinnen, fließen, laufen)
Aber um welche Traun (Fluss) handelt sich da?
Nur gibt es den Fluß "Traun" nämlich mehrfach - bei Traunstein bzw. Traunwalchen usw. in Oberbayern und beim römischen Ovilava – Das römische Wels ( 1. Jahrhundert: Römische Siedlung am österreichischen Traunufer) in Oberösterreich. Auf der Karte ist der Ort wohl als "Ovilia" eingetragen.
Das bayerische Traunstein (im 10./11. Jh. ist eine Kette von Wehranlagen (Burgställe) östlich der Traun zwischen Traunstein und Siegsdorf entstanden) ist m.E. nach erst 1245 erstmals als Trauwenstain genannt, ein Ort, der 1275 mit dem Chiemgau (und mit ihm Trovnstein endgültig von Salzburg an Bayern fällt. Darauf folgt auch die Verlegung der Mautstelle von Lauter nach Travnstain.
Hat hier eine Namensübertragung von der oberösterreichischen Traun an den oberbayerischen Fluss stattgefunden, haben die Truner von der österreichischen Traun ihren Namen auf neue Besitzungen an der oberbayerischen Traun und damit an den Fluss weiter gegeben - oder haben beide Flüsse die gleiche Namensgrundlage?
Reitzenstein (Lexicon bayerischer Ortsnamen) schreibt über die Traun auf S. 278 und 318. Ich habe Reitzenstein aber schon so oft zitiert, dass ich langsam Bammel wegen Urheberrecht habe - vielleicht kann man jemand anders die Erklärung von Reitzenstein wiedergeben.
Und auch das Wort "traun" könnte für den Fluß in Oberbayern könnte noch einen anderen Ursprung haben.
Aus Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm
könnte dieses "Traun" dann eine Reminiszenz an die Salzach-Romanen sein, die an der Traun (Traunwalchen!) ihrer Heimat "treu geblieben" sind?traun, interj. , in wahrheit!, fürwahr!, wahrhaftig! herkunft und form.
mhd. entriuwen, triuwen, mnd. entruwen, truwen, trouwen, mnl. trouwen, neunl. trouwens in gleicher bedeutung. ahd. nicht bezeugt, doch steht bei Notker häufig (achtzehnmal) triuwo atqui, certe, das offenbar das genaue singularische gegenstück zu dem dat. plur. mhd. triuwen ist, vgl. Graff 5, 466. adverb. wird dieses triuwo schwerlich sein, da es das adj. triuwi ahd. so gut wie gar nicht, und besonders bei Notker nicht gibt, s. DWB treu, teil 11, 1, 2, sp. 246.
Und kurz und leserlich:
traun! 〈veraltet; noch poet.〉 wahrhaftig!, fürwahr; mhd. entriuwen „in Treue, in Wahrheit“; → treu
Auch verwandt mit "trauen":
trauen [...] mhd. trûwen, triuwen;
Und laut dem Schwäbisches Wörterbuch mit etymologischen und historischen Anmerkungen:
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"wahrlich" [...] Ableitung: "bei Treue", "bei meiner Treu"
Eine sehr steile These, ich weiß - aber … ned dass ma drüber redt, ma sogt hoid bloß.
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