Marschmusik

Die eintreffenden Regimenter die zum Schlachtfeld kamen wurden eingewiesen wo sie Aufstellung nehmen sollten,und an dem Musik Geräuch konnten sie sich orientieren,wenn das entsprechende Regiment Aufstellung bezogen hatte dann spielte diese Regimentskappelle für das nächste eintreffende Regiment.Die Regimenter die zum Schlachtfeld kamen wurden von Einweisern empfangen.
D.h. die Offiziere sollen sich an der Musik orientiert haben?

Für welche Zeit hast Du dazu Quellen, dass das so war? Oder war das Deines Erachtens im gesamten 18. Jh. und im frühen 19. Jh. der Fall? In welchen Schlachten, man denke an meinen Hinweis mit den sicherlich nicht seltenen Ausnahmen bei Überfällen, kam dies zur Anwendung?

Wie ein Regiment selbst in napoleonischer Zeit in Aufstellung gebracht wurde, weiß ich ungefähr (kann man im franz. Reglement von 1791 sehen). Dass dies bei den üblichen Unebenheiten des Geländes und bei den Hindernissen wie Bachläufe, dichter Wald oder Gehölz schwierig war wie auf einem Kasernenhof auszuführen ist ja auch klar.
 
D.h. die Offiziere sollen sich an der Musik orientiert haben?

Für welche Zeit hast Du dazu Quellen, dass das so war? Oder war das Deines Erachtens im gesamten 18. Jh. und im frühen 19. Jh. der Fall? In welchen Schlachten, man denke an meinen Hinweis mit den sicherlich nicht seltenen Ausnahmen bei Überfällen, kam dies zur Anwendung?

Wie ein Regiment selbst in napoleonischer Zeit in Aufstellung gebracht wurde, weiß ich ungefähr (kann man im franz. Reglement von 1791 sehen). Dass dies bei den üblichen Unebenheiten des Geländes und bei den Hindernissen wie Bachläufe, dichter Wald oder Gehölz schwierig war wie auf einem Kasernenhof auszuführen ist ja auch klar.
18.und frühes 19.Jahrhundert,entscheidend waren die Einweiser,die erklärten den Offizieren die Richtung,und der Klang der Musik diente als zusätzliche Orientierung.Ein Regiment was auf den Weg zum Schlachtfeld war kündigte sich an mit Pfeifen und Trommeln an,der erste Einweiser schickte die Regimenter nach links oder rechts und die zweiten Einweiser schickten die Regimenter in der genauen Position,die Regimentsoffiziere brauchten keine Musik Kenner sein denn der Einweiser wies schon auf die entsprechende Musik hin,ausserdem hatten die Regimenter auch noch ihre eigenen Märche.
Quelle,ich hatte mal ein Buch Deutsche Millitärgeschichte,und ich habe noch ein Haufen Bücher vom preuß.Millitär zur Zeit des Friederichs II.Aber um konkret eine Quelle zu nennen das braucht Tage.
Ob es da für zur Schlachtenaufstellung ein festes Reglement gab glaube ich kaum,da man bei dem Aufmarsch auch flexibel sein mußte,aber weitensgehends lief es so ab.
 
Ach so da fällt mir noch ein,wenn die Schlachten Aufstellung fertig war,ritt der Oberbefehlshaber die Schlachten Linie ab,und jedes Regiment spielte ihren Regimentsmarsch,bis der Oberbefehlshaber bei dem nächsten Regiment vorbei ritt.So konnte der OB die einzelnen Regimenter erkennen.
 
@Eber: Ach so da fällt mir noch ein,wenn die Schlachten Aufstellung fertig war,ritt der Oberbefehlshaber die Schlachten Linie ab,und jedes Regiment spielte ihren Regimentsmarsch,bis der Oberbefehlshaber bei dem nächsten Regiment vorbei ritt.So konnte der OB die einzelnen Regimenter erkennen.
Woher weißt du das, warst du dabei oder beziehst du dich jetzt auf z.T. uralte Filmschinken :autsch:. Einfacher als Regimentsmärsche (womöglich während die Kanonen schon Krach machten) waren doch für den Feldherrn wohl die Truppenfahnen bzw. die ihm persönlich normalerweise durchweg bekannten Kommandeure zu erkennen.
 
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Woher weißt du das, warst du dabei oder beziehst du dich jetzt auf z.T. uralte Filmschinken :autsch:. Einfacher als Regimentsmärsche (womöglich während die Kanonen schon Krach machten) waren doch für den Feldherrn wohl die Truppenfahnen bzw. die ihm persönlich normalerweise durchweg bekannten Kommandeure zu erkennen.

