WK-1: "Deutschland trug zweifellos große Schuld am Kriegsausbruch"

#298
Ein paar Anmerkungen zum Schlieffenplan und England.

Schlieffen und die späteren Bearbeiter des Plans rechneten fest mit einem Kriegseintritt Englands (und zwar niht nur wegen der Verletzung der belgischen Neutralität). Dennoch sah man Möglichkeiten den Kriegseintritt zu verzögern (das englische Parlament musste - so vermute ich - einem Kriegseintritt zustimmen und hierzu wollte man nicht die Argumente liefern). Es gab den Gedanken einer Bestechung Leopolds II., später die Vereinbarung eines Durchmarschrechtes (eine unrealistische Annahme, einige zweifeln sogar an Belgiens Neutralität, das es Vereinbarungen mit Frankreich gegeben haben soll), die Hoffnung, Frankreich verletze die Belgische Neutralität vor Deutschland sowie ein Verzicht auf Kriegserklärungen.

Wie gesagt, es ging nur darum den Kriegseintritt Englands zu verzögern. Rein zahlenmäßig fiel das Britische Expeditionskorps (BEF) bei den Millionenheeren in Frankreichkaum ins Gewicht (dann schon eher die afrikanischen Truppen Frankreichs, deren Überschiffung erst die italienische, ö-u und deutsche, dann die ö-u und deutsche, schließlich die deutsche Marine allein verzögern sollte). Man sah den Einsatz der BEF im Gegenteil eher als günstig an, da man die BEF dann zusammen mit den Franzosen einkesseln konnte. Die ohnehin beschränkten Möglichkeiten Englands einen Landkrieg zu führen, wären dann weiter reduziert. Diese Annahme ist auch richtig - wenn man mit einem sehr starken rechten Flügel angegriffen hätte.

Da die BEF auch bei der Marneschlacht dabei war, hat sie den Ruf entscheidend zum Gesamtsieg beigetragen zu haben (die schnelle, reibungslose Kanalüberfahrt ohne Störung durch die kaiserliche Marine half auch das Renomee zu heben).

Tatsächlich haben einige (von der Goltz, Tirpitz) erfolglos von Moltke verlangt, sofort die Kanalhäfen zu besetzen (die nach dem Schlieffenplan durch den weiten Vorstoß des rechten Flügels automatisch an Deutschland fallen sollten, wenn auch etwas später), so daß die Verschiffung weiter im Westen stattfinden mußte. Eine frühe Seeschlacht (nicht nur von Tirpitz, sondern zB auch von Gröner quasi als auf See verlängerter Teil des rechten Flügels gefordert) gehört auch zu diesen Überlegungen.

Der Schlieffenplan hatte enormes Potential - man hätte ihn nur anwenden müssen. Im Osten sah man die Erfolgsaussichten eines Hauptfeldzuges schon zu Beginn nicht. Wäre der Schlieffenplan mit Erfolg umgesetzt worden, wären die Möglichkeiten Englands beschränkt gewesen.
 
#298
Tatsächlich haben einige (von der Goltz, Tirpitz) erfolglos von Moltke verlangt, sofort die Kanalhäfen zu besetzen ...
Der Schlieffenplan hatte enormes Potential - man hätte ihn nur anwenden müssen. Im Osten sah man die Erfolgsaussichten eines Hauptfeldzuges schon zu Beginn nicht. Wäre der Schlieffenplan mit Erfolg umgesetzt worden, wären die Möglichkeiten Englands beschränkt gewesen.

Das erinnert alles an die Tirpitz-Schrift "Deutsche Ohnmachtspolitik im Weltkrieg", mit der ex post theoretisch gezeigt wurde, wie der verlorene Krieg zu gewinnen war. ;)
 
Danke Turgot (#301)

#300
Diverse Institutionen versuchen Einfluß auf die Politik zu machen. Das ist in Deutschland und anderwo so. Ich meine, dass das Militär nicht die Politik bestimmt hat (auch wenn Militärs wie Caprivi Kanzler wurden). Die außenpolitische Linie wurde doch eindeutig von Bülow, Hostein, Bethmann, Kinderlen-Wächter bestimmt. Tirpitz hatte sicherlich Einfluß über seine Behörde hinaus (wobei Marineangelegenheiten regelmäßig mit Außenpolitik zu tun haben) - aber keinen entscheidenden (was nicht wenige bedauern).
Der Schlieffenplan war ein militärischer Plan und er war - hoffentlich - der Reichsleitung bekannt. Ein Zweifrontenkrieg ist riskant, das liegt in der Natur der Sache. Die Diplomatie muss sich darauf einstellen und da darf sie eben nicht überall anecken. Deutschland liegt in der Mitte Europas, daran können die Militärplaner nichts ändern.

Ab 1916 war Deutschland eine Militärdiktatur. Das ist richtig. Das war nur möglich, weil sich die Zivilregierung über (Friedens- und Kriegs)-Jahre nicht mit Ruhm bedeckt hat.

