Wahrscheinlich lag es daran, dass das römische Ersatzheer immer vor dem Fall der Stadt da war.
Korrekterweise heißt es Entsatz~, entsetzen etc. Aber das kriegen auch Muttersprachler nicht immer korrekt auf die Reihe
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Wahrscheinlich lag es daran, dass das römische Ersatzheer immer vor dem Fall der Stadt da war.
Gerade deshalb weil es so viele befestigte Städte in Italien gab hatten die Römer so viel Erfahrung mit Belagerungen.
Selbst wenn man heute noch nach Latium reist und dort viele der wirkliche alten Städte auf den Hügeln und Bergen besichtigt sind immer wieder noch die alten Befestigungsanlagen teilweise sichtbar. Oft Zyklopenmauern von beträchtlichem Umfang.
Belagerungen dauerten in der Antike allgemein lang und waren für den Belagernden eine schwierige und aufreibende Arbeit. Von den Römern gibt es ja den Spruch, daß sie Kämpfe ebenso mit der Schaufel gewannen wie mit dem Schwert. Die Römer waren im schnellen anlegen massiver Feldbefestigungen der Armee Hannibals deutlich überlegen.
Aber auch die Römer brauchten mehrere Jahre um die Italischen Städte zurück zu erobern. Capua wurde beispielsweise nicht gestürmt sondern kapitulierte nachdem die Römer es ausgehungert hatten.
Hannibals Armee hatte nicht die für solche Kämpfe erforderliche Beharrlichkeit und Zähigkeit. Seine Truppen waren in der Feldschlacht hervorragend, im Stellungskrieg neigte aber Hannibal dessen Überlegenheit immer auf Bewegung basierte sehr rasch dazu, aufzugeben und weiter zu ziehen um an anderer Stelle zuzuschlagen. Die Römer konnten im Gegensatz zu Hannibal selbst sich an einer Stelle jedoch regelrecht verbeißen.
Das ist daher auch eine Frage der Militärkultur beider Seiten.
Quintus Fabius schrieb:Hannibal hat auch in Spanien bei Beginn des Krieges und mit Belagerungswaffen große Mühe gehabt auch nur eine Stadt einzunehmen.
Quintus Fabius schrieb:Zur Frage des verfügbaren Rekrutenpotentials möchte ich das Buch Rome at War empfehlen. Dort gibt es detaillierte Ausführungen zur Frage der noch verfügbaren lebendigen Wehrkraft Roms nach Cannae.
Quintus Fabius schrieb:Du schreibst das Hannibal seine Armee auf die geänderte Kriegsform hin ausrichten hätte müssen. Wie aber hätte er dies tun sollen und wäre es überhaupt sinnvoll gewesen? Hätte Hannibal sich massiv Belagerungswaffen beschafft und wäre er mit seiner numerisch immer noch unterlegenen Armee in Belagerungen eingetreten, wäre sein entscheidender Vorteil, die Überlegenheit in der Feldschlacht dahin gewesen.
El Quijote schrieb:Wenn ich mich Recht erinnere, beließen sie es bei einer Delegation, die Hannibal bat, mit der Belagerung doch bitte aufzuhören...)
Beetlebum schrieb:Nach dem Fall Sagunt hat Rom ultimativ die Auslieferung Hannibals und der sich bei ihm befindlichen karthagischen Ratsherrn verlangt. Der Ablehnung dieser Forderung folgte die Kriegserklärung Roms. (Zu diesem Zeitpunkt hatte Hannibal den Ebro nicht überschritten.) Es scheinen mir daher eher die Römer Hannibal unter Zugzwang gesetzt zu haben
Vielleicht war man einfach mal froh ihn loszusein, so dass man ungestört in Italien in Ordnung bringen konnte, was durch Hannibals Anwesenheit in Unordnung geraten war.
So, doch noch fündig geworden. Die unten genannten Herren datieren übereinstimmend das Jahr 203 v.Chr. (Ende) für Hannibals Ankunft an der nordafrikanischen Küste.
...
Ende November 218 v.Chr. trafen die Legionen des Tiberius Sempronius Longus in Oberitalien ein. Das war nach der Schlacht am Ticinus und natürlich nach der Ankunft Hannibals in der Poebene.
Hallo Turgot, vielen Dank.
Die Daten stammen demnach sämtlich aus der römischen Geschichtsschreibung.
Du meinst, das der Verweildauer Hannibal in Italien und den damit einhergehenden Zerstörungen und Verheerungen von den römischen Geschichtsschreibern bewusst verzerrt wurde, um damit die Gerechtigkeit, weil „Hannibal und die Karthager sind ja ganz üble Gesellen waren“, des Krieges herauszustellen?
Wenn man das natürlich mit anderen Daten, zB auch archäologischen Erkenntnissen stützen könnte? :grübel:
Kann ich mir nicht so wirklich vorstellen.
Sagen wir mal so: ich kann mir die fünfzehn Jahre nicht recht vorstellen, und suche daher nach anderen Erklärungen.
Wenn man das natürlich mit anderen Daten, zB auch archäologischen Erkenntnissen stützen könnte? :grübel:
...Oder ist es der Umstand, dass es sicher doch so mit einigen nicht ganz unerheblichen Problemen verbunden gewesen sein dürfte, über eine so lange Zeit, das Heer mit den notwendigen Nahrungsmittel und sonstigen Mitteln für die Kriegführung zu versorgen?
Mit ist bisher noch keine Literatur oder Quelle bekanntgeworden, die die fünfzehn Jahre in Frage gestellt hätte. Eine knifflige Frage.:grübel:
Hannibals Antritt wird eng mit den Verhandlungen betr. Sagunt begründet, die die Römer in Karthago führten. Vorher ist recht wenig passiert, obwohl der Vorgang einige Monate dauerte
In der Tat. Gemäß den Quellen hat Hannibal seine Truppen nach dem Fall von Sagunt in den Urlaub geschickt und er selbst unternahm eine Wallfahrt nach Gades.
Zu diesem Zeitpunkt muss es doch schon eine Kriegserklärung vonseiten der Römer gegeben haben. ...Welchen Sinn verfolgte er damit, seinen Aufbruch nach Italien aufzuschieben?
Ich stelle mal die Passage aus Albert, Bellum Iustum, ein, S. 101f. :
Somit konnte er gar keinen Vertragsbruch begonnen haben, da offiziell schon der Kriegszustand zwischen Rom und Karthago bestand, wenn auch noch keine direkten Feindseligkeiten stattgefunden hatten. ... Es bleibt ... die Tatsache, dass Rom keineswegs die Belagerung Sagunts zum Anlaß genommen hat, in Karthago zu intervenieren, sondern sich erst nach der Eroberung der Stadt zur Aktivität entschloss. Dieses hat seinen Grund wohl darin, dass man sich in Rom bewußt war, keinen sicheren Rechtsgrund für das Eingreifen zu besitzen."
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