Man braucht nicht unbedingt bei zu sein,da reicht schon der normale Menschenverstand aus.Ich denke mal das man Aufstellung bezog ausserhalb der Reichweite des feindlichen Feuers.Das man als OB eine Bestätigung braucht das die Armee klar zum Gefecht ist,das müßte eigentlich auch klar sein.An Hand der wechselnden Kapellen die spielten konnte der OB die Regimenter akustisch wahrnehmen,das geht schneller als optisch.Nochmal ganz einfach erklärt.Der OB ritt an einem Regiment vorbei und die Kapelle spielte,wenn der OB an diesem Regiment vorbei war setze die Kapelle aus und es setzte die Kapelle des nächsten Regiments ein.Auch dienten persönliche Worte an Soldaten und Offiziere(nicht an alle nur einzelne) der Kampfmoral Bei dem Vorbeiritt des OBs.
 
@Eber:...konnte der OB die Regimenter akustisch wahrnehmen,das geht schneller als optisch.Nochmal ganz einfach erklärt.Der OB ritt an einem Regiment vorbei und die Kapelle spielte,wenn der OB an diesem Regiment vorbei war setze die Kapelle aus und es setzte die Kapelle des nächsten Regiments ein.
Der arme Mann musste ein Musikgedächtnis zu Mozart haben. =)

Ich denke mal das man Aufstellung bezog ausserhalb der Reichweite des feindlichen Feuers.

Da denkst du falsch. Schlachten wurden von den Kanonen eröffnet.
 
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Man braucht nicht unbedingt bei zu sein,da reicht schon der normale Menschenverstand aus.Ich denke mal das man Aufstellung bezog ausserhalb der Reichweite des feindlichen Feuers.Das man als OB eine Bestätigung braucht das die Armee klar zum Gefecht ist,das müßte eigentlich auch klar sein.An Hand der wechselnden Kapellen die spielten konnte der OB die Regimenter akustisch wahrnehmen,das geht schneller als optisch.Nochmal ganz einfach erklärt.Der OB ritt an einem Regiment vorbei und die Kapelle spielte,wenn der OB an diesem Regiment vorbei war setze die Kapelle aus und es setzte die Kapelle des nächsten Regiments ein.Auch dienten persönliche Worte an Soldaten und Offiziere(nicht an alle nur einzelne) der Kampfmoral Bei dem Vorbeiritt des OBs.
Der Oberbefehlshaber, der im 18.Jh. seine schon recht großen Heere nicht mehr überschauen konnte, soll sie dann akustisch durch die Märsche auseinander gehalten haben? Oder wie ist das zu verstehen?
Ich dachte immer für die Verständigung habe er Meldereiter gehabt, die dann ausrichteten, wenn diese oder jene Truppe an dieser oder jener Position war. Der reibungslose Ablauf eines Aufmarsches einer Armee wurde ja grundsätzlich immer geübt. Aber notwendiger Bestandteil kann der Militärmarsch (musikalisch) aus den von mir genannten Gründen nicht gewesen sein.

Außerdem weiß man von der sächsischen Armee z.B., dass es erst seit ca. 1730 für die Regimenter Militärmärsche pro Regiment gab. Wobei auch das nicht 100% gesichert ist. (Angeblich sollen für das Zeihainer Lager extra welche komponiert worden sein.) Was machte man aber vor dem Zeitpunkt, als sich Märsche für die jeweiligen Regimenter entwickelt hatten?
 
Soll ich etwa hier noch ein ganzes Buch selber schreiben.Natürlich läßt der OB sich von seinen Untergebenen Unterrichten,aber um seine eigene Wahrnehmungen zu erleichtern gibt es dann noch optische und akkustische Merkmale.Wenn die mündlichen optischen und akkustischen Merkmale übereinstimmen dann kann der OB in Ruhe noch eine Zigarre rauchen oder sein Müsli essen,vor der Schlacht.
 
Hab jetzt mal schnell in Augenzeugenberichten von Borodino 1812 nachgelesen. Napoleon ritt nicht die Front ab, er ließ frühmorgens einen Tagesbefehl verlesen. Nur Trompetensignale für die Reiterei und Trommeln bei der Infanterie, dazu ein höllischer Kanonendonner auch für die, die noch gar nicht im Gefecht standen.

Beim Russen etwas feierlicher, tags zuvor trug man eine bekannte Ikone durchs Feldlager, dazu hielten die orthodoxen Popen Messen ab.

Nix mit Kapelle und tschingdarassabum.

(Kleßmann: Napoleons Feldzug in Russland - Karl Rauch Verlag 1964)
 
Der arme Mann musste ein Musikgedächtnis zu Mozart haben. =)



Da denkst du falsch. Schlachten wurden von den Kanonen eröffnet.

