Ich kann mich noch sehr gut an eine Diskussion im Biounterricht über die globale Erwärmung erinnern. Fakt ist, dass die Klimaveränderung eher zu einer neuen Eiszeit führt, als zu einer übermäßigen Dürre. Denn das Erste was bei der fortschreitenden Entwicklung passieren wird, ist die Veränderung der großen Meeresstrümungen - durch das Schmelzwasser der Polkappen kühlt sich das Meer ab und Ströme wie z.B. der Golfstrom, der bis in die Nordsee reicht, wird wohl seine Richtung ändern, rein aus physikalischen Verhaltensweisen von warmem und kaltem Wasser.
Daraus würde sich eine extreme Kälteperiode für Island, England und Irland sowie hiesige Atlantikküsten ergeben, die über längeren Zeitraum hinweg schließlich zu einer Neubildung von Eis führt. Diese Entwicklung ist sogar nachvollziehbar, war es doch bei den vorhergehenden Eiszeiten genauso - eine extreme Wärmeperiode ging jeder Eiszeit voraus.
Generell ist anzumerken, dass nicht nur das Autofahren allein das Problem ist - der Dreck, den ein einzelnes Flugzeug, eine einzelne Rakete in die Atmosphäre blasen ist geradezu unvorstellbar. Auch unser Energieverbrauch an sich wäre noch nicht das Problem - wäre nicht ein übermäßiger Ausstoß von Kohlenstoff die Folge von Fossilen Brennstoffen. Allein durch einen Wechsel zu erneuerbaren Energien wird sich jedoch nichts ändern - der konsumbegeisterte wird weiterhin ein Handy wollen, einen Computer, CDs, DVDs und entsprechende Abspielgeräte. Wir wollen Telefone, und jedes Jahr neue KLamotten, alle zwei Jahre einen neuen Fernseher, evtl. Möbel usw.usf.
Was den wenigsten bewusst ist, ist die Tatsache, dass nicht so sehr die Industrie für die Entwicklung des Klimas die Verantwortung trägt, sondern wir selbst. Seit die Menschen mehr Wert auf
neue, schönere oder modernere Geräte als auf deren langfristige Verwendung legt, hat sich unsere Gesellschaft zu einer Wegwerf-Maschinerie entwickelt. Die Giftstoffe, die bei der Herstellung moderner Geräte und deren späterer Entsorgung in die Luft abgegeben werden, lassen jeden Benzinfresser wie ein Kinderspielzeug aussehen. Natürlich
muss man einen neuen Ipod mit mehr Speicherkapazität besitzen, immerhin gibt es ja heute schon Geräte, die bis zu 18 GB an Daten aufnehmen können. Der neue Fernseher, den man vor einem Jahr gekauft hat sieht zwar schön aus, jedoch kann man schonmal auf einen neuen sparen, da er innerhalb der nächsten 15 Monate ca. sowieso seinen Geist aufgibt - produktionsbedingt. Hat sich eigentlich noch nie jemand gefragt, warum so viele technische Spielereien gerade einmal die gesetzliche Gewährleistungszeit von zwei Jahren erfüllen?
Klar, wir ärgern uns, dass ein Gerät, das wir erst vor kurzem gekauft haben so schnell kaputt geht. Aber die Geschichte dahinter sehen die Wenigsten. Die Industrie versorgt uns mit dem was wir wollen: immer neuen, immer schönen Geräten. Wenn etwas kaputt geht, kann es blitzschnell wieder ausgetauscht werden, so teuer sind die Geräte ja nicht mehr.
Man argumentiert in der Wirtschaft natürlich damit, dass man Arbeitsplätze schafft, indem man die Produktion immer höher schraubt. Fakt ist jedoch, dass diese Arbeitsplätze meist schlecht bezahlt sind (da oft in der dritten Welt für ein paar Cents gearbeitet wird). Zudem muss man sich fragen, welche gesundheitlichen Folgen eigentlich so ein Arbeitsplatz in der Industrie hat.
Ich kann dazu zwei Beispiele nennen und zwar aus eigener Erfahrung, hier in Deutschland - wie es in anderen Ländern aussieht, möchte ich mir da gar nicht erst ausmalen müssen.
1. Kaugummirohstoff ist ein extrem aggressives Zeug. In Pulverform ist es extrem saugfähig und entzieht massiv Feuchtigkeit, wo es welche antrifft. Wenn es also in Kontakt mit menschlicher Haut kommt, kann es dazu führen, dass die Haut extrem an Feuchtigkeit verliert, austrocknte und rissig wird. Ich kenne jemanden, der fährt dieses Zeug den ganzen Tag auf dem Stapler in einer Logistikfirma herum. Was meint ihr wohl, wie er aussieht? Der Feinstaub kriecht überall hin, unter die Klamotten, in die Nasenlöcher, durch die Atemwege in die Lunge. Ich wage zu behaupten, dass dieses Zeug mehr als nur ein bisschen gefährlich und ungesund ist.
Und dieses Zeugs nehmen wir - nach chemischer Bearbeitung - bedenkenlos in den Mund!
