Da hätte vielleicht vorherige Kenntnis Lüneburgs geholfen. Von "Am Sande" (Zavel/ Zand) bis "Auf dem Meere" (Op den Maar/Meer) - Markt, Rote, Neue, Ritter-, Bäcker-, Bleicher-, Wall-, Waage-, Münz-, Rosen-, Heiligengeiststraße. etc. sowieso - eine gute topographische Kopie flandrischer Städte, die Zeugnis von der starken flämischen Prägung Lüneburgs (auch Hamburgs/ Lübecks) ablegt.Bei meinem ersten Besuch Brügges parkte ich mein Auto so geschickt, dass ich es nicht mehr wiederfand, denn ich konnte mir die flämischen Straßennamen nicht merken.
Ich habe Familie (Onkel/ Tante plus 4 Cousins/ Cousinen) in Belgien, dazu ist besagter Onkel noch (pensionierter) Geschichtslehrer. Daher habe ich für mich Belgien bewußt aus der "Nachbarn-"Liste herausgenommen. Auch etwas aus Scham darüber, wie wenig ich, trotz Familie und diverser Besuche dort, wirklich über die Geschichte des Landes weiß. Das, was Du genannt hast, zählte ich wegen der vielachen Überschneidungen mit der deutschen Geschichte eigentlich nicht zur "terra incognita", sondern zum Allgemeinwissen:
- Kernraum des Karolingerreichs
- mittelalterlicher Reichtum (Textil->Brüsseler Spitzen, Hansekontor)
- Im achtzig-/dreißigjährigen Krieg als "Spanische Niederlande" umkämpft
- Waterloo
- Revolution / Staatsbildung 1848
- Kolonialmacht (Belgisch-Komgo)
- Haupt-Kampfraum in 1. Weltkrieg,
- 2. Weltkrieg: Ardennen deutscher Vormarsch-/ Abwehrraum, Atlantikwall
Wenn Du Recht hättest, und selbst die o.g. "basics" für die meisten Deutschen eine terra incognita wären, stünde es um die kollektive Kenntnis des Nachbarlands Belgien wirklich schlecht. Ich habe an dem Befund Zweifel, aber bin selbst natürlich kein geeigneter Maßstab.
Ansonsten, OT, noch ein Verweis auf die sehr leckeren, typisch belgischen Miesmuscheln in Porree-Weißweinsud, gereicht mit Pommes und reichlich Mayo.