Denke erst und dann schreibe,auch Kanonen haben eine Reichweite.Der Mann brauchte auch kein Musikgedächtnis haben,denn das erkennst du doch auch auf einer CD wenn ein Lied endet und ein neues anfängt.
 
Denke erst und dann schreibe,auch Kanonen haben eine Reichweite.Der Mann brauchte auch kein Musikgedächtnis haben,denn das erkennst du doch auch auf einer CD wenn ein Lied endet und ein neues anfängt.
Und der General hatte eine 2-Stunden lange CD um schön hintereinander die Musik von 20 Regimentern plus X anzuhören?:grübel:
Ab wann fängt denn die Kapelle an zu spielen? Wenn das eine Regiment steht und das andere dannach kommt? Wie ist das beim 2. Treffen, das einige Schritt hinter dem ersten steht? Kann es nicht zu Verwechslungen kommen, wenn die Musik des ersten und zweiten Treffens gleichzeitig spielte? Wer sagt, dass beide Treffen gleich stark waren und die Treffen zeitgleich eintrafen. Man denke an bisweilen vorhande Intervalle zwischen den Peletons der aneinander angrenzenden Regimenter, die es im 2. Treffen z.B. gelegentlich gab.

Ich nehme schon an, dass für balticbirdy das Denken Vorraussetzung zum Schreiben ist. Kann ich mir garnicht anders vorstellen.
 
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Hab jetzt mal schnell in Augenzeugenberichten von Borodino 1812 nachgelesen. Napoleon ritt nicht die Front ab, er ließ frühmorgens einen Tagesbefehl verlesen. Nur Trompetensignale für die Reiterei und Trommeln bei der Infanterie, dazu ein höllischer Kanonendonner auch für die, die noch gar nicht im Gefecht standen.

Beim Russen etwas feierlicher, tags zuvor trug man eine bekannte Ikone durchs Feldlager, dazu hielten die orthodoxen Popen Messen ab.

Nix mit Kapelle und tschingdarassabum.

(Kleßmann: Napoleons Feldzug in Russland - Karl Rauch Verlag 1964)
Das könnte aussagen das Napoleon das anders gemacht hat,oder nur bei der Schlacht,oder der Schreiber hielt das Aufstellen zur Schlacht für nicht so wichtig.
 
@Eber: Denke erst und dann schreibe,auch Kanonen haben eine Reichweite.Der Mann brauchte auch kein Musikgedächtnis haben,denn das erkennst du doch auch auf einer CD wenn ein Lied endet und ein neues anfängt.

Gern zurück. Aufstellung wurde innerhalb der Reichweite genommen, wenn möglich in Deckung eines Hügel oder Gehölzes. Wie weit sollte man sonst noch laufen oder reiten, bis man am Feind war?
 
Gern zurück. Aufstellung wurde innerhalb der Reichweite genommen, wenn möglich in Deckung eines Hügel oder Gehölzes. Wie weit sollte man sonst noch laufen oder reiten, bis man am Feind war?
Wobei man bei so einer Deckung wieder das Problem hätte, dass die Armee durch das Gehölz dann ja wieder hindurch müsste und in Unordnung dadurch geraten würde. Ich glaube ein flaches Feld, wo man sich optimal aufstellen konnte, war zumindest im Zeitalter der Lineartaktik das angestrebte - natürlich nicht, wenn man eine Höhenstellung einnehmen konnte. Klar, dass die Distanzen vom Feind nie sehr groß waren, weil sonst auf größere Entfernungen gerade für die zerbrechliche Linearformation (man denke an die preußische Aufstellung bei Mollwitz 1741) wieder das Problem auseinanderzufallen, bevor man am Feind war, bestanden hätte. (Dellbrück verdeutlicht solche Probleme in "Geschichte der Kriegskunst" - "Neuzeit" - 3. Buch, 3. Kapitel "Exerzieren. Abwandlung der Taktik im 18.Jahrhundert" ziemlich gut.)

Der Aufmarsch einer ganzen Armee war jedenfalls aufwändig und manche Schlacht ging für eine Seite verloren, wenn in den Aufmarsch hinein gestoßen wurde. Das war einer der verletzlichsten Momente für eine Armee dieser Zeit. Man denke an Rossbach z.B..
 
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Gern zurück. Aufstellung wurde innerhalb der Reichweite genommen, wenn möglich in Deckung eines Hügel oder Gehölzes. Wie weit sollte man sonst noch laufen oder reiten, bis man am Feind war?

Die effektive Reichweite der Gewehre lag bei 200-300 Meter,und bei den Kanonen weiß ich jetzt keine Zahl,aber man konnte sich jedenfalls in Sichtweite des Gegners aufstellen,oder sogar in hörweite.
 
