Bist du dir sicher? Auf dem Schlachtfeld vor dem Angriff spielte eine Kapelle zur Unterhaltung der Soldaten auf? Trommler verstehe ich ja.
Angeblich war es üblich, dass man "Marlbrough s'en va-t-en guerre" bei den Napoleonischen Truppen am Anfang der Schlacht spielte. Markov erwähnt das, glaube ich, in: "
Grand Empire. Sitten und Unsitten der Napoleonzeit". Ob es stimmt? Ich müsste mal v.a. in zeitgenössischen Schlachtberichten schauen. Zur Anfeuerung der Soldaten oder weil es halt dazu gehört, kann ich mir das schon vorstellen. Wozu wurde die Militärmusik auch sonst auf den Feldzug mitgenommen? Auf dem Marsch selbst wurde sicherlich wenig gespielt, für Signale etc. hatte man maximal Trommler (das ist richtig
@ Hurvinek), Trompeter oder Hornisten (bei der leichten Infanterie mancher Staaten) nötig.
Die Regel muss das mit der Marschmusik nicht gewesen sein. Hatte man eine Überraschung des Feindes vor, wie in vielen Schlachten, wird man keinen Heidenlärm gemacht haben. Und die Überfallenen spielten sicher nicht auch noch schnell einen Marsch, weil es sich so gehört, sondern hatten besseres zu tun.
Der primäre Gedanke der Militärmusik war sicherlich das Repräsentieren anlässlich von Manöverlagern, großen Truppenschauen, Vorbeimarsch an den Bühnen mit den Beobachtern aus nah und fern. Aber auch diese Manöver waren unterschiedlich ausgeprägt. August der Starke zeigte sein Zeithainer Lustlager internationalen hohen Gästen wie seinem Geheimgegner Friedrich Wilhelm I., während dieser zuvor seine Kerls vorgeführt hatte. Friedrich II. in Preußen hingegen hielt die regelmäßigen Manöver und größeren Exerzierübungen vor Fremden weitesgehend geheim, abgesehen von ganz kurzen Ausnahmen.
Zur Zeit von Napi gab es eine Reihe von bedeutenden Komponisten, die sich auch an Märsche wagten. Da sollte man sich wohl unter den berühmten französischen Komponisten dieser Zeit Méhul, Gossec und so weiter umsehen. Z.B.:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%A7ois-Joseph_Gossec