La Vinca Kultur

So lange niemand den Nachweis erbringt, dass es sich hier tatsächlich um eine Schrift handelt, sind die Darstellungen auf der neolithischen Keramik als dekorativer Schmuck zu interpretieren.

Die Hypothese von einer Schrift, die die jungsteinzeitlichen europäischen Kulturen verwendet haben sollen, stammt ursprünglich von der litauisch-amerikanischen Archäologin Marija Gimbutas. Sie erwähnt das erstmals 1991 in ihrer Publikation "The Civilization of the Goddess" (deutsche Ausgabe 1996 unter dem Titel "Die Zivilisation der Göttin"). Es bleibt allerdings bei der Behauptung, denn ein wissenschaftlicher Nachweis, geschweige denn eine Entzifferung der angeblichen "Schrift", ist bis heute nicht gelungen. Und wer sich die Symbole anschaut, wird in der Tat ernsthafte Zweifel an der Schrift-Hypothese haben.


Woher nimmst du denn das Wissen dass die Zeichen ausschließlich als dekorativer Schmuck zu interpretieren sind? Damit lehnst du dich genauso weit aus dem Fenster, wie jene die behaupten, es handelt sich dabei um eine Schrift. Die Funktion der Zeichen ist nicht bekannt! Wenn du mehr weißt, solltest du das hier belegen. Dabei genügen hypothetische Deutungen angesehener Forscher nicht.

Auch bei der Annahme, dass es sich um dekorativen Schmuck handelt, bleiben ungeklärte Fragen, wie die der Herkunft. Denn auch Ornament hat in der Regel eine ursprüngliche Bedeutung.

Ausserdem solltest du mal darüber nachdenken was es für einen Sinn macht dekorativen Schmuck auf der Unterseite von Schalen anzubringen, wo man diesen "tollen" Schmuck überhaupt nicht zu sehen bekommt.
 
Woher nimmst du denn das Wissen dass die Zeichen ausschließlich als dekorativer Schmuck zu interpretieren sind?

So lange niemand eindeutig nachweisen kann, dass es sich bei diesen Mustern der neolithischen Vinca-Kultur um eine Schrift handelt - wozu auch gelungene Übersetzungsversuche zählen - , solange sind diese Zeichen nichts anderes als dekorative Verzierungen. Sie befinden sich als Zickzack- Winkel- oder Rautenmuster vorwiegend auf dem Leib kleiner Tonstatuetten, die sie dort nahezu vollständig wie Tätowierungen bedecken. In selteneren Fällen sieht man sie auch auf Keramikscherben bzw. Tongefäßen.

Es gibt kaum seriöse Forscher, die diese Muster als "Schrift" interpretieren und entsprechende Hypothesen stoßen bei der Forschung auf Ablehnung. Und um es zu betonen: Selbst Leute wie die verstorbene Archäologin Marija Gimbutas sprechen natürlich von Hypothesen, denn bewiesen sind solche Vermutungen bis heute nicht.
 
Hhm... diese Herangehensweise will mir nicht ganz einleuchten.

So lange niemand eindeutig nachweisen kann, dass es sich bei diesen Mustern der neolithischen Vinca-Kultur um eine Schrift handelt - wozu auch gelungene Übersetzungsversuche zählen - , solange sind diese Zeichen nichts anderes als dekorative Verzierungen. S

Wenn ich jetzt mal versuche deine Meinung mit eigenen Worten wieder zu geben, kommt das dabei raus:

Solange die Funktion oder die Bedeutung dieser Zeichen nicht geklärt ist, handelt es sich dabei nur um dekorative Verzierungen.

Dieser Satz ließe sich verallgemeinert so darstellen:

Wir haben keine Ahnung worum es sich handelt, aber es hat keine Bedeutung.

Diese Logik gleicht, meiner Ansicht nach, in etwa der, einer Landschaftsbeschreibung eines Blinden.

Dem möchte ich entgegensetzen, dass es nach dem Stand der bisherigen Erkenntnisse unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen ist, dass es sich bei den Vinca Zeichen um eine Schrift handelt.

Diese Feststellung umschließt die Möglichkeit, dass es sich hierbei um die Vorstufe eine Schrift handelt, deren Symbole eine bestimmte Bedeutung haben. Zum Beispiel Götter, Lebensmittel oder Zahlen. Warum und mit welcher Begründung sollte man das ausschließen?

Für deine Festlegung auf ein bedeutungsloses Rumgekritzel sprechen keine Wahrscheinlichkeiten und erst recht keine erwiesenen Fakten.
 