Preußen hatte die meiste Zeit seiner Existenz ein gutes Verhältnis mit Rußland. Das Reich anfangs auch. Es wurde später schlechter, aber bestimmt nicht so, dass man Krieg führen wollte. Die Kriegsgefahr kam erst mit der Triple Entente und der Bindung zu Ö-U. Aber zwischen Rußland und Deutschland gab es keine wirklich schweren Konflikte. Der Erfolg im Osten am Ende des 1. Weltkriegs und die Suche nach Expansionsmöglichkeiten nach dem verlorenen Krieg lenkten den Blick auf die damalige UdSSR und führten zum Unternehmen Barbarossa. Erst in jüngster Zeit scheint sich das Verhältnis etwas zu normalisieren.
 
Schlieffen und die späteren Bearbeiter des Plans rechneten fest mit einem Kriegseintritt Englands
Aber wie kamen sie zu diesem Fehlschluß? Und wäre es nicht Aufgabe der politischen Führung gewesen, zu beurteilen, ob England in den Krieg eintritt oder nicht? Darf die militärische Führung Entscheidungen, wie die Auswahl der Kriegsgegner und den Bruch der Belgien-Garantie, selber treffen?

(das englische Parlament musste - so vermute ich - einem Kriegseintritt zustimmen und hierzu wollte man nicht die Argumente liefern).
Das brit. Parlament musste so wie der deutsche Bundesrat einem Kriegseintritt zustimmen. Das war sozusagen die Hürde, die Grey überspringen musste.

Rein zahlenmäßig fiel das Britische Expeditionskorps (BEF) bei den Millionenheeren in Frankreichkaum ins Gewicht
Das ist aber wieder die rein militärische Betrachtungsweise. Bei einem späteren Friedensschluß fällt das politische Gewicht der Briten dann sehr ins Gewicht. Wenn man nur in den Kategorien von Sieg oder Niederlage denkt natürlich nicht.

Wäre der Schlieffenplan mit Erfolg umgesetzt worden, wären die Möglichkeiten Englands beschränkt gewesen.
Das ist Ansichtsache. Hitler hat den Schlieffenplan erfolgreich umgesetzt, geändert hat es am Ergebnis nix. Auch nach dem Ausscheiden Frankreichs bleiben mit Russland, England, Italien und USA immer noch 4 Großmächte als (potentielle) Gegner.

Der Schlieffenplan war ein militärischer Plan und er war - hoffentlich - der Reichsleitung bekannt. Ein Zweifrontenkrieg ist riskant, das liegt in der Natur der Sache. Die Diplomatie muss sich darauf einstellen und da darf sie eben nicht überall anecken.
Der Schlieffenplan war dem Kanzler bekannt, genauso war aber der Heeresleitung bekannt, dass der Kanzler einen Krieg mit GB vermeiden wollte. Es war ihr nur egal. Eine interessante Frage ist, ob der Kanzler die Macht besessen hätte, in die Militärplanung einzugreifen. Wenn also Hollweg gesagt hätte: "Herr Moltke, das mit dem Durchmarsch durch Belgien geht leider nicht, entwerfen sie mal eine andere Strategie", hätte Moltke das gemacht?

Was die Diplomatie angeht, so haben die Militärs doch quergeschossen, wo immer möglich. Es war doch Tirpitz, der jedesmal, wenn ein Ausgleich mit GB über eine Beschränkung im Flottenbau erreicht werden sollte, nach Kräften auf den Kaiser eingewirkt hat, um das zum scheitern zu bringen.
 
Aber wie kamen sie zu diesem Fehlschluß? Und wäre es nicht Aufgabe der politischen Führung gewesen, zu beurteilen, ob England in den Krieg eintritt oder nicht? Darf die militärische Führung Entscheidungen, wie die Auswahl der Kriegsgegner und den Bruch der Belgien-Garantie, selber treffen?

Man kann vielleicht etwas vereinfachend sagen, das die Bedeutung der Beurteilungen des Generalstabes mit Ausmaß und Häufigkeit der außenpolitischen Krisen anstieg. Das hat dann natürlich den Reichskanzler und Kaiser beeinflusst. Davon einmal abgesehen hat sich Bethmann Hollweg auf dem militärisch strategischen Fachbereich nicht unbedingt für wirklich kompetent gehalten und hat deshalb wohl auch den Schlieffenplan ohne Murren akzeptiert, obwohl dieser den außenpolitischen Handlungsspielraum des Reiches eingrenzte.

Interessant ist auch, das beispielsweise Schlieffen von einer kurzen Kriegsdauer ausging, während sein Nachfolger Moltke von einen langen Krieg ausging. Eigenartiger Weise hat Moltke sich aber in den Jahren 1906 bis 1912 doch in seinen personellen Forderungen sehr zurückgehalten, was überhaupt nicht zu seiner Überlegung passt.

