Und genau da kommen wir zum nächsten Phänomen, dass die Menschheit rein biologisch einzigartig macht: Die Menopause. Gibt es sonst nicht im Tierreich. Die aufpassenden "Omas" haben garantiert auch eine Rolle bei der wahren Menschwerdung gespielt.
Nicht nur die älteren Frauen werden aufgepaßt haben sondern auch die größeren Kinder, müssen nicht unbedingt die Geschwister gewesen sein. Vielleicht müssen wir uns bei der Bertrachtung der Wildbeutergruppen von unseren heutigen Kleinfamilien lösen, die sind geschichtlich betrachtet doch ein eher neues Phänomen.
Die Gruppengröße betrug 20 -über 100, also überschaubar und eine Unterscheidung meine Kinder - deine Kinder ist bei 10 -15 Kindern eher unerheblich. Die erfahrenen älteren Männer und Frauen waren für die Gruppe und die Weitergabe des Wissens wichtig, es gab ja noch keine Bücher und "kein Google + Wiki".
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Modern Hunter-gatherers an early symbolic culture (Alan Barnard)
Aber ob die Evolution deshalb die Menopause erfand, ich weiß nicht, bisher dachte ich immer, daß hängt mit der langen Kindheit des Menschen zusammen und die Lebenserwartung war niedriger also mußte "Mutter Natur" noch mind. 15 Jahre Aufzuchtszeit nach der letzten Geburt einkalkulieren.
Der weibliche Zyklus schwankt zwischen 24 und 35 Tage. Der Mondzyklus schwankt hingegen nicht so dramatisch.
Dass Frauen aus naturnahen Völkern ihren Zyklus mit dem Mond abstimmen können, liegt nicht am Mond und der Frau sondern an der Sonne, die den Mond nachts erhellt. Durch das indirekte Licht bei Nacht wird der weibliche Zyklus regelmäßiger. Es geht also auch mit einem Nachtlicht im Zimmer.
Diese Theorie habe ich noch nie gehört, wo kommt die her?
Zur Frage der Geburtenregulierung eine interessante Studie über Buschvölker der Kalahari, die ich vor ca. 100 Jahren mal gelesen habe. In dem betreffenden Volk (Jäger-Sammler-Kultur) war das Leben so eingerichtet, dass die Frauen 2/3 zur Nahrung der Allgemeinheit beisteuerten, eine schweißtreibende Angelegenheit, die zudem mit dem Tragen der kleinen Kinder (bis 2 Jahre) belastet ist. Gleichzeitig gibt es in diesem Volk ein Tabu: eine Frau, die ein Kind zur Welt gebracht hat, darf knapp 4 Jahre keinen Geschlechtsverkehr mehr ausüben. Die Frage lautet natürlich: was soll ein solches Tabu, warum 4 Jahre kein Sex?
Nun haben Soziobiologen die herrschenden Bedingungen dieses Volkes in einen Rechner gegeben und den optimalen Geburtenabstand für eine erfolgreiche Kinderaufzucht ermittelt. Ergebnis der Simulation: 3.88 Jahre = nahezu exakt das, was das Tabu des Stammes befiehlt.
Ich finde solche Übereinstimmungen erstaunlich, zeigen sie doch ein unglaubliche Anpassungsfähigkeit menschlicher Kulturen.
(Quelle: N. Jones & R. Sibly, Human Behaviour and Adaptation 1978)
danke @eumolp, endlich ordentliche Quellen.
Der an die Lebensbedingungen angepaßte Geburtenabstand in der Kalahari ist doch aber nur ein Modell unter vielen, bei den eiszeitlichen Großwildjägern könnte das anders gewesen sein, vielleicht war auch die Sippe größer, weil mehr Treiber die Jagd erfolgreicher macht z.B.
Übrigens, für den optimalen Geburtenabstand hätten wir nicht die Kalaharivölker oder den Rechner bemühen müssen, 3 Jahre gelten noch heute als optimaler Abstand.:winke: