megatrend
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Jeder kann sich über das Christentum äußern. Die Frage ist nur ob es sinnvoll ist. Ich versteh gar nicht wie man da überhaupt diskutieren kann. Wenn ich den Islam verstehen will, frage ich einen islamischen Theologen. Wenn ich Platon verstehen will, frage ich einen entsprechenden Philosophen. Und wenn ich das Christentum verstehen will, frage ich einen christlichen Theologen.
Äußern können sich alle. Anders gesagt, um die IDEE Christenum zu versehen reicht es nicht einer von den in der Höhle angebundenen Theologen anderer Religionen und Philosophen zu sein und nur den Schatten zu sehen.
Nach Deiner Konsequenz müsste man immer zu den entsprechenden Gläubigen/Priestern, um überhaupt eine sinnvolle Antwort zu erhalten. Die römische, keltische, germanische etc. Religionen sind ausgestorben - also könnte man sich dazu gar nicht mehr äussern.
Oder wenn ich etwas über die Zeugen Jehovas wissen möchte, dann müsste ich zwingend zu den Zeugen Jehovas gehen. Ich würde persönlich eher mal zuerst eine Sekteninformationsstelle besuchen und mich dort beraten lassen.
Natürlich. Aber wenn ich wissen will wieso das Gebäude so gebaut wurde wie es dasteht, dann frage ich seinen Architekten und nicht den des Nachbargebäudes. Der mag mir zwar erklären können warum es auf diese Art gebaut wurde, aber warum es genau so gebaut wurde wie es nun dasteht wird der mir das auch nicht sagen können.
Das ändert aber nichts am Gebäude. Wenn Dir der Architekt sagt, das sei der modernste und genialste Bau von ganz Westeuropa, dann nimmst Du das für bare Münze?
=> Nein, eigenes Denk- und Urteilsvermögen ist gefragt!
Wenn der mir dann den Buddhismus erklärt hat, dann kann ich auch zu anderen gehen und mir anschauen wie die den Buddhismus sehen. Natürlich. Aber andersrum macht das einfach null Sinn.
Es gibt auch Leute, die Bücher über den Buddhismus geschrieben haben... Leute, die notabene keine Buddhisten sind. Etwas salopp gesagt kann man ein Buch über Afrika schreiben, selbst wenn man kein Afrikaner ist. Natürlich macht so etwas Sinn - sich in eine Materie vertiefen, die Sachen ordnen und verständlich für die Leserschaft präsentieren. Anschaulich eben.
Ich rede nicht vom Körper, sondern von Denkmodellen.
Ich auch. War halt bildlich gemeint.
Wir sind in dem Denkmodell der Aufklärung gefangen. Wir können uns nicht in einen Menschen reinversetzen dessen Leben vom Glauben bestimmt wird, genausowenig kann sich dieser in unsere Denkweise reinversetzen.
Wer sind dann "wir"? Es gibt auf dieser Welt sicher noch Leute, die sich als streng katholisch bezeichnen, dann gibt es Atheisten/Nihilisten/Agnostiker. Du siehst darin also zwei Welten, die je separat sind und voneinander nichts wissen? *kopfschüttel* Es gibt doch Atheisten, die haben die ganze Ausbildung in religiöser Hinsicht gemacht (Schule, Unterweisung etc.), umgekehrt gibt es doch Leute, die atheistisch erzogen wurden, dann sich zum Glauben bekehrt haben. Die Grenzen sind doch fliessend.
Also ist unserem Denken eine Grenze gesetzt. Und seinen Horizont kann man auch nur innerhalb dieser Grenze erweitern - außer man gehört zu den wenigen die diese Grenze überschreiten können. Ich persönlich hab allerdings noch nie jemanden kennengelernt der dazu in der Lage war.
Ich denke, man kann durch Bildung, aufmerksames beobachten (ich meine jetzt nicht nur mit den Augen), Diskussion, Beteiligung in Foren etc. sich den Horizont beträchtlich erweitern.
Dann nenne mir etwas, worin ich mich nicht hineinversetzen kann bzw. wo ich eine Grenze nicht überschreiten kann.