Das brit. Parlament musste so wie der deutsche Bundesrat einem Kriegseintritt zustimmen. Das war sozusagen die Hürde, die Grey überspringen musste.

Den Kriegsgrund für das Parlament hat das Deutsche Reich ja bekanntlich schon durch die Implikationen des Schlieffenplans geliefert

Der Schlieffenplan war dem Kanzler bekannt, genauso war aber der Heeresleitung bekannt, dass der Kanzler einen Krieg mit GB vermeiden wollte.

Dem Kanzler schon, aber dem Kriegsminister nicht und das war problematisch, denn der Generalstabschef hatte dem Kriegsminister seine personellen und materiellen Wünsche vorzutragen. Der Minnister entschied dann, was er dem Reichskanzler vorlegen würde. Wenn der Kriegsminister aber keine Kenntnis vom Schlieffenplan und seinen großen personellen Voraussetzungen hat, wird es schwierig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber die Militärs rechneten laut admiral damit, dass GB ohnehin also auch ohne den Schlieffenplan und Einmarsch in Belgien, in den Krieg eintreten würde.

Na ja, dann meinten die deutschen Miliärs mehr zu wissen, als das britische Kabinett, denn diese war sich sich in dieser Frage alles andere als einig. Erst der deutsche Eimarsch hat die britische Entscheidung herbei geführt.
 
Aber die Militärs rechneten laut admiral damit, dass GB ohnehin also auch ohne den Schlieffenplan und Einmarsch in Belgien, in den Krieg eintreten würde.

Hab ich auch nicht verstanden. Quellen fehlen dazu völlig.

Kann man das mal anhand der Dezember-Lageberichte der "Militärs" für die Jahre bis 1913 belegen?

Wäre das anhand der Gespräche im Dez. 1912 über den möglichen Kriegsausbruch belegbar, abseits der Äußerungen von W. II?
 
Lebenserinnerungen mögen einen Beitrag zum Verständnis bringen, sicher auch die hier inhaltlich laufend wiedergegeben von Tirpitz.

Ich hatte aber nach Quellen zu dieser Lageanalyse gefragt.
In welchem periodischen Memo der Generalität zur militärischen Lage am Jahresende, die sich frank und frei mit dem Kriegsszenario Europa befaßt und die deutschen Optionen und Bündniskonstellationen beleuchtet, müßte ich suchen?

Welcher sonstige Lagevortrag gibt das her?
 
Da kann ich leider nicht dienen, das übersteigt meine Möglichkeiten. Beim "Testament des Grafen Schlieffen" von Gröner handelt es sich nicht um Lebenserinnerungen, sondern einer Analyse des Feldzugs unter Moltke unter Berücksichtigung der Gedanken Schlieffens. Ich nutze Gröner gerne, weil er an höchster Stelle dabei war, ein allgemein anerkannter Fachmann ist, nicht in revisionistische Aktivitäten verstrickt war, nachvollziehbar argumentiert und er mich beim Abklopfen diverser Themen mit Primär- und Sekundärliteratur oft (natürlich nicht immer) überzeugt hat.
 
# 303
Das erinnert auch z.B. an Wilhelm Gröner, der mit dem Ebert-Gröner-Pakt faktisch die Weimarer Republik ermöglichte und auch mehrmals demokratischer Minister war, und 1917 die Kriegsführung heftig kritisierte. Es ist nichts besonderes, dass es nach solchen Ereignissen Schuldzuweisungen gibt und der Vorwurf, danach weiß man vieles besser, liegt nahe. Der Fall liegt hier doch etwas anders, denn was ex post gesagt wurde, ist auch schon vorher gesagt worden, teilweise (bei Tirpitz) war es Gegenstand einer konsequenten, über 10 Jahre durchgeführten Politik. Es greift auch zu kurz zu sagen, dass die Kritiker ein paar Pfeile auf den Generalstabskarten anders gesetzt hätten und dann wäre alles besser gelaufen. Die Kritik geht viel mehr ins Grundsätzliche.

Was Gröner (stellvertretend für die Schlieffenanhänger, deren Gedanken letztlich für den Aufbau der Reichswehr und Wehrmacht maßgebend wurden) kritisierte, ist die Abkehr von den Grundsätzen, die Schlieffen (1891 bis 1905 Chef des Generalstabs) den Generalstabsoffizieren beigebracht hatte. Von der politischen Lage (die wurde ihm vorgegeben) und militärischen Gegebenheiten (personelle Unterlegenheit) ausgehend, entwickelte er Konzepte (das Wort Plan ist missverständlich), die – einen Frontalangriff und eine Materialschlacht ausschließend – einen Angriff auf die Flanke (also schwächere Stelle) des Gegners zum Ziel haben (Cannae-Idee). Ein solcher Angriff bedeutet beim Ansatz (beim Überholen des Gegners) ein ziemliches Risiko, steht man aber in der Flanke oder gar im Rücken, sind die Abwehrmöglichkeiten begrenzt. Dieses Risiko sollte begrenzt werden durch Überlegenheit an den entscheidenden Stelle und Schnelligkeit (Eisenbahnlinien). Im großen Stil umgesetzt wurden diese Ideen im 2. Weltkrieg (Blitzkriege, aber auch durch den Amerikaner Patton) und von Israel.

Moltke, der sich persönlich als Generalstabschef für ungeeignet hielt (da zu risikoscheu) und sich gegen die Bestellung wehrte, trat dann mit neuer Mannschaft seinen Dienst an (vgl. Groß, Schlieffenplan, http://www.mgfa.de/pdf/ZMG 1_07_web.pdf). Gröner beschreibt, dass Schlieffen gerade mit den höchsten Offiziersrängen nicht gerade fein umgegangen ist, was diese in eine gewisse Opposition brachte. Fakt ist, dass der Schlieffenplan gewisse Änderungen erfuhr, die für sich allein noch nicht so bedeutsam waren (da man nicht durch die Niederlande marschieren wollte, war es anfangs! nicht sinnvoll zu viele Einheiten beim rechten Flügel zu haben, zumal man mit dieser Umgruppierung über die wahren Absichten hinwegtäuschen konnte; nachdem man in Belgien Raum gewonnen hatte, konnte man – es gab konkrete Pläne von Eisenbahnchef Gröner – Einheiten vom linken zum rechten Flügel zu transportieren).

Was 1914 gemacht wurde, war eben keine Umgruppierung, sondern Frontalangriff in Lothringen u.a. mit den für den rechten Flügel bestimmten Kräften. Am rechten Flügel hat die 2. Armee (von Bülow) ebenfalls frontal angegriffen statt zu umfassen. Gröner (der den Namen Bülow nie erwähnt), dass Bülow bereits vor dem Krieg dafür bekannt war mit Masse vor dem Feind aufzutreten (sprich: Frontalangriff). Bülow, der das besondere Vertrauen Moltkes besaß, hatte auch den Oberbefehl über die 1. Armee (von Kluck, der allerdings operativ eingestellt war) und befahl dieser an seine Armee heranzukommen (sprich: die Umfassung abzubrechen). Dieses Verhalten von Bülows ist auch später – lt. Gröner – vom Reichsarchiv heftig kritisiert worden. Die Lagebeurteilung war schlechter als die Lage selbst. Tatsächlich hatten Teile der 1. Armee Kluck die Umfassung durchgeführt, zwischen ihnen und Paris (etwa 50 km) waren keine Feindkräfte mehr (es war durchaus im Bereich des Möglichen, dass der Schlieffenplan funktioniert hätte). Kluck erhielt Befehl zu halten. Möglicherweise war es Moltkes wichtigstes Ziel Deutschland feindfrei zu halten (dazu passen die Operationen in Lothringen und die Truppenentsendung nach Ostpreußen) und Materialschlachten auf fremden Gebiet durchzuführen (Vorkriegsäußerungen über einen langen Krieg passen hierzu).
Vollkommen anders Schlieffen: Die Franzosen sollten weg von ihren Eisenbahnendpunkten (eben ins südliche Reichsgebiet), die Russen sollten – getrennt - zu den deutschen Eisenbahnendpunkten, die Deutschen zu den belgischen und nordfranzösischen Eisenbahnen.
Die Kritik an der Strategie im Osten fällt deutlich milder aus (es geht hier eher um die fehlende Gesamtschau der deutschen und ö-u Heere), die Operationen bei Tannenberg entsprechen den Schlieffen’schen Lösungsvorschlägen (Teilung der russischen Armeen durch die Masurische Seenplatte, getrenntes Schlagen der Armeen). Die Kritik setzt erst wieder bei der 2. OHL an, insbesondere der dann einsetzenden Materialschlachten, die für Deutschland nicht vorteilhaft sein konnten. Der Umfassungsgedanke konnte im Westen nicht mehr greifen , wohl aber im Osten. Max Hoffmann beschreibt, wie die russische Armeen, deren überstürzter (ein wichtiger Punkt nach Schlieffen) Aufmarsch nach Tannenberg durcheinandergeraten war, geradezu ideal für einen deutschen Umfassungsangriff standen (Einzelheiten bei Max Hoffman, Krieg der verlorenen Gelegenheiten).

Kurz: Es ging darum, dass die militärische Grundkonzeption geändert wurde (und zwar in eine Richtung, die vorher bewusst abgelehnt wurde). Das scheint mir eher eine historische Tatsache zu sein. Ob der „echte“ Schlieffenplan funktioniert hätte, werden wir nie erfahren.

Bei Tirpitz ist die Sache noch deutlicher. Da wird mit erheblichen Kosten über 16 Jahre eine Schlachtflotte aufgebaut, wenn man sie braucht, verrottet sie in den Häfen als Objekt für Verhandlungen, die nie stattfinden.
 
Das war mir leider nicht klar, ich vermutete, Du beziehst dich auf Groeners "Lebenserinnerungen".

Bezügl. der Schlieffen-Studie von Groener wäre der Hintergrund kritisch zu hinterfragen: hierzu gibt es die vorzüglich Dissertation von Johannes Hürter: Wilhelm Groener: Reichswehrminister am Ende der Weimarer Republik(1928-1932), erschienen als Beiträge zur Militärgeschichte Band 39.
 
#305
Bei allen Paralellen der Weltkriege darf man doch nicht die Unterschiede vergessen. Die USA waren im 2. Weltkrieg eine Militärmacht, die in Frankreich eine Landeoperation durchführen und Deutschland (mit einer Ostfront) besiegen konnte. Es ist undenkbar, dass die USA (mit England) in einem deutsch besetzten Frankreich landen konnten. Dafür fehlten den Amerikanern damals alle Voraussetzungen.

Jeder Generalstabschef hätte Bethmann auf die Frage, ob man Frankreich ohne durch Belgien zu gehen, hätte angreifen können, eine Antwort gegeben. Diese Frage wurde ja geprüft und abschlägig beschieden (ich erinnere mich allerdings bei Tirpitz - oder Bülow - gelesen zu haben, dass einige Generalstabsoffiziere der Auffassung waren, ein Angriff durch Lothringen wäre möglich; ich habe hierüber allerdings nie weiteres gefunden). Man kann aber sagen, dass auch bei optimistischer Annahme die Antwort auf sehr hohe Risiken hingewiesen hätte. Was hätte Bethmann getan? Es war doch nicht die Frage, ob durch Belgien oder durch Lothringen, sondern welche Politik den Krieg vermeidet. Ich bin der Überzeugung, dass dies auch Bethmanns Auffassung war. Mit seiner zig-zag Politik eckte er überall an und taumelte hilflos in die Katastrophe. Bethmann managte die Julikrise, der Schlieffenplan kam erst im August zum Zuge.
 
#314
Ich habe Hürter in Teilen gelesen. Er hält Gröner für eine bedeutende Persönlichkeit, mit einer Ausnahme, bei seinen Ausführungen zum Schlieffenplan.
 
Aber die Militärs rechneten laut admiral damit, dass GB ohnehin also auch ohne den Schlieffenplan und Einmarsch in Belgien, in den Krieg eintreten würde.
Hab ich auch nicht verstanden. Quellen fehlen dazu völlig.
#309
Wilhelm Gröner schreibt dies in seinem Buch, es gibt ein eigenes Kapitel über England.

So, nach einigem Suchen kann man das hierdurch jedenfalls für 1912ff. aufgreifen:

Denkschrift Moltke an Bethmann Hollweg vomn 21.12.1912, eine Einschätzung der Bündnislage, ohne dass Belgien erwähnt wird. Unterschrieben durch Ludendorff, Abschrift auch an Kriegsminister:

"Dem bewaffneten Zusammenstoß zweier der großen Militärmächte Europas wird, bedingt durch die wechselseitigen Verträge, der Ausbruch eines allgemeinen Europäischen Krieges folgen. In einem solchen verfügt die Triple-Entente über die gesamten Land- und Seestreitkräfte Frankreichs, sofern erstere nicht in Nordafrika gefesselt sind, über die englische Seemacht und das Englische Expeditionskorps und über die Kräfte Rußlands in Europa ..."

Bemerkenswert ist noch die Änderung zum ursprünglichen Entwurf 16.12.1914: Ein Satzeinschub nach Satz 1 ist entfallen: "In einem solchen steht die Triple-Entente militärisch geschlossen da."

Reichsarchiv, Der Weltkrieg 1914-1918, Kriegsrüstung und Kriegswirtschaft, Anlagen zum ersten Band, s. 158.


1. Jetzt kommt die Frage nach Huhn und Ei: geht die Militärführung davon aus, dass aufgrund der Feldzugplanung (Belgien) auch Gro0britannien in den Krieg verwickelt wird, oder - was nach der Formulierung mir wahrscheinlich erscheint - wird die Feldzugplanung (Belgien) in keiner Weise politisch problematisiert, weil aufgrund der wechselseitigen Verträge in jedem Fall mit dem Eingreifen Großbritanniens gerechnet wird.


2- Anschlußfrage: wann setzte diese Lagebeurteilung betr. Großbritannien ein (vor 1912?)


3. In der gleichen Denkschrift wird das Entfallen der früher einkalkulierten 5 italienischen Armeekrops zzgl. 2 Kavalleriedivisionen problematisiert (S. 161). Der Dreibund wird in besonderer Weise als Defensivbündnis herausgestellt, das auf Offensivziele der Triple-Entente reagieren müsse. Im Umkehrschluss: Präventivschlags-Planung.