Für deine Festlegung auf ein bedeutungsloses Rumgekritzel sprechen keine Wahrscheinlichkeiten und erst recht keine erwiesenen Fakten.

Es gibt hier keine "erwiesenen Fakten" und die Forschung lehnt diese "Schrift-Spekulationen" der neolithischen Vinca-Kultur nahezu komplett ab. Das ganze gleicht eher der Atlantis-Diskussion oder den UFO-Jägern.
 
Ob nun Schrift oder nicht dazu kann und will ich mich nicht äußern.
Aber es gibt natürlich von Seiten der archäologischen Forschungen Überlegungen wie man "Zeichen" auf der Keramik interpretieren kann.
Schau doch mal ob du an folgendes Buch herankommst:
Tübinger Taschenbücher der Archäologie
Ulrich Veit, Tobias L. Kienlin, Christoph Kümmel & Sascha Schmidt (Hrsg.), Spuren und Botschaften: Interpretationen materieller Kultur (2003, A 5 broschiert, 564 S.).

Folgender Aufsatz könnte für das Thema spannend sein:
A. Zeeb-Lanz:Keramikverzierungsstil als Kommunikationsmittel: Ein Beispiel aus dem frühen Jungneol. Südwestdeutschlands. 245ff-
 
Es gibt hier keine "erwiesenen Fakten" und die Forschung lehnt diese "Schrift-Spekulationen" der neolithischen Vinca-Kultur nahezu komplett ab. Das ganze gleicht eher der Atlantis-Diskussion oder den UFO-Jägern.

Damit legst du mir jetzt mehr in den Mund als ich je behauptet habe. Ich habe lediglich darauf bestanden, dass die Interpretation der Vinca Zeichen umstritten sei und mehr nicht. Du hingegen vertrittst die Meinung, dass es so gut wie unbestritten sei, dass es sich bei den Vinca Zeichen um reine Dekoration handelt (die Forschung).
Vielleicht hast du ja einen Link, der die Haltung dominierender Forscher zu diesem Thema zum Ausdruck bringt und dir recht gibt.



Wikipedia: Sinn und Zweck der Symbole sind immer noch unklar. Ob es sich um ein Schrift-System handelt ist strittig. Wenn ja, wäre die Frage, ob es Logogramme, Silbenzeichen, oder alphabetische Zeichen sind. Versuche, die Symbole zu entschlüsseln, führten nicht zu allgemein akzeptierten Ergebnissen.
 
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Sowohl Druselmos als auch Dieter sind meiner Meinung zumind. die Angabe von Fachliteratur zum Thema schuldig geblieben.
Bisher wurden Meinung ausgetauscht, mich würden jeweils Aufsätze etc. zu beiden Deutungsmöglichkeiten interessieren, wobei ich natürlich Fachliteratur erwarte und nicht WIKI oder so was.

Gesehen aber noch nicht gesichtet:
Zeichen in der Archologie

Es gibt hier keine "erwiesenen Fakten" und die Forschung lehnt diese "Schrift-Spekulationen" der neolithischen Vinca-Kultur nahezu komplett ab.

Das ist auch mein Stand bisher in der Diskussion.
 
Sowohl Druselmos als auch Dieter sind meiner Meinung zumind. die Angabe von Fachliteratur zum Thema schuldig geblieben.

Ich kenne keinen seriösen Wissenschaftler, der die Verzierungen auf Statuen und Keramik der Vinca-Kultur als "Schrift" bezeichnen würde. Lediglich die bekannte Archäologin Marija Gimbutas vertritt diese Meinung in ihrer 1991 erschienenen Publikation "The Civilization of the Goddess", die mir als deutsche Ausgabe von 1996 mit dem Titel "Die Zivilisation der Göttin" vorliegt. Dort vetritt sie auf den Seiten 307-321 die Hypothese, dass die Vinca-Kultur vor 8000 Jahren (!) die Schrift erfand. Da sie jedoch Beweise für diese Spekulation schuldig bleibt, ist ihr darin niemand gefolgt.

Ansonsten hat sich nur noch Shan M. M. Winn in seiner 1973 vorgelegten Dissertation ähnlich geäußert.
 
Dank dir Dieter.

M. Gimbutas also, naja dann kann man diese These getrost in das Reich der Träume schieben.
 
Ich kenne keinen seriösen Wissenschaftler, der die Verzierungen auf Statuen und Keramik der Vinca-Kultur als "Schrift" bezeichnen würde.

