"Deshalb darf keine Zeit verlorengehen. Jede 24 Stunden können die Lage verschlechtern."
Du bemühst den Abschnitt der Aussage, der deine Argumentation stürzt. Den entscheidenden, nämlich dass das Heer noch monatelang halten könne, nicht.
Ich denke, dass man hier einfach feststellen muss, dass sich Ludendorff in der Frage der Durchahltefähgikeit nicht so klar geäußert hat, dass daraus eindeutige Schlüsse zu ziehen wären.
Hier schreibt er einerseits, dass sich die Lage jeden Tag verschlechtern kann, andererseits was vom monatelagen Durchhalten, in Ludendorfs Kriegserinnerungen steht zum Thema Weiterführung, wie Sepiola schon richtig zitiert hat: "Wie lange wir hätten kämpfen können, ist nicht zu sagen".
Ich denke, dass ist ein Konglomerat an unklaren/sich widersprechenden Aussagen, aus denen sich jeder im Grunde das herausziehen kann, was er gerne möchte.
Mit Hinweis von
@dekumatland auf den schlecht bewaffneten Zustand von Metz und den daran hängenden Umstand der kritischen Erzbasis für die Kriegswirtschaft wird die tatsächliche Durchhaltefähigkeit des Heeres in diesem Fall von ihrer Fähigkeit abgehangen haben, sich vor und um Metz zu halten.
D.h. Rückzug wäre keine Option mehr gewesen, jedenfalls nicht so lange es nicht möglich gewesen wäre Metz mindestens provisorisch zu armieren.
Stellt sich die Frage, wie lange hätte es gedauert entsprechendes Material zusammen zu kratzen oder nach zu produzieren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich ohne Rückzugsmöglichkeit dauerhaft vor Metz hätte festsetzen und die Entente dort blockieren konnnte ohne intakte Festung im Rücken halte ich für eher gering, da wäre man ziemlich sicher bald vertrieben worden, weil man ohne möglichkeit zurück zu weichen der Artillerieüberlegenheit der Entente nichts entgegenzusetzen gehabt hätte.
Frage ist, hätte man genügend Zeit gewinnen können um Metz in einigermaßen brauchbaren Zustand zu versetzen.
Wenn ja würde ich sagen, dass man wegen des Frontverlaufs durchaus wahrscheinlich ein paar Monate gehalten hätte.