2. Viele von uns haben technische Geräte von Siemens zuhause. Ich habe eine Zeitlang für einen Zulieferer von Teilen gearbeitet. Es handelte sich um Kunststoffteile, die in der Firma hergestellt und bearbeitet wurden und dann an Siemens zum Einbau in ihre Geräte geliefert wurden. Ich habe dort drei Monate gearbeitet, aber ich sah nach diesen drei Monaten aus, als wäre ich um mindestens fünf Jahre gealtert. Jeden Tag bin ich nach Hause gekommen und habe in den Klamotten und Haaren den Kunstoffstaub nach Hause geschleppt, manchmal waren auch meine gesamten Kleidungsstücke mit Staub von Glaswollehaltigen Teilen bedeckt. Ich habe diese Klamotten teilweise dreimal waschen müssen, bis ich die Reste von dem Zeug rausgewaschen hatte. Gleichzeitig stellte sich mir die Frage, wohin dieser Staub nun kommt, wenn ich ihn mit meiner Waschmaschine zwar aus meinen Klamotten heraus, aber dafür in den Abfluss hinein beförderte.
Meine Hände sehen jetzt nach zwei Monaten, die ich dort nicht mehr arbeite, endlich wieder aus wie meine und sind nicht mehr so trocken und die Haut ist nicht mehr rissig.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass das bei weitem giftigste Nahrungsmittel der Welt nicht etwa genmanipulierter Mais, oder Schweinefleisch von mit Anabolika gefütterten Tieren ist. Nein, es ist
Muttermilch! Die Konzentration an Giftstoffen, die der Mensch aufnimmt, ist in der Muttermilch am höchsten. Zwar ist es immer noch am besten für einen Säugling, wenn er von der Mutter gestillt wird, gleichzeitig aber geben wir Frauen damit eine unglaublich hohe Menge an Giftstoffen an unser Kind weiter. Wer sich gewundert haben sollte, warum immer mehr Kinder und Erwachsene an Allergien leiden - hier ist die Antwort.
Was hat das mit meinen Beispielen zu tun? Immerhin arbeitet schließlich nicht jeder in einem derart von Giftstoffen beherrschten Umfeld.
Leider ist es aber so, dass wir tagtägich diese Giftstoffe in uns aufnehmen, ohne es zu wissen. Kleidungsstücke und Bettzeug, die nur schwer zum Brennen zu bringen sind, zum Beispiel. Natürlich ist es schön, zu wissen, dass das Teelicht auf dem Nachttisch mein Bett nicht sofort in Flammen aufgehen lässt - allerdings frage ich mich, wer so bescheuert (sry) ist, direkt neben dem Bett eine Kerze aufzustellen, zumindest in einem Umkreis, in dem durch ein Versehen Feuer leicht an das Bett kommt. Natürlich ist es schön, dass meine Jacke nicht sofort Feuer fängt, wenn neben mir ein Raucher aus Versehen mit seiner Zigarette daran kommt. Wäre es aber nicht besser, wenn man als Raucher einfach ein Bisschen Abstand zu Anderen hält, während man Raucht, zumindest so viel, dass nicht aus Unachtsamkeit ein Brand entstehen kann?
Um mal beim Bettzeug zu bleiben - wir schlafen acht, neun, manchmal zehn Stunden auf einer mehr als nur ein wenig giftigen Unterlage! Wer nicht gerade Schlafanzüge o.Ä. trägt, sondern lieber im Adamskostüm schläft, steckt 24 Stunden in mit Giftstoffen getränkten Klamotten.
Und mal umgekehrt - wer von den "Normalsterblichen" hat denn das Geld für einen Pullover aus echter, handgesponnener und -gestrickter Wolle? Wer hat Geld für echte Seide, die nicht in der Industrie billig hergestellt wird? Wer hat Geld für eine echte Leinenhose, die nicht Maschinell gewebt ist?
Fakt ist, dass durch die Verwendung der oben genannten Giftstoffe und Kunstfasern Millionen von Arbeitsplätzen gesichert sind und gleichzeitig durch die Massenproduktion der Preis dafür auf einem Minimum bleibt. Dass die Abeitsplätze gesichert sind, ist eine Tatsache... faktisch gesehen wäre es jedoch auch möglich, Kleidung herzustellen, die NICHT aus Kunstfasern besteht und mit Chemiekeulen getränkt ist, und zwar mit demselben aufkommen von Arbeitern - nur steckt dann nicht mehr ganz soviel Gewinn darin, immerhin ist Wolle im Verhältnis zu Kunststoffasern ziemlich teuer.
Worauf ich mit diesem ganzen Sermon hinauswollte, den ich jetzt beende, da ich denke, es werden eh schon sehr Viele aufgegeben haben, das alles zu lesen): der Klimawandel hängt an mehr als nur einem oder zwei Faktoren. Tatsächlich nutzt uns Energiesparen nicht einmal ein wenig, wenn es um den Klimawandel geht - es nutzt jedoch der Industrie, alte Geräte in den Haushalten durch neue, "energieeffiziente" Geräte zu ersetzen. Die Herstellung dieser Geräte ist aber mitnichten selbst ein Beitrag zum Klimaschutz - eher im Gegenteil.
Einen echten Beitrag zum Klimaschutz kann man nur erbringen, wenn man sich von all den Chemiekeulen verabschiedet, die den eigenen Haushalt beherrschen (ich hab nicht viel für die Grünen und Ökos übrig, aber ich fürchte, was dies angeht, haben sie einfach in gewissen Dingen Recht) - was irgendwann die Industrieunternehmer dazu zwingen muss, die eigene Produktivität zu überdenken.
Interessnt hierzu wäre dieser Link (allerdings nur für Leute, die einigermaßen Englisch können - es ist sehr gut animiert):
The Story of Stuff