Das scheint sich ja inzwischen geändert zu haben, wenn man sich anschaut, wie intensiv Haarmann 2011 auf die Donauschrift eingeht.
 
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Das scheint sich ja inzwischen geändert zu haben, wenn man sich anschaut, wie intensiv Haarmann 2011 auf die Donauschrift eingeht.

Ob es sich bei den Ornamenten auf der Vinca-Keramik wirklich um eine "Schrift" handelt, ist mehr als umstritten. Bis auf weiteres folge ich dieser Aussage:

Die meisten Archäologen und Linguisten stimmen der Interpretation von Gimbutas und Haarmann nicht zu.

Vin?a-Zeichen ? Wikipedia
 
Denkbar ist allerdings, dass jedes Zeichen einen bestimmten Begriff repräsentiert, der sich heute nicht mehr entschlüsseln lässt. Das wäre dann keine klassische Schrift, sondern ein Ideogramm.
 
Denkbar ist allerdings, dass jedes Zeichen einen bestimmten Begriff repräsentiert, der sich heute nicht mehr entschlüsseln lässt. Das wäre dann keine klassische Schrift, sondern ein Ideogramm.


Größere Texte werdens nicht sein, dass sind ja meistens paar Zeichen.
 
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Größere Texte werdens nicht sein, dass sind ja meistens paar Zeichen.

Das denke ich auch, abgesehen davon, dass ich ohnehin nicht an eine "Vinca-Schrift" glaube, wie das Haarmann und Gimbutas postulieren.

Ich halte es allenfalls für denkbar, dass es sich um magische Zeichen unbekannter Bedeutung handelt, aber das ist natürlich Kaffeesatzleserei, denn bisher gibt es nicht einmal den Ansatz einer Entzifferung.
 
Das denke ich auch, abgesehen davon, dass ich ohnehin nicht an eine "Vinca-Schrift" glaube, wie das Haarmann und Gimbutas postulieren.

Ich halte es allenfalls für denkbar, dass es sich um magische Zeichen unbekannter Bedeutung handelt, aber das ist natürlich Kaffeesatzleserei, denn bisher gibt es nicht einmal den Ansatz einer Entzifferung.

Grundsätzlich gibt es ja Ansätze aber die sind nicht wirklich ernst zu nehmen.

Vinca als Urkyrillische Schrift.

http://img96.imageshack.us/img96/8798/vinca59zn.jpg

Wurde von einem serbischen "Historiker" entwickelt.
 
Ich hatte es oben schon mal erwähnt, die Zeichen erinnern an Schmiedemarken + Werkstoffkennung.
Die Werkstoffqualität und das Gewicht wurde mit stilisierten Tierfiguren "abgebildet", dazu kam das Herstellerkennzeichen/Firmenlogo. Das ganze war dann schon SEHR kryptisch. Ob man sowas Schrift nennen kann?
Leider habe ich die Unterlagen nicht mehr :-(
 
Die Abbildung kenne ich
Gäbe es eine Hütte mit dem Logo der 2 gekreuzten Pfeile (gibts nicht)
wäre das vielleicht ein normaliersierter, nicht härtbarer Stahl der Abmessung 1x2 "Zoll"
könnte aber auch normalisiert der "Bürstenhütte" für "Waffenfähiger Stahl für Kleinteile"
Rechteckquerschnitt "maßeinheit x2 Maßeinheit der Bürstenhütte" bedeuten.

Es sieht nach "Pictogrammen" aus, was sie aussagen, wissen nur Hersteller und Händler. Solche "Fachspezifischen" Zeichen würde ich jetzt nicht als Schrift bezeichnen, da nur ganz spezielle Aussagen getätigt werden können.

Oder sagt hier jemanden die Zeichenfolge "ELB 70", 70#@28" & 87#@32" "etwas? Gut ein Bogenschütze nahezu jeder Nationalität der westlichen Welt könnte drauf kommen, aber der Rest?

Würde ich es ausschreiben, -englischer Langbogen, 1, 78 m lang, Zuggewicht 70 Pfund bei 28 Zoll ....., können es die meisten hier verstehen, aber ein englischer oder sonstwas Bogenbauer könnte damit garnichts anfangen.

Und für mich sehen die Vinca Symbole eben wie "Normsymbole" aus. Für was auch immer.

Vielleicht sollte man einfach mal ein paar Töpfer fragen, die sowohl die Unterschiede als auch die fachspezifischen Arten der Töpfer kennen, ihre Ware zu kennzeichnen
 
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