Spaßiges Thema. Frag mich das selbe auch oft genug.
Bezüglich Oliven. Die werden zwar im Winter geerntet, wenn sie frisch sind, doch man kann sie auch essen. Dieses Jahr habe ich Anfang Juni einige griechische Stätten der Peleponnes besucht. In vielen Heiligtümern stehen Olivenbäume deren Oliven nicht geerntet werden und so waren noch an vielen Bäumen überreife Oliven am Baum am hängen. Isst man diese im Juni sind sie kaum noch bitter und haben den typischen Olivengeschmack den man von den eingelegten kennt. und noch was fällt auf. Man merkt sofort beim kauen die extrem ölige Konsistenz.
Ich geh mal davon aus, dass die Oliven am Anfang im Sommer direkt vom Baum gegessen wurden aber man sich dann überlegt hat, wie man sie haltbar macht. Durch Jahrtausendelange Erfahrung hat es sich dann offenbar herauskristallisiert, dass Oliven wenn man haltbar oder zu Öl verarbeiten will, man sie besser im späten Winter erntet, wenn sie roh noch ungenießbar sind.
Ist so meine Überlegung
Pilze
Da Pilze praktisch keine Nährstoffe enthalten gehe ich weniger davon aus, dass sie zu Hungerszeiten gegessen wurden und dann die Spreu vom Weizen getrennt wurde. Es hat wohl immer ein paar Experten und Kräuterweiber gegeben die mit sowas experimentiert haben. Durch Versuch und Irrtum hat man dann einen gewissen Grundstock an Pilzen die Essbar sind und von dort aus kann man dann auch weitere versuche unternehmen.
Die Einteilung von Lebewesen in Familien, Gattungen und Arten ist zwar recht neu, doch ich denke auch dass die Menschen früherer Zeiten anhand physiognomischer Merkmale erkennen konnten, dass Lebewesen miteinenader verwand waren oder eher nicht.
Und so kann man dann auch bei unbekannten Arten durch ableiten grob einordnen ob das ein potentiell tödlicher Pilz ist oder eher nicht.
Hat man so eine weniger gefährliche Familie wie etwa Boletales, kann man vorsichtig mit kleinen Mengen experimentieren. Das ist zumindest so wie ich es machen würde. Aber ich denke wiegesagt nicht dass das Pilzwissen aus der Not entstanden ist, sondern eher im Gegenteil zu Zeiten als sich einzelne leisten konnten neue Arten auszuprobieren.
Ötzi hatte ein Stück Birkenporling dabei und es wird spekuliert, dass dieser Pilz eine Art Mittel gegen Magenprobleme gewesen sein könnte. Soviel ich weiß, schmeckt der Birkenporling nicht besonders, eher im Gegenteil. Das Wissen um seine medizinische Wirkung kann nicht durch Kosten und Ausprobieren entstanden sein, denn man muß ihn erst auskochen, um an die Wirkstoffe zu kommen.
Aber dann sind wir ganz schnell bei einem Thema, das vermutlich noch komplizierter ist als befremdliche Nahrungsmittel, der Bereich Drogen- und Heilpflanzen. Hier dürften Gifte, Bitterstoffe und ekeliger Geschmack noch viel verbreiteter (gewesen) sein als bei der Nahrung.
Der Birkenporling, bzw. sein Sud schmeckt recht grauenhaft. Ich kuriere seit einigen Jahren Erkältungen und kleineres Krimskrams häufig damit und recht erfolgreich wie ich finde. Hoff es ist nicht zu viel Placeboin in dem Pilz