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die Zitadelle der gesuchten Flachlandstadt ist langgestreckt, hat sechs Bastionen, man fährt vom Meer per Boot/Yacht durch ein Vorwerk mit Leuchtturm und danach mitten in die Zitadelle hinein.
 
Auf der Suche nach einer suchenswerten Person bin ich auf X gestoßen.

X war Mitglied einer bedeutsamen Zusammenkunft, die Regeln aufstellte, die z.T. immer noch gültig sind. Danach war X für ein paar Jahre Mitglied des nationalen Parlaments und danach Mitglied einer zweiten Kammer eines regionalen Parlaments. Die politische Karriere endete in einem Stadtrat, das allerdings unter einer anderen Nationalität. Gewissermaßen also ein politischer Abstieg.

Warum mir X auffiel? Nach der Durchsicht der Mitglieder der bedeutsamen Zusammenkunft muss X die letzte überlebende Person gewesen sein. Der Tod dieser letzten lebenden Person X erregte kaum Aufmerksamkeit in dem Land der bedeutsamen Zusammenkunft. Jedenfalls fand ich keine Nachrufe o.ä.. Allerdings starb X lange bevor es Google gab.

Da diese Mitgliedsliste mehrere hundert Namen umfasst und nicht nach dem Sterbedatum zu sortieren war, kann mir auch ein Fehler unterlaufen sein und eine andere Person könnte länger gelebt haben.

Um X eindeutig bestimmen zu können noch folgende Hinweise:

X war zeitweise sehr aktiv darin, eine bestimmte Nationalität schon fast zu verunglimpfen, nach dem Motto, der Zweck heiligt die Mittel. X war aber nicht überall damit erfolgreich.

Später lebte X noch jahrzehnte unter der Herrschaft dieser Nationalität, dessen Sprache X nur schlecht sprach, während die meisten von Xs Landsleuten nicht bleiben durften.

X war, wie schon erwähnt, in einem kommunalen Parlament, Mitglied der Regierungspartei und erhielt sogar einen Orden des neuen Heimatlandes.

Vielleicht der Grund dafür, dass man X im Geburtsland so gut wie vergessen hatte.
 
Bist Du auch die Mitgliederliste der Weimarer Nationalversammlung durchgegangen?

Karl Okonsky, später dann Karol Okońsky, starb 1974 in seiner Heimatstadt seit den 1920ern von Ratiborhammer, seit 1945 Kuźnia Raciborska. Wie gesagt, ich habe niemanden in der Liste gefunden, der später verstarb.

Gebürtig in Rummelsburg bei Berlin, Sohn polnischstämmiger Eltern, zuerst Gärtner, dann Bauarbeiter in Berlin und Gewerkschafter, SPD-Mitglied, über seine Frau gut bekannt mit Rosa Luxemburg, ab 1910 Journalist der SPD-Parteizeitung in Breslau.

Seit 1919 lag sein Wirkungskreis in Oberschlesien, wo er wenig zimperlich Stimmung gegen die Polen und pro Deutschland machte. 1919 wurde er auch Mitglied der Nationalversammlung, die in Weimar tagte.

Von 1920-24 gehörte er dem Reichstag an, von 28 bis 31 dem preußischen Staatsrat, dem auch Konrad Adenauer angehörte.Unter dem Nazi-Regime wurde er mehrmals verhaftet.

1945 floh er nicht vor der Roten Armee und wurde später auch nicht vertrieben, trotz seines vehementen Eintretens für den Verbleib Oberschlesiens ein Vierteljahrhundert vorher.

Er beherrschte die polnische Sprache wohl eher schlecht als recht, polonisierte aber seinen Vornamen. Er trat der polnischen regierenden Arbeiterpartei bei, wurde in den Stadtrat gewählt und man verlieh ihm, dem Polenhasser der Zwanziger, einen hohen polnischen Orden.

Seine hochinteressante Geschichte findet ihr hier.
 
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Bist Du auch die Mitgliederliste der Weimarer Nationalversammlung durchgegangen?
Ja, bei der "bedeutsamen Zusammenkunft" dachte ich sofort an Weimar und habe dann bei Wiki nach den Lebensdaten geschaut.

Ich frage nun auch nach einem Politiker, der zuletzt als Bürgermeister einer nicht sehr großen Stadt amtierte. Seine bemerkenswerteste Funktion war die eines Quasi-Staatsoberhauptes. Der "Staat" druckte immerhin eigene Banknoten.
 
Ich hab zunächst an die Freie Republik Schwarzenberg im Erzgebirge gedacht, die haben aber keine Geldscheine gedruckt.
 
Das Territorium, das ich meine, war noch kleiner, stand aber immerhin einige Jahre unter Selbstverwaltung, bis Besatzungstruppen einmarschierten und der gesuchte Politiker verhaftet wurde.
 
Ist es vielleicht Michael Unterguggenberger, der Bürgermeister von Wörgl? Er erfand das Wörgler Schwundgeld.

Gruß, muheijo
 
Nein, der wurde nicht von ausländischen Besatzungstruppen verhaftet, und Wörgl war auch nicht sowas wie ein Freistaat.
 
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