4. Militärische Option als Relutante von (3.):
"Wir werden, wenn sich die politische Lage Europs nicht ändert, der zentralen Stellung Deutschlands entsprechend immer genötigt sein, nach mehreren Seiten Front zu machen und daher uns nach einer Seite mit schwächeren Kräften defensiv verhalten halten müssen, um nach der anderen offensiv werden zu können. Diese Seite kann immer nur Frankreich sein. Hier ist eine rasche Entscheidung zu erhoffen, während ein Offensivkrieg nach Rußland hinein ohne absehbares Ende sein würde. Um aber gegen Frankreich offensiv zu werden, wird es nötig sein, die belgische Neutralität zu verletzen. Nur bei einem Vorgehen über Belgisches Gebiet kann man hoffen, dass Französische Herr in freiem Feld angreifen und schlagen zu können.Wir werden auf diesem Wege das Englische Expeditionskorps und - wenn es nicht gelingt, mit Belgien zu einem Vertrage zu kommen - auch die Belgischen Truppen vor uns finden. Gleichwohl ist diese Operation aussichtsreicher als ein frontaler Angriff gegen die befestigte französische Ostfront. ... Würde Italien heute noch ... bereit sein, ... Teil zu nehmen, so würde man der vereinigten deutsch-italienischen Operation einen fast sicheren Erfolg zusprechen können.

Das wiederum - die ältere Feldzugplanung, betr. Belgien - ließe auch den Schluß zu, dass der Generalstab wegen die Kausalkette - Defensive Osten - schnelle Offensive Westen - Belgien - Großbritannien die Verstrickung als unausweichlich angesehen hat. Ein Krieg gegen Frankreich ist undenkbar, weil ein Offensivschlag ohne Verletzung der blegischen Neutralität unmöglich ist, was Großbritannien so oder so/in jedem Fall verstrickt.
 
Im großen Stil umgesetzt wurden diese Ideen im 2. Weltkrieg (Blitzkriege, aber auch durch den Amerikaner Patton) und von Israel.
Welche alle über motorisierte Divisionen und Panzerdivisionen verfügten, mit denen sie in den Rücken des Gegeners gelangen konnten. Bei Fußgängerarmeen, wo Angreifer und Verteidiger gleich schnell marschieren, bleibt dem Verteidiger die Möglichkeit des Rückzuges, was gegen motorisierte Truppen nicht möglich ist.
Einmal angenommen, statt in Lothringen anzugreifen, wären die Deutschen Truppen per Eisenbahn nach Belgien verfrachtet worden. Dann hätten sie nur bis zur französischen Grenze fahren können und ab da laufen müssen (ich gehe davon aus, dass die Franzosen auf dem Rückzug Eisenbahnbrücken und -tunnels zerstört haben. Genug Zeit für die Franzosen, ihre nun nicht mehr gebrauchten Truppen von der deutschen Grenze abzuziehen und per Eisenbahn an die Marne zu verfrachten. Reicht die Zeit nicht, weil die Franzosen zu weit nach Deutschland hinein marschiert sind, um rechtzeitig umkehren, können die Franzosen Zeit erkaufen, indem sie bis zur Seine oder sogar zur Loire zurückweichen.

Im Osten hat die Einkreisung funktioniert, aber nur deshalb, weil die Russen aus strategischen Gründen nicht zurückgewichen sind. Sie wurden geopfert, um die Franzosen zu entlasten. Als Rennenkampf dann den Rückzug eingeleitet hat, konnten die Deutschen ihn nicht mehr einkreisen, sondern nur noch einen "ordinären" Sieg erringen.

Kurzum, die Schlieffentaktik gelingt nur, wenn der Gegner mitspielt, aus welchen Gründen auch immer.


#315
Landungsoperationen gab es auch im ersten WK (Gallipolli), welche Vorraussetzungen fehlten den USA? Ich hätte angenommen, das wegen fehlender Beweglichkeit des Gegeners (motor. Divisionen, Panzer, Flugzeuge), ein Landungsunternehmen in WK 1, leichter gewesen wäre.
Die USA hätten im 2. WK auch ohne die Landung in Frankreich gewonnen, da sie in Nordafrika und Italien schon Fuß gefasst hatten.

Der Einmarsch in Belgien entschied sich nicht dadurch, ob man Frankreich auch durch Lothringen hätte angreifen können. Deutschland hatte keinen Grund Frankreich anzugreifen, Frankreich, welches Elsaß-Lothringen wiederhaben wollte, musste kommen. Und die Franzosen hatten ihren Angriff in der Tat nicht durch Belgien, sondern durch Lothringen geplant, was ja, im umgekehrten Falle, dann ebenfalls hätte unmöglich sein müssen.
Wenn ein Angriff durch Lothringen unmöglich ist - wie günstig für Deutschland. Deutschland hat noch eine zweite Angriffsmöglichkeit, wogegen Frankreich durch Lothringen kommen musste, oder gar nicht.

