Während das Hirtenvolk mit seinen Tieren jahrein, jahraus im saisonalen Zyklus über die angestammten Weiden wanderte, zog ein großräumiger Klimawandel herauf. Pollenanalysen belegen: Das Klima in Osteuropa wurde kontinentaler – die Sommer heißer und regenärmer, die Winter frostiger. Die Klimatologen sprechen vom „ Subboreal", das das vorangegangene feuchtwarme „Atlantikum" ablöste und bis etwa 500 v.Chr. dauern sollte. Die nordpontischen und nordkaspischen Steppen trockneten von Osten her immer mehr aus.
Was tun, wenn das Gras schon im Juni gelb und saftlos ist, die Wasserlöcher versiegen und das Vieh vor Durst brüllt? Nomaden ziehen dann woandershin, wo die Weiden grüner sind. Daher mag ein Teil der Jamnaja-Bevölkerung in Richtung Balkan abgewandert sein, mutmaßen die Archäologen. Das stärkste Verdachtsmoment: Entlang der alten Völkerstraße Donautal, von der rumänischen Walachei bis nach Ungarn, stehen diese seltsamen Hügel.