@Eber: Die effektive Reichweite der Gewehre lag bei 200-300 Meter,und bei den Kanonen weiß ich jetzt keine Zahl,aber man konnte sich jedenfalls in Sichtweite des Gegners aufstellen,oder sogar in hörweite.
Auch wenn wir OT werden, zu Kanonen um 1800:

...also mit dem 6pfünder bei 1 grad 750 Schritt
.... 2 Grad 1050 Schritt
..... 3 Grad 1310 Schritt

Da man die Kanone auf einer Lafette von gewöhnlicher Einrichtung nicht über 10 Grad elevieren kann, so läßt sich der 3pfünder nicht über 2390, und er 12pfünder nicht über 3200 Schritt ohne besondere Vorrichtung gebrauchen.
(nach Scharnhorst; Handbuch für Offiziere, Teil Artillerie, Kugelbahn und Schußweite, §98)
Hörbar war das übrigens viele Meilen weit. Also nix mit Regimentsmarsch, die Musik machte die Artillerie.

Zur Muskete sagt Tante Wiki:
Bei Untersuchungen von gut dokumentierten Schlachten zwischen England und Frankreich unter Napoleon, z. B. in Spanien hat man ermitteln können, dass im Normalfall nur 5-7% aller abgegebenen Schüsse eine Wirkung im Ziel hatten. Daher kam man zu dem Schluss, dass nur eine Steigerung der Feuergeschwindigkeit im Gefecht Vorteile bringen würde. Unter idealen Bedingungen ermittelte Trefferquoten waren:

  • 75m – 60% Treffer
  • 150m – 40% Treffer
  • 225m – 25% Treffer
  • 300m – 20% Treffer
  • Da das Nachladen dauerte, waren bei Annäherung höchstens 2-3 Salven möglich.
 
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Und der General hatte eine 2-Stunden lange CD um schön hintereinander die Musik von 20 Regimentern plus X anzuhören?:grübel:
Ab wann fängt denn die Kapelle an zu spielen? Wenn das eine Regiment steht und das andere dannach kommt? Wie ist das beim 2. Treffen, das einige Schritt hinter dem ersten steht? Kann es nicht zu Verwechslungen kommen, wenn die Musik des ersten und zweiten Treffens gleichzeitig spielte? Wer sagt, dass beide Treffen gleich stark waren und die Treffen zeitgleich eintrafen. Man denke an bisweilen vorhande Intervalle zwischen den Peletons der aneinander angrenzenden Regimenter, die es im 2. Treffen z.B. gelegentlich gab.

Ich nehme schon an, dass für balticbirdy das Denken Vorraussetzung zum Schreiben ist. Kann ich mir garnicht anders vorstellen.

Der gute Mann hörte sich weder eine ganze CD an,noch war das präsentieren ein Platzkonzert,man spielte die Märsche nur an bis der OB ein Regiment weiter war,also länger als 20sekunden wurde bestimmt nicht angespielt.Das nannte man die Inspektion vor einer Schlacht.
 
Eine konkrete Quelle oder zu mindest eine Schlacht nennen wo das genau so gehandhabt wurde wie du hier behauptest wäre trotzdem hilfreich.
 
Eine konkrete Quelle oder zu mindest eine Schlacht nennen wo das genau so gehandhabt wurde wie du hier behauptest wäre trotzdem hilfreich.
Nein wird es wohl nicht geben,denn das ist Nieschen Wissen,was man nur in der Fülle von Abhandlungen von Schlachten beiläufig lesen kann.Es sei es gibt spezielle Bücher über solch ein Thema,aber so ein Buch kaufen wohl nur wenige.
 
Und der General hatte eine 2-Stunden lange CD um schön hintereinander die Musik von 20 Regimentern plus X anzuhören?:grübel:
Ab wann fängt denn die Kapelle an zu spielen? Wenn das eine Regiment steht und das andere dannach kommt? Wie ist das beim 2. Treffen, das einige Schritt hinter dem ersten steht?

Jedes Regiment hatte seine eigene Kapelle? Nun wird es doch noch lustig.
Ich glaube, dass die Regimentsfahnen und -standarten nur für die gegnerischen Schlachtenschreiber waren. Falls man verliert, dann hatte der siegreiche Gegner die erforderlichen Informationen für den Schlachtverlauf, welcher Gegner wann und wo was machte. =)

Das mit den überschneidenden musizierenden Kapellen ist allerdings verbürgt. Bei vielen 1. Mai-Demos in der DDR kam das jährlich vor.
Na und bei Karnevalsumzügen heute noch.:cool:
 
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