Die Frage war nicht, welche Politik den Krieg vermeidet. Hätte Bethmann den Krieg vermeiden wollen, wäre ihm dies (zumindest 1914) mit Sicherheit gelungen. Er hat doch die Krise selber bis zum Krieg hochgepokert. Die Frage war, welche Politik gewinnt den Krieg, oder verliert ihn wenigstens nicht.
Was hätte Bethmann getan, wenn er freie Hand gehabt hätte? Nun, Bethmanns Hauptabsicht war soweit ich weiß, GB neutral zu halten und die Entente zu sprengen. Deswegen war die Balkankrise als Kriegsanlaß auch so günstig, weil brit. Interessen nicht involviert waren und die Briten wenig Lust hätten, für russ. Balkaninteressen einen Krieg zu führen.
Bethmann hätte also vermutlich in den Jahren vor 1914, ein Flottenabkommen mit England getroffen und im August 1914 den Marsch durch Belgien ausgeschlossen und den Militärs die Wahl gelassen ob sie durch Lothringen angreifen oder den Aufmarsch Ost durchführen wollen.
 
#317 Sehr gute Recherche, sehr guter Beitrag

Ich verstehe Dich so, dass die Denkschrift von Moltke (also vom Großen Generalstab) ist und Ludendorff als sein Vertreter handelte. Da Bethmann der Adressat war, sind doch erhebliche Zweifel an der Behauptung angebracht, die zivile Führung wusste nichts von den Kriegsplänen der Militärs. Beim Datum des Entwurfs ist Dir ein Schreibfehler unterlaufen (16.12.12 und nicht 16.12.14).

In der Tat bemerkenswert ist der entfallene Satz bzgl. der militärischen Geschlossenheit der Entente. Hatte man Zweifel? War eine Denkschrift der falsche Ort der Politik Fragen zu stellen bzw. Anregungen zu geben. In der Julikrise soll Lord Asquith dem König gesagt haben, das Kabinett betrachte die Neutralitätsgarantie für Belgien als eine Sache "of policy rather than legal obligations" (Uhle-Wettler, Tirpitz, S. 349, der sich widerum auf Harvey, Collision of Empires beruft).

Zu Deiner Ziffer 1:
Diese Einschätzung teile ich, nicht nur wegen der vertraglichen Verpflichtung, sondern auch weil sie dem jahrhunderte alten Gleichgewichtskonzept in Europa des Empires entspricht.

Ich verstehe aber nicht, warum französische Streitkräfte in Nordafrika gebunden sein sollten?

Zu Deiner Ziffer 2:
Hierzu Gröner, Testament des Grafen Schlieffen, S. 211: "Graf Schlieffen hat frühzeitig bei zahlreichen Studien und Generalstabsreisen die Teilnahme Englands am Krieg gegen Deutschland vorausgesetzt, und seine Denkschrift vom Jahre 1905 handelt von dem Krige gegen Frankreich, Belgien und England. Der auf dieser Denkschrift beruhende Schliffen-Plan, dem allein diese Bedeutung zukommt, umfasst daher die Operationen gegen das französisch-englisch-belgische Heer. Über England spricht er sich in einem Nachtrag zur Denkschrift aus. Zur Zeit Schlieffens, wie auch unter Moltke, ist auch die Möglichkeit einer Landung der Engländer an der Westküste Jütlands untersucht worden......."

Zu Deiner Ziffer 3:
Beruht die Beteiligung der Italiener nicht auf der Marinekonvention vom 01.11.1913 zwschen Deutschland, Ö-U und Italien? Oder ist diese ein Resultat dieser Anmerkung? (Ich habe noch keine substantiierten Ausführungen zu dieser Marinekonvention gefunden).

Zu Deiner Ziffer 4:
Ist der erste Absatz Teil der Denkschrift (weil oben steht Belgien wird nicht erwähnt)? Bemerkenswert ist der Optimismus bzgl. des Kriegsausgangs bei einer Beteiligung Italiens. Um die Absichten Englands besser einschätzen zu können, müsste man sich deren Italienpolitik näher anschauen. Mir fallen hierzu auch die bitteren Vorwürfe ein, die Tirpitz Bethmann wegen der Kriegserklärung Deutschlands an Rußland am 01.08.1914 (deutsche Generalmobilmachung am gleichen Tag) gemacht hat. Deutschland stand juristisch als Angreifer dar (obwohl Rußland am 27.07 - faktisch schon am 25.07 - mit der Teil-, am 30.07 mit der Generalmobilmachung begann und Deutschland angreifen wollte), Rumänien hatten einen juristischen Hebel sich ihrer Verpflichtungen zu entziehen. Das gleiche gilt für die Kriegserklärung am 03.08.1914 an Frankreich für Italien; wäre juristisch Deutschland der Angegriffene gewesen, wäre Italen vertraglich zum Beistand verpflichtet gewesen (Tirpitz, Erinnerungen, S. 240).
 
