Ja, und wenn er das in der FAZ veröffentlicht hatte und selber dazu noch eine Parallele zu den Flüchtlingsströmen im Jahre 2015 zog, dann ist das eine mit Historie begründete politische Aussage von Gewicht.
Nö, dass ist der Vergleich einer Privatperson von ihrer Interpretation historischer Sachverhalte, mit aktuellen Entwicklungen.
Weder ist diese Interpretation der Vergangenheit eine unumstößliche Tatsache, noch war es, da die Folgen der Entwicklung nicht absehbar waren, überhaupt möglich ein Urteil darüber zu treffen, ob dieser Vergleich auf irgendeiner Ebene plausibel sein könnte.
Von dem her hat die Privatmeinung des Herrn nicht mehr Gewicht, als die Privatmeinung von Lieschen Müller.
Damit fällt weg, was auch in diesem Forum schon gesagt worden ist: Dass man sich vor Missbrauch der Aussagen von Historikern durch Rechte nicht schützen könne.
Das kann man nicht.
Bedenken wir bitte, dass wir nicht mehr in 1990 leben und (leider) auch bei der politischen Rechten das Internet als Medium durchaus Einzug gehalten hat.
Jetzt sag mir, wie möchtest du verhindern, dass auf diversen Videoplattformen, wo es keinerlei redaktionelle Eingriffe o.ä. gibt, dass in anderen Medien getätigte Aussagen z.B. aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang gerissen und in einen völlig anderen Zusammenhang gestellt werden?
Dazu reicht es ja mitunter vollkommen aus Teile von Interviews oder Reden einfach wegzuschneiden und das ganze neu zusammen zu stellen.
Das ist faktisch nicht verhinderbar und wenn so etwas auffällt de facto auch kaum noch einzusammeln, weil das möglicherweise in den ersten paar Stunden schon x.000 fach abgerufen, kopiert und geteilt ist.
So problematisch das einmal ist, das ist die Realität und auch jedem Bewusst, der sich mal ein wenig damit befasst hat, wie politische Extremisten heute arbeiten.
Was Demandt da getan, war/ist politisch relevant
Woran machst du eine besondere Relevanz fest?
Ich habe seinerzeit nicht wahrgenommen, dass sich unter explizitem Beruf auf seine Einlassungen eine entsprechende Debatte darum entwickelt hätte, die wiederrum besondere Resonanz gefunden hätte.
Die tatsächlich greifbaren Folgen dieser Einlassungen sind marginal bis nicht vorhanden.
aber was daran ist geschichtsrevisionistisch?
Durchaus berechtigte Frage.