Aussterbende Wörter - vergessene Wörter

Das 'ahnden' ist aber schon im 18. Jahrhundert umstritten gewesen... ich hatte nicht gewußt, dass wir neuere Fälle meinen.
Doch neben dem Adelung hat auch eine andere, heute aktive Autorität -unser Mercy ;) - das Wörtchen 'ahnden' als bekannt angezeigt ;)
 
ahnden würde man auch heute mit d schreiben. das ist der Infinitiv. Ahnten ist die Imperfektform von ahnen. Imperfekt zu ahnden wäre (wie beim juristischen Begriff) ahndete oder auch ahndte.
Den Nießbrauch schreibt man mit ß, weil er nichts mit niesen, sondern mit genießen zu tun hat.
Schließlich noch ein Wort, das ungebräuchlich geworden ist, obwohl es eigentlich gut ins Jet-Zeitalter passen würde: flugs = schnell. Der Gedanke ist leider nicht von mir. Wenn mir der Name des Urhebers wieder einfällt, liefere ich ihn noch nach.
 
Das von mir gemeinte 'ahnden' gibt es heut nicht mehr und natürlich würde man es, wenn man es schreibt mit d schreiben.... Wir sagen heute aber "Ich ahne etwas" und nicht "Ich ahnde etwas".
 
Mal etwas grundsätzliches.

In der heutigen Zeit begegnen mir so viele neue Wortschöpfungen, wenn ich da alles behalten würde, würde ich Linguistik studieren wollen, wenn ich wollte oder wollen würde.

Deshalb ignoriere ich das.
 
Hallo,

also zwischen der Bedeutung von "ich ahnte was" und ich ahnde was" gibt es einen großen Unterschied.

ahnte kommt von Ahnung und ahnden kommt von ?, also ich denke mal es heißt " ein Verbrechen wird geahndet", und bedeutet, es wird bestraft und soweit ich weiß, gibt es das Wort auch heute noch und ist noch nicht ausgestorben. Wie ich heute gehört habe, sind noch weitere Wörter am Aussterben, wir schade.......
 
Mal etwas grundsätzliches.

In der heutigen Zeit begegnen mir so viele neue Wortschöpfungen, wenn ich da alles behalten würde, würde ich Linguistik studieren wollen, wenn ich wollte oder wollen würde.

Grundsätzlich:
Schuster bleib bei deinem Leisten. Der dreimalige Konjunktiv würde in einem grammatikalisch falschen Satz verleiht deinem Gestammel keine Würde.
 
Als Repo so fünf Jahre alt war, hatte er einen Fahrradunfall, mit Platzwunde die genäht werden musste.

Das Arztehepaar stammte aus Breslau. Als Repo die Fäden ziehen ließ, fragte ihn die Arztfrau: "Bist du nun vorsichtiger beim Radfahren?" worauf Repo im besten Schwäbisch antwortete: "Ja, jetzt passe ich auf wie die Sau"
Was beim Arztehepaar zu schallenden Gelächter führte.

Was Repo damals nun gar nicht verstand, und Repos Satz so mancher Nicht-Schwabe heute vermutlich auch nicht.
 
@Repo

Ich verstehs wahrlich nicht wirklich. :winke:

Hallo,

also zwischen der Bedeutung von "ich ahnte was" und ich ahnde was" gibt es einen großen Unterschied.

ahnte kommt von Ahnung und ahnden kommt von ?, also ich denke mal es heißt " ein Verbrechen wird geahndet", und bedeutet, es wird bestraft und soweit ich weiß, gibt es das Wort auch heute noch und ist noch nicht ausgestorben. Wie ich heute gehört habe, sind noch weitere Wörter am Aussterben, wir schade.......

Ja, das Wort 'ahnden' gibt es sicherlich heute noch, nämlich in dem Gebrauch, den Du auch in Deinem Beitrag erwähntest. Doch im 18. Jahrhundert gab es das Wort 'ahnden' auch mit der Bedeutung von 'ahnen' und deshalb sage ich, dass es dieses 'ahnden' heute nicht mehr gibt.

Mit lieben Grüßen

Rafael
 
@Repo

Ich verstehs wahrlich nicht wirklich. :winke:

fael


Wenn ein Schwabe "fährt wie die Sau", "aufpasst wie die Sau" "sich ärgert wie die Sau", "eine Wut hat wie die Sau", "den Husten hat wie die Sau", "tut wie die Sau", seine Frau hat mit ihm "geschimpft wie die Sau"

Dann drückt das den absoluten SuperSuperlativ aus. Mehr wie "die Sau" geht nicht.



Fällt mir noch ein, las ich vor kurzem: despektierlich, das Gegenteil von respektierlich.

Das habe ich vermutlich schon gelesen.
aber Despekt als Gegenteil von Respekt ist mir wohl noch nie untergekommen.
 
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was an "wie (die) Sau" typisch schwäbisch sein sollte. Und aussterben tut der Begriff - zumindest in meiner gar nicht schwäbischen Region - auch nicht.
 
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was an "wie (die) Sau" typisch schwäbisch sein sollte. Und aussterben tut der Begriff - zumindest in meiner gar nicht schwäbischen Region - auch nicht.


Und wird das in Deiner gar nicht schwäbischen Region (nicht so schlimm, kannst ja nichts dafür:)) auch als Supersuperlativ verwendet?

Oder nur, wie üblich, negativ "hier siehts aus wie die Sau" ??
 
Nachdem es hier im Thread eigentlich um aussterbende Wörter geht, will ich da mal weitermachen und das schöne Wort "Kranzgeld" einwerfen.

Wir Älteren erinnern uns... ;-)

Kranzgeld - Wikipedia

(Hier bei wiki steht auch der schöne §1300 BGB im vollen Wortlaut. Ach wie herrlich ist doch die Juristensprache!)
 
Mit der Einführung von Girokonto und Geldkarte ist eine ganze Kultur untergegangen, dass Frauen am Monatsletzten ihre Männer vom Werkstor abholten, damit die nicht die Lohntüte versoffen und sie am Ende wieder anschreiben mussten.
 
Nachdem es hier im Thread eigentlich um aussterbende Wörter geht, will ich da mal weitermachen und das schöne Wort "Kranzgeld" einwerfen.

Wir Älteren erinnern uns... ;-)

.. auch an den dazugehörigen Merksatz wg Paragraphennummer:

"Der Heil'ge Geist ist sehr verwundert -
Maria klagt auf dreizehnhundert!"
 
Mit der Einführung von Girokonto und Geldkarte ist eine ganze Kultur untergegangen, dass Frauen am Monatsletzten ihre Männer vom Werkstor abholten, damit die nicht die Lohntüte versoffen und sie am Ende wieder anschreiben mussten.

Die Lohntüte gab es aber wöchentlich, nicht monatlich.
Weswegen auch Kumpel Anton beim Pilsken sinnieren konnte:
"Einmal inne Woche wirsse mit 'Här' angeredet"
Die Erklärung:
"Wennze am Freitach mitte Lohntüte nach Hause komms, stehta die Olle un sacht: 'Här mittat Moos!'"
 
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