#318
Die amerikanische Armee wurde vor dem 1. Weltkrieg als Wehrmacht, die größere Operationen durchführen konnte, erst aufgebaut. Eine Landeoperation in ein deutsch besetztes Frankreich wäre den USA unmöglich gewesen. Das hatte auch keine theoreische Chancen.

Der Gedanke erst Panzer ermöglichen schnelle Operationen ist weit verbreitet. Dabei wird übersehen, dass auch Panzer an Strassen bzw. an bestimmte geographische Bedingungen gebunden sind. Die Blitzkriegsstrategie funktionierte in Rußland letztlich nicht.

Der Schlieffenplan ist m.E. wirklich zu Ende gedacht. Das Eisenbahnwesen (vgl. auch Strategische Bahn ? Wikipedia) wird auf sehr intelligente Weise in den Plan hineinbezogen.

Die Offensive im Westen führt durch eine Region, die hervorragend durch Eisenbahnen erschlossen ist. Das Land ist flach, d.h. keine Tunnel, Brücken nur über Flüsse). Die Eisenbahn wird auch für das Britische Expeditionskorps gebraucht, exzessive Zerstörungen können daher kein Thema sein. Der Chef der Eisenbahnabteilung im Generalstab Wilhelm Gröner schreibt im "Testament des Grafen Schlieffen", S. 219 sinngemäß, die Belgier waren überrascht, es gab keine gründliche Zerstörung. Die Franzosen haben "nur an der mittleren Maas und östlich der Oise gündlichere Arbeit" geleistet. "Nördlich der Sambre und westlich der Oise wurden die Bahnen fast unzerstört vorgefunden. ......Die Wiederaufnahme des Bahnbetriebs folgte dem Vormarsch des rechten Flügels auf dem Fuße......Hätten wir über Lille - Abbeville ausgeholt, so wären die Bahnen dort erst recht in betriebsfähigem Zustand in unsere Hände gefallen."

Aufgrund der defensiven Strategie waren im Osten die eigenen, nicht die fremden Eisenbahnen wichtig. Die Russen wollten (bzw. mussten) Deutschland angreifen und nach dem Schlieffenplan sollten sie es auch (das ist nicht "Mitspielen", sondern die Strategie der Entente). Die russischen Armeen standen kurz vor den Endpunkten oder an den Endpunkten der deutschen Eisenbahnen. Diese Situation wollten die Deutschen ausnutzen. Und in der Nutzung der Eisenbahn waren die Deutschen außerordentlich leistungsfähig. Ein Beispiel: Die im Osten aus der Masse der 8. Armee gebildete 9. Armee sollte im September 1914 gegen die Russen südlich von Warschau vorgehen, um die Österreicher in Galizien zu entlasten. In nur 10 Tagen wurden neun Divisionen (etwa 95.000 Mann) von Ostpreußen per Eisenbahntransport in den Raum Krakau verlegt (Groß, Die vergessene Front, S. 56). Die spektakulärste Unternehmung gelang den unterschätzten Österreichern. In der Schlacht um Lodz im November/Dezember 1914 wurde die 2. Armee Böhm-Ermolli heimlich (Meisterleistung No. 1) aus den Karpathen herausgezogen und vollkommen überraschend für die Russen in der Gegend von Lodz (etwa 400 km weiter nördlich) zum Einsatz gebracht (Meisterleistung No. 2).
Die Möglichkeiten der Mittelmächte soll ein Gedanke von Gröner (Testament, S. 176 ff.) verdeutlichen. Bei einem gemeinsamen Oberbefehl oder bei einer Gesamtbetrachtung der Situation im Osten hätte es nach dem Sieg von Tannenberg (Schlacht vom 26-30.08.1914) nahegelegen die ungünstig verlaufende Schlacht von Lemberg (tatsächlicher zeitlicher Verlauf 26.08-11.09) abzubrechen und hinter die San zurückzugehen (was auch tatsächlich erwogen wurde). Frei werdende Kräfte der Österreicher hätten per Eisenbahntransport die Deutschen in Ostpreußen entscheidend verstärken und die Njemen-Armee (Rennenkampf) vernichten statt nur schlagen (Schlacht an den Masurischen Seen vom 06.-14.09.1914) zu können. Die beiden oben genannten Beispiele zeigen, dass dies keine Phantasie ist. Der Schlieffenplan ist nicht wirklich ein (fertiger) Plan. Er ist eine Anweisung. Er ist eine Anweisung, wie mit einer personellen Unterlegenheit in einer gegebenen Situation umzugehen ist. Der Vorschlag Gröners ist nur ein Beispiel.
 
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