Das EK wurde in den letzten Kriegsjahren inflationär auch an Kinder verliehen. Die Sowjetpropaganda behaupte, jeder vierte deutsche Soldat habe das EK und jeder vierte Rotarmist einen Granatwerfer.
Auszeichnungen wie das Infanteriesturmabzeichen, die Nahkampfspange und besonders die Eks hatten aber bis zuletzt einen hohen Prestigewert. Im Gegensatz zum KVK ohne Schwertern, das als "Fernkampfabzeichen" verhohnepiepelt wurde.
Es gab Offiziere, die das Deutsche Kreuz in Gold, im Landserjargon "Spiegelei" oder "Parteiabzeichen für Blinde" genannt höher einstuften, als das Ritterkreuz, dass manche Offiziere vor allem der Qualität ihrer Truppen verdankten, dennoch war das Ritterkreuz zweifellos die prestigeträchtigste Auszeichnung. Unabhängig von ihrem Rang mussten Ritterkreuzträger zuerst gegrüßt werden, und für Unteroffiziere waren offenbar mit der Verleihung auch materielle Begünstigungen verbunden. Ein Großonkel von mir bekam es als Feldwebel wegen Einnahme einer Höhe und erhielt dafür reiche Bestände an Zigaretten, Lebensmitteln und Alkohol, dass er damit seine Hochzeit bezahlen konnte.
Das ist auch mein Kenntnisstand. aus den Zeitzeugengesprächen vor 30-40 Jahren ergibt sich schon, dass diese Auszeichnungen einen gewissen "Wert" hatten. Es wurde auch vom EKI mit einem gewissen Respekt geredet. Und die wußten ja wie die "erworben" wurden.
Und wie weiter oben beschrieben kenne ich den Fall eines später gefallenen Ritterkreuzträgers, dem seine Heimatgemeinde ein Baugrundstück geschenkt hatte, später von der Schenkung aber nichts mehr wissen wollte, den von den Erben in den 70ern geführten Prozess aber verloren hat.
Das muss teilweise tatsächlich usus gewesen sein, dass den Ritterkreuzträgern irgendwelche Grundstücke geschenkt wurden.
In Bezug auf Mölders ist ja auch bekannt, dass seine Mutter aus Hitlers-Privatschatulle nach seinem Tod einen namhaften Geldbetrag bekam. Der Dankesbrief der Mutter ist eines der Dokumente an dem derzeit die "Nazinähe" Mölders festgemacht wird.
OT: Mein Sohn hat mir in diesem Zusammenhang gesagt, dass das Bundeswehr-Leistungsabzeichen heute seltener verliehen würde als im WK2 das Eiserne Kreuz! Hier gibt es ja Fachleute, die diese Aussage qualifizieren können.